Instruktion zur Verwendung von Laufkugeln 1807

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 829

    Instruktion zur Verwendung von Laufkugeln 1807

    Bei der Erstürmung eine Schanze vor Danzig werden Patronen mit Laufkugeln und eine dazugehörige Instruktion eines preußischen Obersten aufgefunden. Dieser preußische Oberst soll auch Verfasser des Werkes "Für Offiziere und die es werden wollen" sein. Hierzu haben ich folgende Fragen:
    a) ist die Instruktion für das Verwenden von Laufkugeln verfügbar oder hat eine eine Idee, wo diese aufzufinden wäre und
    b) wie heißt der Herr Oberst (die Seite aus dem Tagebuch eines sächs. Offiziers habe ich beigefügt, kann aber den Namen nicht entschlüsseln.

    Vielen Dank für eure Unterstützung.


    Bild Auszug Tagebuch.pdf Bild Auszug Tagebuch.pdf
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
  • Sans-Souci
    Erfahrener Benutzer
    Major
    • 01.10.2006
    • 1850

    #2
    Interessant, ich habe in der preußischen Rangliste von 1806 keinen passsenden Oberst oder Oberst-Lieutenant Lan...? Pan...? gefunden. Nur Kavalleristen. Die Instruktion und auch das "elende Werk" für die Officiers konnte ich ebensowenig ausfindig machen.

    Daß ich keinen bibliographischen Hinweis auf das - offensichtlich bekannte - letztere Werk finden konnte, verwundert mich. Entweder war es wirklich so schlecht, daß jeder es wegwarf und Bibliotheken die Annahme verweigerten, oder der Titel ist unrichtig angegeben, oder das Werk kursierte nur in Abschriften, was damals - manchmal? häufig? - vorkam. 1818 erschien in Leipzig ein Handbuch für Jäger- und Schützen-Offiziere und die es werden wollen, verfaßt vom Freiherrn L. von Beulwitz (sächsischer Offizier? war er vielleicht nur der Herausgeber/Nachbearbeiter? - ich habe nichts über ihn herausfinden können, das Werk liegt mir nicht vor):



    Vermutlich war der Oberst im Jahr 1806 bereits verabschiedet. Er muß ja nicht unbedingt ein Preuße gewesen sein, obwohl das Vorhandensein einer Instruktion von ihm in einer preußischen Schanze darauf hindeutet. Die Schanze war ja die Kalkschanze ? (am 6. Mai 150 Mann und 2 Dreipfünder unter Capitaine von Stach vom Regiment Diericke (I 16) gefangengenommen)

    Kommentar

    • Da Capo
      Erfahrener Benutzer
      Adjudant
      • 23.10.2006
      • 829

      #3
      Schade und danke!

      Die letzten beiden Buchstaben scheinen mir ein y und ein z oder g zu sein

      Der Buchtitel muss natürlich nicht stimmen und kann auch schon älter sein. Der direkte Verweis, die Laufkugeln bei einem Sturm zu verwenden, passt in der Tat nicht, aber der das Tagebuch Führende (C.H.v.Broizem) war Kavallerieoffizier (Chevauxlegers Regiment von Polenz) und wird die Schilderung daher wohl eher nach Hörensagen vorgenommen haben.

      Das Beulwitz'sche Werk hatte ich auch gefunden. Einen L.v.Beulwitz gibt es 1817 in der sächsischen Armee nicht, wohl aber einen Premierleutnant im 2. (Magdeburgischen) Jäger-Bataiillon. Das würde passen, auch wenn die Preußen die Vornamen nicht mitliefern.

      Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

      Kommentar

      • Spaen
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 26.04.2020
        • 195

        #4
        "Bei der Erstürmung eine Schanze vor Danzig werden Patronen mit Laufkugeln....." Was versteht ihr darunter??

