Einige Märsche des späteren 18. und frühen 19. Jahrhunderts

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Tellensohn
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 16.02.2011
    • 1253

    Einige Märsche des späteren 18. und frühen 19. Jahrhunderts

    Links zu Märschen des späteren 18. und frühen 19. Jhdts., gespielt nach zeitgenössischen Partituren.

    Interpret:
    Bläser des Heeresmusikkorps 6 Hamburg, Ltg. Johannes Schade

    Album:
    LP So leben wir, so leben wir...500 Jahre deutsche Militärmusik / CD Marschmusik am brandenburgisch-preussischen Hofe 1685-1823 in historischen Originalbesetzungen

    1.
    Alte Fassung des 'Coburger-Josias-Marsches' (1790); anon. [manchmal auch Michael Haydn (1737-1806) zugeschrieben]; Ms MM 151 der Deutschen Staatsbibliothek Berlin. Dem österreichischen Feldmarschall Josias Prinz von Coburg-Saalfeld gewidmet. In der russ. Slg. Dörfeldt hatte er die Nr.49. Nach Preussen kam er erst via Russland im Jahr 1817 (AM I/27):



    2.
    Marsch des Regiments 'Ansbach-Bayreuth-Dragoner' (1795) [vulgo: "Hohenfriedberger"]; anon. (oft fälschlich! Friedrich dem Grossen zugeschrieben),nach einer Melodieaufzeichnung von 1795 historisch instrumentiert von G.Pätzig. Dieser Marsch war auch der Regimentsmarsch der Russischen Leibgarde Berittene Artillerie:



    3.
    March alla Turke, vor 1800; anon., Manuskript MM 183 der Deutschen Staatsbibliothek Berlin:



    4.
    (Russischer) Armeemarsch Nr. II/5; anon.[?]; arr. [oder komp.?] v. Anton Dörfeldt, (1781-1829). Aus: "Sammlung von Märschen für türkische Musik zum bestimmten Gebrauch der Königlich Preussischen Armée, Partitur Geschwinder Schritt, Heft 1" (Berlin, 1817); = Ru AM Pas accéléré N°12 (um 1809/10):



    5. Wiener Marsch [auch Wiener-Alexander-Marsch; angebl. ursprüngliche Bezeichnung: Wiener Congress-Carrousel] (AM II/41); anon., oft Louis-Luc Loiseau de Persuis (1769-1819) zugeschrieben. Aus: "Sammlung von Märschen für türkische Musik zum bestimmten Gebrauch der Königlich Preussischen Armée, Partitur Geschwinder Schritt, Heft 2" (Berlin, ....). Angebl.komp. für das Ballett "Der blöde Ritter, oder die Macht der Frauen"(1812) von Duport:



    6.
    Pariser Einzugsmarsch [auch: Pariser Einmarsch] (AM II/38), 1814; anon., oft Johann Heinrich Walch (1776-1855) zugeschrieben; aus: "Sammlung von Märschen für türkische Musik zum bestimmten Gebrauch der Königlich Preussischen Armée, Partitur Geschwinder Schritt, Heft 1" (Berlin, 1817). Gespielt beim Einzug der Verbündeten in Paris, 1814:



    7.
    Geschwindmarsch nach Motiven aus der Oper "Ferdinand Cortez" ["Fernand Cortez" (1809)] (AM II/40) v. Gasparo Spontini (1774-1851). Bearbeitung des "Danse et choeur" aus dem 2. Akt. (N°6: "Enfants du Dieu"). - Vom Russ. LG-Semenovski-Regt. während des Einzugs in Paris (1814) gespielt. Arr. v. Anton Dörfeldt (1781-1829)? Aus: "Sammlung von Märschen für türkische Musik..., Heft 1" (Berlin, 1817); :



    8.
    Marsch [Nr.1] des Russischen Grenadier-Regiments "König von Preussen" (AM II/25); v. Catterino Cavos (1775-1840) - Arr. v. Anton Dörfeldt. Aus: "Sammlung von Märschen für türkische Musik zum bestimmten Gebrauch der Königlich Preussischen Armée, Partitur Geschwinder Schritt, Heft 1" (Berlin, 1817); = Ru AM Pas accéléré N°50:



