Nummernsystem preußischer Geschütze 1806

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  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 862

    Nummernsystem preußischer Geschütze 1806

    Im 1911 in Moskau gedruckten Katalog der Beutegeschütze aus dem Feldzug von 1812 werden u.a. 122 preußische Kanonenrohre aufgeführt. Dabei werden der damalige Liegeplatz des Rohres und soweit vorhanden Gewicht, Nummer, Gießort und Gießjahr angegeben. Beispielhaft seien hier einige leichte 6-Pfünder des Liegeabschnitts D angegeben.
    D 3 8 c. 55 pf. No. 128
    D 4 8 c. 58 pf. No. 115
    D 5 8 c. 43 pf.
    D 6 8 c. 59 pf. 1803
    D 7 8 c. 56 pf. 1803
    D 8 8 c. 39 pf. No. 604 Bresl. 1802
    D 9 8 c. 53 pf. No. 108 1781
    D 10 8 c. 3 pf. No. 68
    D 11 8 c. 78 pf. No. 1 1801 (ohne Monogramm)
    D 12 8 c. 36 pf. No. 6
    D 13 8 c. 55 pf. No. 167
    D 14 8 c. 71 pf. No. 93 Batt. 14
    D 15 8 c. 70 pf. No. 117
    D 16 8 c. 6 pf. No. 114 und No. 5
    D 17 8 c. 42 pf. No. 2 und No. 11 R. 913
    D 22 8 c. 71 pf. No. 7
    D 23 8 c. 73 pf. No. 147
    D 24 8 c. 80 pf
    D 25 8 c. 65 pf. No. 5
    D 26 8 c. 61 pf. No. 66
    D 27 8 c. 45 pf. No. 50 und No. 144 1792
    D 28 8 c. 58 pf. No. 30 1779
    D 29 8 c. 58 pf. No. 30 1797
    D 30 8 c. 74 pf. No. 16
    D 31 8 c. 67 pf. No. 5
    D 32 8 c. 59 pf. No. 100 1782
    D 33 8 c. 67 pf. No. 17
    D 187 8 c. 52 pf. Bres.
    D 188 8 c. 66 pf. Bres.

    Hierzu stellt sich mir die Frage, nach welchem System die Rohre nummeriert wurden?
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 862

    #2


    Im Moskauer Beutegeschütz-Katalog von 1911 werden bei den 3-Pfündern u.a. folgende Angaben gemacht:

    E 63 285 kil. No. 144 1784

    E 64 291 kil. No. 70 1784

    E 65 5 c. 65 pf. 1784

    Kann es wirklich sein, dass 1784 das Gewicht bereits in Kilogramm angegeben wurde oder was kann „kil“ sonst bedeuten?

    Die unter E 65 angegebenen 5 Zentner 65 Pfund entsprechen 288 kg und würde damit in die Gewichtskohorte passen.
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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    • Sans-Souci
      Erfahrener Benutzer
      Major
      • 01.10.2006
      • 1932

      #3
      Ich denke, daß die ersten Angaben im Verzeichnis modern sind, einschließlich der Gewichtsangaben.

      E 63 285 kil. No. 144 1784 wäre also zu lesen: Geschützrohr mir dem Ablageplatz E 63, es wiegt 285 kilo, es hat die No. 144 und das Gußjahr 1784 eingraviert.

      Kommentar

      • Sans-Souci
        Erfahrener Benutzer
        Major
        • 01.10.2006
        • 1932

        #4
        Das hier scheint darauf hinzudeuten, daß die Geschütze und auch die Wagen innerhalb des Artillerie-Regiments (später der Artillerie-Brigade) durchnumeriert waren:

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        • Spaen
          Erfahrener Benutzer
          Sergent-Major
          • 26.04.2020
          • 237

          #5
          Da geht der gute Mente aus meiner Sicht wohl etwas zu weit. Die Schilder der Knechte sollten lediglich die Batterie-bzw. Kolonnenbezeichnung enthalten. Macht ja sonst auch kaum Sinn, weil bei Ausfällen und dgl. in den Batterien und Kolonnen ein Austausch der Knechte unumgänglich war. Auch wurde 1806 der normale Hut mit den Krempen getragen.
          Ergänzung zur Uniformbeschreibung: Kragen und Aufschläge in Rockfarbe, Stiefel 1806 schwarz.

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          • Sans-Souci
            Erfahrener Benutzer
            Major
            • 01.10.2006
            • 1932

            #6
            Was ist die Quelle dafür, daß die Blechschilder der Stückknechte nur die Bezeichnung der Batterie oder Kolonne enthielten ?