        Laufkugeln wurden in Preußen meines Wissens nur bis ca. 1715 beim Bajonettangriff verwendet, in dem das erste Glied eine Paß- und 4 Laufkugeln vor dem Einbruch in die gegnerische Aufstellung geladen hatte.

        Beulwitz wurde am 05. Oktober 1815 als 3. Prem. ltn. in das seinerzeitige 3. Jäger -Bataillon versetzt und kam angeblich aus dem Garde-Jäger- Bataillon. In der Abgangsliste ist er als Nr.12 mit "den nachgesuchten Abschied erhalten" zu finden.

        Im Garde -Jäger- Bataillon ist er weder in den bekannten Rang- noch in den Abgangslisten zu finden.

        Zur Erklärung der Differenz in der Bataillonsbezeichnung des Jäger-Bataillons:

        Aufgestellt als Feld-Jäger-Bataillon des II. AK am 24. Juni 1815 aus dem sächsischen Jäger-Bataillon, dem Banner der freiwilligen Sachsen und der Jäger- Kompanie der Russisch-Deutschen Legion, erster Kommandeur ad interim war der sächsische Capitain v. Logat ( Ritter der Ehrenlegion und des Sächsischen Heinrichs-Ordens)
        gem. AKO vom 29. August wurde es 3. Jäger- Bataillon, am 24. November 2. Jäger-Bataillon und gemäß AKO vom 05. November 1816 2. Jäger- Bataillon (Magdeburgisches), zuletzt
        Magdeburgisches- Jäger- Bataillon Nr.4.

        Kommentar

        • Sans-Souci
          Erfahrener Benutzer
          Major
          • 01.10.2006
          • 1850

          #5
          Es gab einen Seconde-Lieutenant von Beulwitz im Ostpreußischen Jäger-Bataillon, der 1809 dimittiert sein soll, aber - wohl irrtümlich - in der Rangliste von 1810 noch auftaucht.

          Aber unwahrscheinlich, daß er in einer Verbindung mit den beiden Werken des Obersten XXX steht.

          Kommentar

          • Spaen
            Erfahrener Benutzer
            Sergent-Major
            • 26.04.2020
            • 195

            #6
            Den Beulwitz im Ostpreußischen hatte ich auch gefunden. Den habe ich nicht erwähnt weil ich den anderen favorisiert habe wegen möglicher sächsischer Vergangenheit auf Grund der Bataillonszusammensetzung.

            Der "ostpreußische " Beulwitz erscheint als Nr. 20 im Verzeichnis der Bataillons-Offiziere: "Eingetreten 1808, früher im Feldjäger-Regiment, 1811 verabschiedet".

            Aber auch dieser Beulwitz enttäuscht, denn er ist weder in der Abgangsliste des Feldjäger-Regiments, noch in einer der Ranglisten des Regiments aufgeführt. In der Armee- Rangliste 1806 ist er ebenfalls nicht zu finden.

            Handelt es sich eventuell um ein und dieselbe Person mit falschen Angaben ??

            Kommentar

            • Da Capo
              Erfahrener Benutzer
              Adjudant
              • 23.10.2006
              • 829

              #7
              Ich habe 1812 nur 2 Beulwitze bei der sächsischen Infanterie: a) Heinrich Ferdinand als Sousleutnant im Regiment Anton und b) Heinrich Wilhelm Erdmann als Capitain in Regiment v.Rechten. Letzterer überlebt den Feldzug von 1812 nicht. Bei der Neuformierung der Infanterie zum 01.11.1813 wird kein Beulwitz bei der Infanterie aufgeführt.

              Die anderen 4 Beulwitze aus der S/R-Liste sind Kürassier-Offiziere und führen auch keine mit L beginnenden Vornamen.

              Der L stand daher nicht in sächsischen Diensten.
              Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

              Kommentar

              Lädt...
              X
              😀
              😂
              🥰
              😘
              🤢
              😎
              😞
              😡
              👍
              👎