Brandenburgisch-preußische Infanterie-Uniformen im spanischen Erbfolgekrieg 1701-1713

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  • Blesson
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 03.10.2006
    • 808

    Brandenburgisch-preußische Infanterie-Uniformen im spanischen Erbfolgekrieg 1701-1713

    Ich weiß, die Frage ist etwas Off-topic.

    Zur Zeit schreibe ich einen Artikel über die preuß. Belagerung von Geldern Im Jahr 1703, bei dem ich auch exemplarisch einige Uniformen zeigen möchte. Es gibt nun etliche Abbildungen von höheren Offizieren im Priesdorff Band 1 und man findet natürlich auch den alten Dessauer nach Mentzel. Ich suche nun Abbildungen von Gemeinen, Unteroffizieren und Subalternoffizieren, möglichst originale Abbildungen. Rekonstruktionen von Knötel kenne ich.

    Siehe z.B. KNÖTEL, Richard: Unitformenkunde - Lose Blätter zur Geschichte der Entwicklung der militärischen Tracht in Deutschland; Rathenow: Max Rabenzien, 1890

    Gibt es sonstwo noch verlässliche Abbildungen, die ich übersehen haben könnte?
    Do, ut des

    http://www.ingenieurgeograph.de
  • Sans-Souci
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 01.10.2006
    • 2072

    #2
    Jany, Bd. 1, S. 594 ff. gibt ein paar Uniformbeschreibungen. Drei Uniformen der Grenadiergarde 1698 in Bleckwenn, Unter dem Preußen-Adler, S. 44 f.

    (Nicht notwendigerweise korrekte) Abbildungen gibt es wahrscheinlich auch im Soldatenfreund ? Die könntest die Scans davon vom Histortischen Bilderdienst durchsehen.

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    • Spaen
      Erfahrener Benutzer
      Tambour-Major
      • 26.04.2020
      • 323

      #3
      zu #1 Blesson: "Gibt es sonstwo noch verlässliche Abbildungen, die ich übersehen haben könnte? " - Na, da hast du dir was vorgenommen, Gratulation !

      Wenn die Betonung auf "verlässlich" liegt muss die Antwort "nein" lauten. Liegt der Fokus auf Abbildungen dann gibt es noch weitere Darstellungen. Der gewählte Zeitraum um 1700 zwischen dem Großen Kurfürsten und FWI ist besonders schwierig und wenig erforscht. Es gibt die entsprechenden Beschreibungen auf die Sans-Souci bereits hinwies. Dazu kommen noch Beschreibungen und Abbildungen in den alten Regimentsgeschichten und Beschreibungen in verschiedenen Werken und in einschlägigen Periodika wie z.B. alte Zinnfigurenhefte u.dgl.

      Wenn du die Belagerung von Geldern untersuchst, wirst du sicherlich die zwei Perioden von April bis Juli und von Juli bis Dezember unterschiedlich behandeln. Denn nachdem Fürst Leopold mit einem Teil der Truppen zur oberen Donau abrückte, verblieb bei dem Grafen Lottum nur ein Teil der preußischen Truppen. An Reiterei nur die Sonsfeld-Dragoner und das Regiment L` Ostange.
      Das Leib-Regiment Dragoner, Markgraf von Brandenburg-Schwedt und die Gendarmen gehörten zum Korps des Fürsten Leopold. Auch von den ursprünglich 8 Regimentern zu Fuß verblieb nur ein Teil zur Belagerung zurück.

      An Abbildungen wären zu nennen: Einige Farbbilder von Peter Schenk, Die Darstellungen auf den Burger-Tafeln veröffentlicht in Preußisch-Deutsche Uniformen, relativ verlässlich die farbigen Kadetten-Uniformen in den verschiedenen Werken, die in dieser der Zeit bekanntlich auch Kampftruppen waren, einzelne Abbildungen in mehreren Werken zu dieser Periode, in verschiedenen Pereodika, wie z.B. Zinnfigurenhefte u. dgl. und wie bereits gesagt in einigen Regimentsgeschichten und dem ähnlichen Büchern.

      Fazit: Man muss sich alles zusammen suchen. Als kleine Hilfestellung meinerseits gebe ich dir mal die Regimenter zu Fuß an, die vor Ort waren. (soll keine Besserwisserei sein und ist dir sicherlich bekannt !) (in Klammern die spätere Nummer)
      Wartensleben (1), Anhalt-Dessau (3), Kronprinz (6), Markgraf Christian (7), Markgraf Philipp (12), Kanitz (14), Wylich zu Lottum (15), und Markgraf Albrecht (19)

      Uniformbeispiel vom Regiment "Wartensleben". Darstellung müsste schon nach dem Reglement von 1702 sein, ansonsten noch der alte, oft abgebildete Rock ähnlich dem aus der Kurfürstenzeit.
      Image_20251209_0001.jpg

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      • admin
        Administrator
        Colonel
        • 30.09.2006
        • 2899

        #4
        Wenn Du, Blesson, die Tafeln von Burger nicht verfügbar hast, könnte ich diese als Nächstes ins Uniformenportal aufnehmen - ich habe die Vorlage, auf deren Basis die in 1980er/1990er Jahren erstellte Veröffentlichung basierte, in der Lipperheide fotografiert.