    9.
    Marsch Nr.1 F-Dur WoO18, 1809-10/1823; v. Ludwig van Beethoven (1770-1827). Für die kleinen Militärkapellen der Böhmischen Landwehr komponiert und Erzherzog Anton gewidmet ("...zum Pferdekarussel in Laxenburg 1810"). Original ohne Trio; das Trio stammt erst von 1823! In Preussen ab 1813 als "Marsch des Yorck'schen Korps" bekannt. Mus.ms. autogr. Beethoven Art.144/145 (4) der Stiftung Preuss. Kulturbesitz, Tübinger Depot der ehem. Preuss.St.Bibl.:





    Interpret:
    Stadtmusik Wien, Ltg. Gustav Fischer

    Album:
    LP Historische Armee-Märsche. Folge 18

    10.
    Pariser Marsch (AM I/38), [vor] 1815; [= Marche n°3 pour l'entrée de Louis XVIII à Paris (1814), bearb. v. François-René Gebauer (1773-1844) / J. Frey (vor 1811-1837) (nach André-Ernest-Modeste Grétry)] - Arr. Anton Dörfeldt (1781-1829). Nach dem Lied "Où peut-on être mieux qu'au sein de sa famille" aus Grétrys Oper "Lucile" (1769). Eine Hymne der Restauration, doch war das Lied auch während des 1er Empire beliebt und es müssen Arrangements für Militärmusik existiert haben. Die Kapelle der Garde spielte es z.B. 1812 bei Krasnoye:



    Album:
    LP Historische Armee-Märsche. Folge 4

    11.
    Marsch des [russischen] Kexholmski Grenadier Regiments "Kaiser von Österreich" (AM I/14), 1814/15; v. Alexei Nikolajewitsch Titov (1769-1827) [- Arr. Anton Dörfeldt (1781-1829)?]. Nach den Originalpartituren aus der Preussischen Armeemarsch-Sammlung 1817ff. Titov war Generalmajor der russischen Armee und ein bekannter Violinist und Komponist:



    Album:
    LP Historische Armee-Märsche. Folge 5

    12.
    Präsentiermarsch des [russischen] Leib-Garde Izmailowski Regiments (AM I/16), Anfang 19. Jhdt.; anon. - Arr. Anton Dörfeldt (1781-1829). Nach den Originalpartituren aus der Preussischen Armeemarsch-Sammlung 1817ff.:




    So, das muss jetzt erst mal reichen. Es fänden sich sicher noch weitere in die Zeit gehörende Stücke, aber da sich ja hier das allgemeine Interesse für alte Militärmusik in Grenzen zu halten scheint, will ich die Ohren der werten Zuhörerschaft nicht weiter strapazieren (und mir noch mehr Arbeit ersparen...)

    Gruss, T.
    Zuletzt geändert von Tellensohn; 24.09.2011, 12:40.
  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 3146

    #2
    Da du ja so ein Kenner bist, gibts so was auch für die Kavallerie? Mit Kesselpauken?

    Kommentar

    • Tellensohn
      Erfahrener Benutzer
      Chef de Bataillon
      • 16.02.2011
      • 1253

      #3
      Auf You Tube meinst Du? Das weiss ich jetzt nicht. Hab ich noch nicht intensiv nachgeforscht. Am besten schaust Du Dir mal unten stehende CD-Tipps an und überprüfst You Tube auf die Titel der Stücke und Namen der Komponisten und Ensembles (kann zeitraubend sein).

      Die Gattung des Kavallerie-Marsches, also speziell für die Kavallerie und dann fast ausschliesslich für Blechbläser komponierte Märsche, entsteht eigentlich erst in nachnapoleonischer Zeit (die sind ehrlich gesagt überwiegend nicht nach meinem Geschmack, aber eben: de gustibus non est disputandum). Davor werden relativ kurze, fanfarenartige Stücke für Naturtrompeten (und Pauken) gespielt, meist "Aufzug" genannt, darunter auch Melodien aus Opern. Da gibt es schon auch ein paar Aufnahmen, z.B. auf unten stehender CD, auf der übrigens noch eine ganze Reihe weiterer, sehr schöner Märsche aus der Zeit (+/-) zu finden sind:



      Einige weitere CDs mit Aufzügen, Suiten, etc. für Naturtrompeten und Pauken:





      Zuletzt geändert von Tellensohn; 24.09.2011, 08:50.

      Kommentar

      Lädt...
      X