Schlacht bei Dennewitz - Französische OOB

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  • PreußensGlanz
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    Tambour
    • 13.11.2011
    • 38

    Schlacht bei Dennewitz - Französische OOB

    Guten Tag,
    ich habe bei der weiteren erforsche der Schlacht bei Dennewitz ein Problem hinsichtlich der Franzosen. Man trifft immer wieder auf eine OOB, so auch bei Nafziger, welche das III. Kavallerie-Korps unter Arrighi aufführt, aber in den übliche Erzählungen der Schlacht wird dieser nie erwähnt und das KK als solches auch nicht.

    Nun wurde mir für eine andere Dennewitz Anfrage dieser Link gegeben:

    Hierin findet sich auch ein interessanter Satz:
    "Bei dem IVten Corps befand sich die Cavallerie-Division Lorges und die Polen; die Division de France war dem VIIten Corps und die Division Fournier dem XIIten beigegeben; das 2te polnische Infanterie - Regiment wurde der Division Durutte zugeteilt;die übrige Reiterei folgte dem XIIten Corps."

    Stimmt es nun dass, entgegen vieler OOBs da draußen, das III französische KK nicht geschlossen sondern deren Divisionen auf die anderen Corps verteilt waren?
    Und ebenso das die 27. Polnische Division aufgeteilt war?
  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2692

    #2
    Beim Blick in die Verlustlisten der Armee Neys vom 5. bis 8. September 1813, aufgeführt im dritten Heft der Geschichte der Nord-Armee im Jahre 1813, Beilage 13 auf den Seiten 108 bis 113, fällt auf, dass weder die Polen noch die Kavallerie Arrighis aufgeführt ist. Dabei wurde auf Listen des französischen Kriegsministeriums sowie von deutschen Truppenteilen zurückgegriffen. Das heißt jetzt nicht, dass nicht doch die o.a. Truppen bei Dennewitz fochten, aber komplett ohne Verluste?

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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    • PreußensGlanz
      Benutzer
      Tambour
      • 13.11.2011
      • 38

      #3
      Ja es sind tatsächlich keine Verluste aufgeführt, der Grund scheint möglicherweise zu sein das diese Kavallerieeinheiten ja formal dem III KK der Franzosen unterstellt waren und für dieses ist ja gar nichts aufgeführt.

      Aus dem Text der angeführten Quelle ergibt sich aber die Erwähnung der Kavallerie Division des III KK der Franzosen. Daher steht es wohl außer frage ob diese dabei waren.
      Der Text legt auch Nahe was ich schon angeführt hatte, nämlich das die Einheiten des III KK der Franzosen auf die anderen Korps verteilt waren und nicht als eigenes Korps operierten.

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      • Aide de Camp
        Erfahrener Benutzer
        Sergent
        • 14.12.2020
        • 167

        #4
        Hallo,

        die drei Kavallerie-Divisionen des franz. III. Reserve-Kavallerie-Korps unter dem Kommando von Divisionsgeneral Arrighi,sind, wie schon vermutet, auf die drei Armeekorps von Bertrand, Reynier und Oudinot aufgeteilt worden. Der Generalstabschef des III. Res-Kav-Korps, Adjudant commandant Salel de Chastenet führt dies in seinen Bemerkungen zur Stärkemeldung an Berthier vom 17.09.1813 aus. Dort heißt es:

        "Den 1. und 2. September hatte das Korps eine Position bei Kropstädt bezogen, am 3. und 4. September lag es in der Umgegbung von Wittenberg. Am 5. September setzte sich das Koprs mit dem IV., VII. und XII. Armeekorps in Bewegung und nahm Stellung bei Zallmsdorf, wo die 5. leichte Kavallerie-Division mit seiner Artillerie dem General Bertrand und dem IV. Armeekorps zur Disposition gestellt wurde, während die 6. leichte Kavallerie-Division dem Marschall Oudinot und dem XII. Armeekorps unterstellt wurde. Die 4. schwere Kavallerie-Division wurde dem VII. Armeekorps unter General Reynier unterstellt. Den 6. September folgten die Divisionen den Marschbewegungen der Ihnen zugewiesenen Armeekorps. Seine Excellenz der Herzog von Padua (Arrighi) und sein Generalstab verblieben den ganzen 5. und 6. September an der Seite des Marschalls Ney."

