Wenn ich Memoiren lese - finde ich eben oft, dass es nicht die Furcht vor dem Vorgesetzten war - die die Offiziere und Soldaten in Reih und Glied hielt, sondern die Furcht die Beherrschung zu verlieren und eben zu fliehen, das scheint die Soldaten damals ungeheuer beschäftigt zu haben, fast provokant - der Tod eher weniger.
Mir scheint es, wir lösen in unserer Fragestellung viel zu oft den Menschen aus der Gesellschaft heraus.
Der Soldat war aber eben nicht allein. Er war Mitglied einer Gruppe, und er handelte innerhalb dieser Gruppe.
Sein Verhalten ergab sich daher nmE sehr stark aus dem Korpsgeist (Gruppenzwang?!?).
Davout schreibt im Journal des III Korps nach der Schlacht von Eylau, dass zwei Kanoniere, die keine ausreichenden Gründe vorbringen konnten, warum sie an der Schlacht nicht teilgenommen hatten, über den Gräbern der Gefallenen ausgepeitscht wurden - vor versammelter Mannschaft . Welchen Eindruck muss dies auf die Verbliebenen gemacht haben...
In einem Befehl an General Gudin gibt er die Anweisung, den Kommandeuren zu empfehlen, ihren Soldaten beizubringen, dass diejenigen, die ein "gutes Beispiel" geboten hatten (die Mehrheit), die "Drückeberger" ausstossen sollten.
Hieraus sollte doch wohl ein Ehrgefühl innerhalb der Gruppe erwachsen und genährt werden.
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