        Schöne Grüße
        Markus Stein

        P.S. auch bzgl. Regimentsgeschichten könnte ich Dir helfen, bitte aber per E-Mail kontaktieren
        "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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        • Blesson
          Erfahrener Benutzer
          Adjudant
          • 03.10.2006
          • 808

          #5
          Moin Markus, es wäre sehr verdienstvoll, die Tafeln von Burger im Unifromenportal einzustellen! Danke.
          Do, ut des

          http://www.ingenieurgeograph.de

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          • Blesson
            Erfahrener Benutzer
            Adjudant
            • 03.10.2006
            • 808

            #6
            Zitat von Spaen Beitrag anzeigen
            zu #1 Blesson: "Gibt es sonstwo noch verlässliche Abbildungen, die ich übersehen haben könnte? " - Na, da hast du dir was vorgenommen, Gratulation !


            Fazit: Man muss sich alles zusammen suchen. Als kleine Hilfestellung meinerseits gebe ich dir mal die Regimenter zu Fuß an, die vor Ort waren. (soll keine Besserwisserei sein und ist dir sicherlich bekannt !) (in Klammern die spätere Nummer)
            Wartensleben (1), Anhalt-Dessau (3), Kronprinz (6), Markgraf Christian (7), Markgraf Philipp (12), Kanitz (14), Wylich zu Lottum (15), und Markgraf Albrecht (19)

            Uniformbeispiel vom Regiment "Wartensleben". Darstellung müsste schon nach dem Reglement von 1702 sein, ansonsten noch der alte, oft abgebildete Rock ähnlich dem aus der Kurfürstenzeit.
            Image_20251209_0001.jpg
            Merci,

            da es um das Bombardement vom Oktober 1703 geht, interessiert nur das verbliebene Kontingent unter Lottum. Die Schlachtordnung kenne ich natürlich, aber das bringt mich auf die Idee, es mit der Recherche für die einzelnen Regimenter zu versuchen. Mir kommt es nicht auf encyklopädische Abdeckung an, sondern ich will nur ein oder zwei weitere llustrationen in den Aufsatz einbauen, die belegen, dass der Stecher Jan van Hugtenburg mit dem Stich von 1729 einige Anachronismen reingebastelt hat.
            Bombardement_van_de_stad_Geldern_tijdens_de_Spaanse_Successieoorlog,_1703._NL-HlmNHA_1477_53009214-16_Laufgraben.jpg
            Do, ut des

            http://www.ingenieurgeograph.de

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            • Blesson
              Erfahrener Benutzer
              Adjudant
              • 03.10.2006
              • 808

              #7
              Im Museum des Niederrheins (vormals Preußenmuseum Wesel) gibt es immerhin eine Fiugrine eines Offiziers vom Regiment Varenne ( Altpreußisches Infanterieregiment No. 13), die einen brauchbaren Eindruck vom Bekleidungsstil zeigt. Die Figurine war 2003 auch bei einer Ausstellung in Kevelaer zu sehen.

              Zu weiteren Uniform Details kann ich keine Informationen beisteuern. Die Schärpe ist so ziemlich naja, heute gibt es bessere Quellen.



              Angehängte Dateien
              Do, ut des

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              • Spaen
                Erfahrener Benutzer
                Tambour-Major
                • 26.04.2020
                • 323

                #8
                "Die Schärpe ist so ziemlich naja, heute gibt es bessere Quellen".- Kann man so in etwa darstellen. Schwarz-Silber kam gerade auf, ab 1701 wurde es sukzessive allgemein. Davor wurden hauptsächlich noch die Schärpen in rot, orange oder blau getragen.

                Ansonsten verständlicherweise viel Interpretation. Chargen trugen grundsätzlich von den Gemeinen abweichende Farben mit Schmuckelementen. Höhere Offiziere kleideten sich sehr individuell. Jede Charge trug im Regiment ihre gesonderte Strumpffarbe. Bei der Figurine fehlt aber ein wichtiges Detail. Das ist der sogenannte "Wapen" , ein großer vergoldeter Ringkragen. Dieser wurde ständig, in Krieg und Frieden getragen. Das Esponton scheint der bekannten Abbildung eines Garde-Offiziers entnommen zu sein. Ansonsten waren wohl noch meist unterschiedliche Formen von Hellebarden in Gebrauch.
                ​​​​​​Viele Regimenter waren in dunkelblau und rot, entsprechend dem Wappen des Kurfürsten /Königs gekleidet. (Blaues Schild-roter Adler). Andere trugen Röcke in rot, grau oder himmelblau.
                Detailangaben zu Varenne müsste ich erst noch nachschlagen.

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