        Martinien verzeichnet für die beteiligten Kavallerie-Regimenter auch Offiziersverluste.



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        • PreußensGlanz
          Benutzer
          Tambour
          • 13.11.2011
          • 38

          #5
          Danke für die Info.

          Ob diese Aufteilung wohl einen speziellen Grund hatte?
          Als Oudinot noch die Armee führte, tat er dies mit dem Stab des XII Korps. Als Ney nun die Armee übernahm hatte er ja keine eigenen Stab und Oudinot hat seinen natürlich dann wieder zur Führung des XII Korps genutzt.
          Will sagen, hat Ney die Kampfeinheiten des III KK vielleicht aufgeteilt um Arrighi und dessen Stab zur Führung der Armee zu nutzen?

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          • Aide de Camp
            Erfahrener Benutzer
            Sergent
            • 14.12.2020
            • 167

            #6
            Zitat von PreußensGlanz Beitrag anzeigen
            Als Ney nun die Armee übernahm hatte er ja keine eigenen Stab und Oudinot hat seinen natürlich dann wieder zur Führung des XII Korps genutzt.
            Will sagen, hat Ney die Kampfeinheiten des III KK vielleicht aufgeteilt um Arrighi und dessen Stab zur Führung der Armee zu nutzen?
            Das scheint mir eine plausible Schlussfolgerung zu sein, aber es wird meiner Meinung nach nur eine temporäre Entscheidung gewesen sein.

            Wir hatten die Problematik betreffend Neys Stab bei der Berlin-Armee hier schon vor einiger Zeit aufgeworfen. Allerdings sind die Stäbe der Kavallerie-Korps oder Kavallerie-Divisionen vom Umfang wesentlich kleiner gewesen als die Stäbe der Infanterie-Korps oder Infanterie-Divisionen. Arrighis Stab beim III. KK bestand nur aus wenigen Offizieren. Ihm standen seine drei Aides de camp, Cap. Boerio, Lt. Mariano und Lt. Lepidi zur Verfügung und sein Stabschef Adjudant commandant Salel hatte zur Unterstützung die Adjoints Cap. Rogé und den SLt. Alfred de Montsquiou. Bei den höheren Kavallerie-Stäben gab es nicht einmal einen Sous-chef des Stabes. Als Kommandeur der Artillerie fungierte Colonel Chauveau mit weiteren zwei Officiers adjoint. Es ist natürlich den operativen Abläufen auch nicht zuträglich, wenn innerhalb der Stäbe eine hohe Fluktuation besteht. Nach der Katastrophe von Dennewitz brauchte Arrighi seine Stabsoffiziere mit Sicherheit auch wieder selbst, um die versprengten Divisionen seines Korps zu reorganisieren...

            Zur Unterstützung Neys sind aus den Stäben des IV. Korps und des XII. Korps der Divisionsgeneral Taviel als Kommandeur der Artillerie und Brigadegeneral Blein als Kommandeur der Génietruppen zum Armeeoberkommando kommandiert worden. Die Besetzung des Generalstabschefs verzögerte sich offensichtlich, aber Napoleon muss sich um sie gekümmert haben, denn er hat Berthier angewiesen, ihm einen geeigneten Offizier für diesen Posten vorzuschlagen. Dies tat Berthier am 2. September, als er Napoleon für die Besetzung des Stabschefs bei Ney den Colonel Huguet-Chataux vorschlug, den 1. Aide de camp des Marschalls Victor, der anscheinend avancieren sollte (er war gleichzeitig Schwiegersohn Victors) und diesen zur Beförderung als Brigadegeneral vorschlug ( Rapport Berthiers an den Kaiser vom 02.09.1813). Aus irgendwelchen Gründen ist Huguet-Chateaux aber erst im November zum Brigadegeneral befördert worden. Möglicherweise hat Ney Vorbehalte gegen den Aide de camp seines Kollegen gehabt und sich gedacht, dann kann es auch gleich mein eigener Adjudant machen... Zumindest hat Colonel Clouet, der 1. Aide de camp von Ney, der dann bei Dennewitz in Gefangenschaft geriet, den Dienstposten vorerst besetzt. Das ist in den Stäben Neys auch schon öfters vorher so zur Anwendung gekommen. Während er das VI. Armeekorps in Spanien kommandierte, fungierte dort auch schon einige Zeit sein 1. Aide de camp Bechet de Léocour als Chef des Stabes.

