Was ist ein Brotwagen?

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  • Karl-Heinz Kieckers
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 22.07.2019
    • 210

    Was ist ein Brotwagen?

    Hallo in die Runde!
    Bei meinen Recherchen bin ich über den Begriff "Brotwagen" im Sinne von Proviantwagen gestolpert. Mir stellt sich die Frage, ob diese Wagen tatsächlich Brote transportierten oder aufgrund ihrer äußeren Form so genannt wurden. Ein Wagen mit Plane hatte nun mal eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Brot.
  • Sans-Souci
    Erfahrener Benutzer
    Major
    • 01.10.2006
    • 1993

    #2
    Interessante Frage - der Begriff "Brotwagen" taucht aber in der Regel immer in Verbindung mit dem Transport von Brot auf, auch wenn die Wagen natürlich bei Bedarf auch anderweitig verwendet werden konnten, zum Beispiel für den Transport von Verwundeten nach einem Gefecht.

    Hier Scharnhorsts Erläuterung zum Brotwagen: https://books.google.de/books?id=OZo...2an%20brodt%22

    Ein konkreter Befehl als Beispiel: https://books.google.de/books?id=3hQ...AJ&pg=RA2-PA98

    Tempelhofs Analyse ist der Klassiker über das System der Brotversorgung bei den Armeen, die nicht aus dem Lande lebten: https://books.google.de/books?id=yPdMAAAAMAAJ&pg=PA190

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    • Karl-Heinz Kieckers
      Erfahrener Benutzer
      Sergent-Major
      • 22.07.2019
      • 210

      #3
      Danke, das war jetzt sehr hilfreich. Also war ein Brotwagen tatsächlich für den Transport von Broten / Proviant gedacht. Übrigens folgten dem 4. Bergische Infanterieregiment beim Zug nach Russland 102 Brotwagen mit 120 Fuhrknechten und 200 Mann Bedeckung..

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      • Da Capo
        Erfahrener Benutzer
        Adjudant
        • 23.10.2006
        • 907

        #4
        Gibt es Angaben zu den Brotwagen bezüglich der Größe, Anzahl der Achsen und/oder Bespannung? 102 Brotwagen wollen mir für ein Regiment nur zum Brottransport übertrieben erscheinen. Brot- oder Deckenwagen (Decken im Sinne von gedeckter Wagen, Wagen mit Plane/Deckel) kann auch als Überbegriff für den Standard-Transportwagen der jeweiligen Truppe benutzt worden sein und dann neben Brot alles mögliche, was man so im Feld benötigte, transportiert haben.
        Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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        • Aide de Camp
          Erfahrener Benutzer
          Sergent-Major
          • 14.12.2020
          • 214

          #5
          Zitat von Karl-Heinz Kieckers Beitrag anzeigen
          Danke, das war jetzt sehr hilfreich. Also war ein Brotwagen tatsächlich für den Transport von Broten / Proviant gedacht. Übrigens folgten dem 4. Bergische Infanterieregiment beim Zug nach Russland 102 Brotwagen mit 120 Fuhrknechten und 200 Mann Bedeckung..
          Ich nehme an, dass sich die Anzahl der Wagen auf die gesamte Division bezieht. Normalerweise umfasste der Wagenbestand eines IR ungefähr 10-12 Wagen, ungefähr 4 für den Regimentsstab und dann nochmal jeweils 2 pro Bataillon.

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          • Blesson
            Erfahrener Benutzer
            Adjudant
            • 03.10.2006
            • 799

            #6
            Was war der Zweck der Brotwagen? Sicher doch den kurfristigen Brotbedarf für 2-3 Tage für den Marsch im Feindesland mitzuführen, bis dann am nächsten Etappenpunkt wieder Brot ergänzt oder gebacken werden konnte? Dazu wäre allerdings Mehl erforderlich, welches in Fässern transportiert werden musste. Die ganze Kolonne war sicher schwerfällig und kaum in der Lage, den vorrückenden Truppen zu folgen. Wie immer, würde ich seitens der Preußen den Ribbentrop konsultieren.