            Ich denke, daß die Zuweisung zu einem Geschütz oder Wagen (falls sie stattfand) ihren Grund darin hatte, sofort den zuständigen Unteroffizier ausfindig machen zu können.

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            • Spaen
              Erfahrener Benutzer
              Sergent-Major
              • 26.04.2020
              • 237

              #7
              Grundlage sind eine Vielzahl von Notizen, die ich mir in der Zeit lange vor dem Internet gemacht habe, besonders aus Quellen, die Sachverhalte wiedergaben, in denen man diese nicht vermutete. Da sie ursprünglich nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt waren, hielt ich seinerzeit Quellenangaben für entbehrlich. Sie sind aber durchaus als "sicher" anzusehen, so man überhaupt bei Quellenangaben davon sprechen kann.
              Falls ich die Textstellen wiederfinde werde ich die Quelle in diesem Fall ergänzen.

              Um deine Frage zu beantworten kann ich im Moment nur auf einen diesbezüglichen Artikel in der ZfHG 1995, Nr. 375, S. 100 ff hinweisen. Hier werden meine Angaben weitestgehend bestätigt.

              Zusätzliche Anmerkung zum Artikel: Die Hüte werden in anderen Quellen als kleine dreieckige Hüte beschrieben und sind 1801 eigeführt worden. Davor, wenn ich mich richtig erinnere, zylinderähnliche Form. Der Rock soll 1806 nicht mehr so lang gewesen sein, wie dargestellt.
              Auch wird manchmal in anderer Literatur erwähnt, dass seit 1801 schwarze Kragen und Aufschläge für Knechte und Art.train-Personal eingeführt worden seien. (?)

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              • Tom
                Erfahrener Benutzer
                Chef de Bataillon
                • 03.10.2006
                • 1092

                #8
                Den Effekt hatte ich bei meinen Unterlagen auch schon (bin seit 48 J. "im Geschäft", also lange vor dem World Wide Web). Gelegentlich ist es mir gelungen, mittels Stichwort-/Volltextsuche in Google Books die Quellen "rückwärts" wieder ausfindig zu machen. Die Schlagwort-Wolken zu den dortigen Büchern sind wirklich eine tolle Recherchehilfe. Just my 50 cents...
                Beste Grüße, Tom
                Zuletzt geändert von Tom; 29.03.2024, 18:29.

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                • Da Capo
                  Erfahrener Benutzer
                  Adjudant
                  • 23.10.2006
                  • 862

                  #9
                  zu #7 Die Notizen, welche ich mir seit 1975 zur sächsischen Armee anfertigte, habe ich alle ab Ende der 1990er entweder an Hand der Quellen und/oder mit Hilfe der HStA-Akten gegengeprüft und einen nicht unbeträchtlichen Teil davon aus verschiedenen Gründen (z.B. von mir falsch oder unvollständig abgeschrieben) ganz oder teilweise auflassen müssen. Derartige Notizen können in Ermangelung anderweitiger Quellen hilfreich sein, sind aber Quellen vorhanden, so sind diese m.E.n. primär zu nutzen, da die quellenlose Notiz nicht einordenbar ist.
                  Beispiel Mente: Wenn Herr Mente, der im Gegensatz zu uns allen die Sachen wirklich gesehen hat, Angaben zur Beschriftung der Blechtafeln macht, dann gehe ich bis zum Gegenbeweis davon aus, dass das richtig ist. Eine hiervon abweichende quellenlose Notiz bestärkt den ohnehin immer bestehenden gedanklichen Vermerk, dass es auch anders gewesen sein kann, reicht mir für eine Anzweiflung der Mente'schen Aussage aber nicht aus.
                  Aber das ist eine Glaubensfrage.

                  zu #3 richtig gelesen. Das Ausstellungsarsenal war in verschiedene Sektionen (z.B. E) geteilt und jedes Rohr hatte seine Liegeplatznummer in der Sektion.
                  Bei der Rohren, die heute um das Panorama-Museum in Moskau liegen, befinden sich sogar 2 Rohre mit der No. 114
                  W. 8. xx 6. PF. / N 114 / 1xx0 (1780, 1790, 1800?)
                  W: 8. C: 60. PF: / NO: 114 / 1781
                  Beim ersten Rohr sind die Angaben xx nicht lesbar, da hier Metall ausgestochen wurde, um die Visiereinrichtung anzubringen.
                  Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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