            Es wäre eine genauere Untersuchung wert, wie auf französischer Seite die Stäbe für die ad hoc aus mehreren Armeekorps gebildeten Armeen des Feldzugs von 1813 zusammengestellt worden sind. Soweit es Kommandeure betraf, die gleichzeitig Korpskommandeure waren, mag dies noch einigermaßen vom Stab des eigenen Korps bewerkstelligt worden sein, wie bei Oudinot oder Macdonald. Aber bei Ney, der über kein eigenes Korpskommando verfügte, wird es da echt schwierig. Umso interessanter, dass sich mit Ney dieser organisatorische Vorgang im Feldzug von 1815 wiederholte...

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            • Aide de Camp
              Erfahrener Benutzer
              Sergent
              • 14.12.2020
              • 167

              #7
              Zu den Verlusten des III. KK bei Dennewitz:

              Die Verluste waren dort teilweise erheblich. Ich beschränke mich auf die Brigade Jacquinot der 5. leichten Kavallerie-Division unter Divisionsgeneral Lorge, die dem IV. Korps Bertrands unterstellt war. Die Brigade bestand aus fünf Escadrons der 5., 12 und 13 Chasseurs à cheval. Bei einem Angriff der zwei Escadrons der 5. Chasseurs wurde Brigadegeneral Jacquinot selbst schwer verwundet. Die Zahlen entstammen den Stärkemeldungen des III. KK vom 01.09.1813 und vom 15.09.1813.

              5. Chasseurs (zwei Escadrons)

              1. September: 22 Offiziere mit 56 Pferden und 560 Mann mit 548 Pferden, detachiert in der Etappe 1 Offizier mit 5 Pferden und 29 Mann mit 41 Pferden und 1 Offizier und 19 Mann im Lazarett - 15. September: 20 Offiziere mit 47 Pferden und 424 Mann mit 416 Pferden, detachiert in der Etappe 3 Offiziere mit 14 Pferden und 125 Mann mit 65 Pferden und 1 Offizier und 27 Mann im Lazarett sowie 27 Mann kriegsgefangen.

              Verluste zwischen dem 1.- 15. September: 0 Offiziere und 0 Offizierspferde sowie 5 Mann vermisst und 27 Mann kriegsgefangen und 108 Pferde

              12. Chasseurs (eine Escadron)

              1. September: 13 Offiziere mit 33 Pferden und 266 Mann mit 267 Pferden, detachiert in der Etappe 32 Mann mit 39 Pferden und 9 Mann im Lazarett - 15. September: 11 Offiziere mit 26 Pferden und 215 Mann mit 211 Pferden, detachiert in der Etappe 54 Mann mit 48 Pferden und 1 Offizier und 22 Mann im Lazarett sowie 9 Mann kriegsgefangen.

              Verluste zwischen dem 1.- 15. September: 1 Offizier vermisst und 7 Offizierspferde sowie 20 Mann vermisst und 47 Pferde und 9 Mann kriegsgefangen

              13. Chasseurs (zwei Escadrons)

              1. September: 18 Offiziere mit 41 Pferden und 384 Mann mit 382 Pferden, detachiert in der Etappe 22 Mann mit 26 Pferden und 1 Offizier und 17 Mann im Lazarett - 15. September: 17 Offiziere mit 40 Pferden und 253 Mann mit 244 Pferden, detachiert in der Etappe 107 Mann mit 60 Pferden und 1 Offizier und 26 Mann im Lazarett sowie einem Offizier und 37 Mann kriegsgefangen.

              Verluste zwischen dem 1.- 15. September: 1 Offizier kriegsgefangen und 1 Offizierspferd sowie 37 Mann kriegsgefangen und 104 Pferde
              Zuletzt geändert von Aide de Camp; 06.11.2023, 20:17.

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              • Aide de Camp
                Erfahrener Benutzer
                Sergent
                • 14.12.2020
                • 167

                #8
                Hier die "Abgänge" bei der Brigade Merlin, der 2. Brigade innerhalb der 5. leichten Kavallerie-Division, unterstellt dem IV. Korps Bertrand.