            Eine Überschlagsrechnung zeigt, welche gewaltigen Mengen bewegt werden mußten. Der Brotbedarf eines Manns pro Tag belief sich auf ein Pfund. Für einen Verband von 10.000 Mann mussten also 5 Tonnen pro Tag beschafft, beladen, bewegt und ausgegeben werden.

            Bitte auch noch Abbildung eines Brotwagens anfügen.
            Zuletzt geändert von Blesson; 27.03.2025, 17:33.
            Do, ut des

            http://www.ingenieurgeograph.de

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            • Da Capo
              Erfahrener Benutzer
              Adjudant
              • 23.10.2006
              • 907

              #7
              Wenn ich präzisieren darf:
              Bei Preußens war der Brotbedarf pro Mann und Tag 2 Pfund Brot oder 1 Pfund Zwieback, das Pfund zu 468,535 g. Der Brotbeutel musste eine 3tägige Portion, also 1 6-Pfund Brot fassen können.

              1 Pfund Mehl + 1/2 Pfund Wasser = 1 1/3 Pfund Brot.

              Auf 1.000 Brote wurden 750 Pfund Mehl benötigt, 1 Mehlfass fasste 450 Pfund.
              Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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              • Bataaf
                Erfahrener Benutzer
                Lieutenant
                • 06.03.2007
                • 406

                #8
                Kommissbrot | Von Bastille bis Waterloo. Wiki | Fandom

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                • Blesson
                  Erfahrener Benutzer
                  Adjudant
                  • 03.10.2006
                  • 799

                  #9
                  Zitat von Da Capo Beitrag anzeigen
                  Wenn ich präzisieren darf:
                  Bei Preußens war der Brotbedarf pro Mann und Tag 2 Pfund Brot oder 1 Pfund Zwieback, das Pfund zu 468,535 g. Der Brotbeutel musste eine 3tägige Portion, also 1 6-Pfund Brot fassen können.

                  1 Pfund Mehl + 1/2 Pfund Wasser = 1 1/3 Pfund Brot.

                  Auf 1.000 Brote wurden 750 Pfund Mehl benötigt, 1 Mehlfass fasste 450 Pfund.
                  Danke für die Richtigstellung, aber:

                  1 Mehlfass mit ca. 210 Kg Mehl? Das erscheint mir gewaltig. Als Faustregel würde ich ansetzen, dass ein einzelnes Fass mit bis zu 50 kg = 1 Zentner von einem einzelnen Mann bewegt werden konnte?

                  Do, ut des

                  http://www.ingenieurgeograph.de

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                  • Da Capo
                    Erfahrener Benutzer
                    Adjudant
                    • 23.10.2006
                    • 907

                    #10
                    Nach Weinberg/Schrapel's "Feldkriegsmagazin" (S.137) von 1791 hatte 1 Mehlfass ein Fassungsvermögen von 6 Scheffeln Mehl (Berliner Maß), der Scheffel zu 75 Pfund, was 450 Pfund oder rund 210 kg ergibt. Ein Mehlwagen konnte 5 Mehlfässer laden.
                    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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                    • Blesson
                      Erfahrener Benutzer
                      Adjudant
                      • 03.10.2006
                      • 799

                      #11
                      Welche Abbildungen gibt es von Mehlfässern und deren Transport auf einem Lastwagen, der dann ja ca. 1 tonne laden musste?
                      Do, ut des

                      http://www.ingenieurgeograph.de

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                      • Da Capo
                        Erfahrener Benutzer
                        Adjudant
                        • 23.10.2006
                        • 907

                        #12
                        Ich kenne aus der Napoleonik keine Abbildungen.
                        Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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                        • Kein Prinz
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                          Soldat
                          • 18.04.2021
                          • 20

                          #13
                          Gentlemen,
                          If I may offer- bread carts were used by les francais to move the mass of bread goods when starting a campaign through the use of mobile bakery ovens. Very well documented and charted in use for most campaigns I've studied.
                          On the march, men were provisioned from 'friendly' cities; when distant from them the mobile bakeries (just like mobile forges etc. to repair wrecked and broken train and artillery) were a natural part of the rear echelons.
                          Bread was issued directly as troops passed (getting the 3-4 days allocation very often) and later it was driven up in carts by the rear echelons.
                          Pictures- well I have to look, but hope this helps a little.
                          regards davew (returned from a cold exile... )

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