                15. Chasseurs (1 Escadron)

                1. September: 7 Offiziere mit 17 Pferden und 192 Mann mit 193 Pferden, detachiert in der Etappe 19 Mann mit 30 Pferden und 2 Offiziere und 27 Mann im Lazarett - 15. September: 7 Offiziere mit 13 Pferden und 130 Mann mit 137 Pferden sowie 45 Mann mit 38 Pferden detachiert in der Etappe und 2 Offizieren und 22 Mann im Lazarett, dazu 38 Mann kriegsgefangen.

                Verluste zwischen dem 1.-15. September 1813: 0 Offiziere und 4 Offizierspferde sowie 3 Mann vermisst und 38 Mann kriegsgefangen und 55 Pferde.

                21. Chasseurs (1 Escadron)

                1. September: 8 Offiziere mit 19 Pferden und 203 Mann mit 198 Pferden, detachiert in der Etappe 24 Mann mit 31 Pferden und 6 Mann krank im Lazarett - 15. September: 7 Offiziere mit 14 Pferden und 112 Mann mit 114 Pferden, detachiert in der Etappe 89 Mann mit 45 Pferden und 8 Mann im Lazarett, dazu 23 Mann kriegsgefangen.

                Verluste zwischen dem 1.-15. September 1813: 1 Offizier vermisst und 5 Offizierspferde sowie 1 Mann vermisst und 23 Mann kriegsgefangen und 70 Pferde


                22. Chasseurs (2 Escadrons)

                1. September: 11 Offiziere mit 27 Pferden und 390 Mann mit 398 Pferden, detachiert 2 Offiziere mit 5 Pferden und 33 Mann mit 47 Pferden und 45 Mann im Lazarett - 15. September: 8 Offiziere mit 22 Pferden und 212 Mann mit 210 Pferden, 3 Offizieren und 6 Pferden sowie 62 Mann mit 66 Pferden detachiert in der Eatppe und 121 Mann im Lazarett.

                Verluste zwischen dem 1.-15. September 1813: 2 Offiziere vermisst und 4 Offizierspferde sowie 73 Mann vermisst und 114 Pferde

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                • Aide de Camp
                  Erfahrener Benutzer
                  Sergent
                  • 14.12.2020
                  • 167

                  #9
                  Ich habe die Darlegungen zu den Stärkeunterschieden in der 5. leichten Kavallerie-Division des III. KK zwischen dem 1.-15. September 1813 noch etwas ausgweitet. Da die Schlacht von Dennewitz in diesem Zeitraum liegt, ist es möglich, dass die Verluste der Schlacht sich in den Stärkeunterschieden widerspiegeln...es ist aber nur eine Möglichkeit, da aus den Stärkemeldungen des III. KK nicht hervorgeht, ob es in dem Zwischenzeitraum Zu- oder Abgänge in Form von Ersatz oder Ausmusterung gegeben hat. Auch wird nicht deutlich, wie die Fluktuation in den Lazaretten aussah. Es bleibt auch unklar, ob die im Lazarett befindlichen Soldaten einfach nur krank, marschmüde oder verwundet waren.

                  Auch bleibt unklar, wie hoch die Zahl der leicht- oder schwerverwundeten Soldaten war. Möglicherweise sind viele Soldaten zwar unmittelbar nach der Schlacht bei ihren Einheiten als verwundet geführt worden, waren aber nur so leicht blessiert, dass sie in den folgenden Stunden oder Tagen wieder zu ihren Einheiten stießen und in den Stärkemeldungen der Stäbe gar nicht mehr als verwundet aufgeführt wurden. Besonders deutlich wird das am Beispiel der 5. Chasseurs à cheval. Laut Martinien sind bei Dennewitz 5 Offiziere der 2 Escadrons des Regiments verwundet worden, unter anderem auch der Chef d'escadrons Dumonceau. Dieser wird aber bereits in der Stärkemeldung vom 15.09.1813 wieder als aktiver Chef d'escadrons geführt...seine Verwundung scheint also nicht schwerwiegend gewesen zu sein. Gleiches scheint für die weiteren vier Sous-lieutenants zu gelten, die bei Dennewitz ebenfalls verwundet wurden, aber nicht am 15.09.1813 im Lazarett geführt werden.

                  Sichere Verluste lassen sich nur aus der Differenz der Offiziers- und Mannschaftsstärke ableiten (Vermisste), wobei aber auch dort unsicher bleibt, ob die betreffenden "Abgänge" gefallen oder desertiert sind.

                  Auffällig ist, dass ein Großteil der Verluste anscheind Kriegsgefangene gewesen sind. Auch hier bleibt offen, ob diese verwundet oder unbeschadet in Gefangenschaft gerieten.

                  Jetzt könnte man einwenden, dass zumindest die hohen Pferdeverluste auf heftige Kampfhandlungen der 5. leichten Kavalllerie-Division hindeuten. Aber auch das bleibt vage, da der Stabschef des III. KK darauf hinweist, dass mit den Pferden des III. KK die während der Schlacht demontierten Geschütze des IV. Korps gerettet werden sollten, wobei viele Tiere mit beginnendem Rückzug noch umkamen.

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                  • admin
                    Administrator
                    Colonel
                    • 30.09.2006
                    • 2692

                    #10
                    In der Regimentsgeschichte der 15e Chasseurs à cheval findet sich ein knappes Kapitel zum Einsatz bei der Großen Armee 1813 - ich habe es hier beigefügt. Interessant auch die dort aufgeführte Zusammensetzung der 5. Leichten Kavallerie-Division in der Fußnote auf Seite 178. Auf Seite 179 wird in der Fußnote 1 angegeben, dass ein Unteroffizier und 10 Jäger bei Dennewitz gefallen sind, nach der Schlacht waren die zwei Schwadronen der 15. Jäger zu Pferd noch 193 Mann stark.

                    Leider habe ich die Geschichte der 21. Jäger zu Pferd noch nicht online gefunden - die dürfte aber auch generell sehr interessant sein, da ausschließlich die Zeit 1792 bis 1814/15 abgedeckt ist. Eine Geschichte der 22. Jäger konnte ich (bisher) noch nicht nachweisen, im Hanoteau ist sie nicht erwähnt.

                    Schöne Grüße
                    Markus Stein
                    Angehängte Dateien
                    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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                    • Aide de Camp
                      Erfahrener Benutzer
                      Sergent
                      • 14.12.2020
                      • 167

                      #11
                      Herzlichen Dank, Markus, für den Auszug aus der Regimentsgeschichte. Da scheinen sich die Zahlen ja ungefähr zu decken. Die mir vorliegende Stärkemeldung vom 15.September 1813 kommt für die 15e Chasseurs auf 130 Mann diensbereit unter Waffen, 45 Mann detachiert in der Etappe und 22 Mann im Lazarett, also auf 197 Mann. Als einsatzbereite Pferde werden 18 Offizierspferde und 175 Truppenpferde genannt...also genau 193! Die mir vorliegenden Berichte stammen übrigens aus dem Carton GR 2 C 544 des SHD in Vincennes.

                      Interessant finde ich insbesondere den Hinweis in der Truppengeschichte auf die 11 Gefallenen. Man kann wahrscheinlich annehmen, dass bei den angegebenen Zahlen für die Kriegsgefangenen nicht klar war, wer von den nicht mehr bei der Truppe befindlichen Soldaten gefallen oder in Kriegsgefangenschaft geraten war. Dies wird wahrscheinlich auch nur schwer feststellbar gewesen sein, weil die Franzosen das Schlachtfeld ja räumen mussten und bei vielen Vermissten das Schicksal unklar blieb, da Verwundete oder Tote nur eingeschränkt geborgen werden konnten.

                      Ich habe in meinen Unterlagen noch weitere Anmerkungen des Generalstbschefs des III. KK zu den anderen zwei Divisionen gefunden, die Reynier und Oudinot unterstellt waren und werde die dortigen Verluste noch ergänzen.

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                      • Aide de Camp
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                        Sergent
                        • 14.12.2020
                        • 167

                        #12
                        Hier die vom Generalstabschef des III. KK am verzeichneten Verluste der bei Dennewitz dem XII. Armeekorps (Oudinot) unterstellten 6. leichten Kavallerie-Division unter Divisionsgeneral Fournier-Sarlovèse für den Zeitraum 1.- 15. September 1813. In dem Bericht werden nur die absoluten Abgänge aufgeführt, also Tote, Vermisste und Kriegsgefangene.

                        Brigade Ameil:

                        29e Chasseurs (1 Esc): 7 Mann gefallen, 57 Mann kriegsgefangen, 4 Offizierspferde und 16 Truppenpferde getötet oder vermisst (64 Mann und 20 Pferde)

                        31e Chasseurs (1 Esc): 1 Mann gefallen, 2 Offiziere und 61 Mann kriegsgefangen, 1 Mann gefallen und 4 Offizierspferde und 38 Truppenpferde getötet oder vermisst (64 Mann und 42 Pferde)

                        1er Hussards (2 Esc): 17 Mann kriegsgefangen, 52 Truppenpferde getötet oder vermisst (17 Mann und 52 Pferde)


                        Brigade Mouriez:

                        2e Hussards (2 Esc): 11 Mann gefallen, 17 Mann kriegsgefangen, 5 Offizierspferde getötet und 42 Truppenpferde getötet oder vermisst (28 Mann und 47 Pferde)

                        4e Hussards (1 Esc): 1 Mann gefallen, 2 Offiziere und 57 Mann kriegsgefangen, 1 Pferd getötet (60 Mann und 1 Pferd)

                        12e Hussards (1 Esc): 39 Mann gefallen und 60 Pferde getötet (39 Mann und 60 Pferde)

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                        • admin
                          Administrator
                          Colonel
                          • 30.09.2006
                          • 2692

                          #13
                          Danke für die weiteren Verlustangaben ... nur zu den 2. Husaren habe ich eine Regimentsgeschichte verfügbar, aber die äußert sich sehr sparsam über den Einsatz bei Dennewitz (da auch noch mit Datum 5.9.); es wird nur die Tapferkeit der Husaren angeführt, aber weder Stärke noch Verlustangaben.

                          Zu den anderen Einheiten konnte ich keine Regimentsgeschichte recherchieren, die verfügbar wäre.

                          Schöne Grüße
                          Markus Stein
                          "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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                          • Aide de Camp
                            Erfahrener Benutzer
                            Sergent
                            • 14.12.2020
                            • 167

                            #14
                            Die 2. Husaren hatten am 01.09.1813 eine Stärke von 15 Offizieren und 415 Mann.

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                            • Aide de Camp
                              Erfahrener Benutzer
                              Sergent
                              • 14.12.2020
                              • 167

                              #15
                              ... und hier noch die verzeichneten "Abgänge" zwischen dem 1. und 15.September 1813 bei der 4. schweren Kavallerie-Divsision unter Divisionsgeneral Defrance, die dem VII. Armeekorps des Divisionsgenerals Reynier unterstellt war.

                              Brigade Axamitowsky

                              4e Dragons (1 Esc, 185 Mann): 1 Mann kriegsgefangen, 5 Offizierspferde und 13 Truppenpferde getötet

                              5e Dragons (2 Esc, 411 Mann): 14 Mann gefallen, 4 Mann desertiert, 10 Offizierspferde und 28 Truppenpferde getötet oder vermisst

                              12e Dragons (1 Esc, 200 Mann): 11 Mann kriegsgefangen oder gefallen, 5 Offizierspferde und 23 Truppenpferde getötet oder vermisst

                              14e Dragons (2 Esc, 304 Mann): 3 Mann gefallen, 6 Mann kriegsgefangen, 4 Offizierspferde getötet und 2 vermisst, 32 Truppenpferde getötet oder vermisst

                              24e Dragons (1 Esc, 95 Mann): 2 Mann kriegsgefangen, 2 Offizierspferde getötet, 10 Truppenpferde getötet und ein Truppenpferd im Dienst verendet


                              Brigade Quinette:

                              16e Dragons (1 Esc, 192 Mann): 2 Mann gefallen oder kriegsgefangen, 9 Truppenpferde getötet oder vermisst

                              17e Dragons (2 Esc, 371 Mann): 15 Mann gefallen oder kriegsgefangen, 17 Truppenpferde getötet oder vermisst

                              21e Dragons (1 Esc, 177 Mann): 9 Mann gefallen, 8 Truppenpferde getötet

                              26e Dragons (1 Esc, 127 Mann): 2 Offizierspferde und 11 Truppenpferde getötet oder vermisst

                              27e Dragons (1 Esc, 209 Mann): 2 Mann gefallen, 4 Offizierspferde und 4 Truppenpferde getötet

                              13e Cuirassiers (1 Esc, 216 Mann): 1 Mann gefallen, 3 Offizierspferde und 6 Truppenpferde getötet

                              ... Verwundete sind in dem Bericht nicht aufgeführt.

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