Zweigliedrige Anordnung der Infanterie

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  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 2971

    Zweigliedrige Anordnung der Infanterie

    Danke für die Zusammenfassungen, hier fällt mir auf

    Das I. Bataillon Rechten, unter dem Oberst Winter, hatte um 8 Uhr über Cospeda die Höhe [?] zwischen diesem Ort und Closewitz erreicht. Tauentzien war selbst zugegen um dem Bataillon seine Stellung anzuweisen, überließ es aber schließlich dem Oberst Winter, da der Nebel noch jede Übersicht unmöglich machte. Die Stellung, welche er schließlich eingenommen hat, ist, soweit man dies aus den Angaben von Montbè entnehmen kann, die gewesen, daß eine Kompanie … das Bataillon hatte ich auch in 2 Gliedern rangirt; die 3-gliedrige Friedensaufstellung scheint überall am ersten Mobilmachungstage als unzweckmäßig erkannt worden zu sein. in vorderster Linie zwischen Cospeda und dem Cospedaer Steiger stand, die drei anderen links. Um 10 Uhr wurde nun also das erste Bataillon Rechten von einem Bataillon des 40. Regimentes angegriffen. Dieser Angriff muß wohl auch sehr vorsichtig und schüchtern unternommen worden sein, denn es war dem Bataillon Rechten möglich, sich aus seiner weit verstreuten Aufstellung wieder zu vereinigen und dann echelonweise unter fortwährenden Salven, bis in die Gegend von Closewitz zurückzugehen, woselbst es erst nach 3 Stunden, um 2 Uhr angelangte. Es stieß hier auf das I. Bataillon Zweifel, das mit 4 Geschützen am Buchholz von Closewitz stand. Das Bataillon hatte einnen Verlust von 2 Offizieren 64 Mann verwundet, merkwürdigerweise aber keinen Todten. Bruno von Treuenfeld, Auerstedt und Jena, Hannover, 1893, S.295ff (Erstellt von Mephisto am 16.08.2006)
    Sachsen also zweigliedrig ? Scheint ja nicht so gewesen sein, aber mal hören was DaCapo meint.
  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2692

    #2
    Das Thema ist insofern für mich interessant, als ich für unser kommendes Württemberger-Buch auch die Infanterietaktik beschreiben möchte - und das württembergische Exerzier-Reglement von 1809 war so ein "Zwitter" aus (altem) preußischen und (neuem) französischen Reglement, sah dabei auch eine zweigliedrige Gefechtsweise vor. Von daher bin ich gespannt, was hier zu den Sachsen kommt.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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    • Sans-Souci
      Erfahrener Benutzer
      Major
      • 01.10.2006
      • 1850

      #3
      Die theoretische Möglichkeit zur zweigliedrigen Aufstellung wurde hier, im Sächsischen Exerzirreglement von 1804, Fünfter Abschnitt, §. 4. (S. 11 f.) gegeben:



      Interessant ist natürlich, wie oft und aus welchen der genannten Gründe es in der Praxis angewandt wurde. Die Quelle zum 1. Bataillon Rechten hier:

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      • HKDW
        Erfahrener Benutzer
        Colonel
        • 02.10.2006
        • 2971

        #4
        Die Bayern hatte ja auch mal eine zweigliedrige Gefechtsordung, die aber dann wieder, sofern ich mich richtig erinnere 1809 wieder dreigliedrig wurde.

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        • Da Capo
          Erfahrener Benutzer
          Adjudant
          • 23.10.2006
          • 829

          #5
          Die Sachsen rangierten dreigliedrig wie im Ex-Reglement von 1804 und den Zusätzen von 1810 hinterlegt ist. Selbst die leichte Infanterie ging aus einer dreigliedrigen Aufstellung in die ausgedehnte Ordnung über.
          Selbstverständlich wurde situationsbedingt auch zweigliedrig gestellt, aber als Ausnahme und nicht als Regel.

          "Jene zuletzt berührte Schlucht ... veranlasste mich, um den etwas weitläufigen Terrain mehr auszufüllen, die Bataillons in zwei Gliedern zu rangieren ..." Generalleutnant v.Niesemeuschel über sein Regiment am 13.10.1806 nahe Isserstädt.

          Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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          • admin
            Administrator
            Colonel
            • 30.09.2006
            • 2692

            #6
            Ähnliches, nämlich die bedarfsweise Auflösung des dritten Gliedes schreib Schwarz in seiner "Taktik der Infanterie" auch für die Österreicher; dort konnte das dritte Glied komplett in (Schützen-) Schwärme umgewandelt werden. Schwarz schreibt, dass die Taktik bis in die Mitte bzw. bis zum 70er Krieg eher noch von drei Gliedern geprägt war, teilweise sogar viergliedrig mit zwei knienden Reihen.

            Schöne Grüße
            Markus Stein
            "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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            • HKDW
              Erfahrener Benutzer
              Colonel
              • 02.10.2006
              • 2971

              #7
              Die Österreicher formierten ja schon in den Revolutionskriegen teilweise die Infanterie zweigliedrig und formierte aus dem dritten Glied taktische Reserven, das dritte Glied as Schützen auszubilden entstammt dem Exerzierreglement von 1807 oder 1808, das hat aber nichts mit dem Auschwärmen aus drei Gliedern zu tun.

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              • Tom
                Erfahrener Benutzer
                Chef de Bataillon
                • 03.10.2006
                • 1073

                #8
                Meiner Meinung nach ist eine bedarfsweise 2-gliedrige Aufstellung ja durchaus sinnvoll, z.B. um keine allzu großen Lücken in der Linie entstehen zu lassen (wie oben von Da Capo mit dem Beispiel des GL v. Niesemeuschel angeführt). Das 3. Glied kann ohnehin nicht vernünftig über die vorderen beiden Glieder hinweg feuern, eigentlich nur die Schützenlinie nähren. Die Engländer haben während der gesamten napoleonischen Kriege zweigliedrig gefochten (plus relativ viele Schützen sowohl aus den Linienregimentern als auch den leichten Bataillonen, z.B. KGL und portugiesische Cazadores, als auch vom 60. und 95. IR, plus braunschweigische Kompanien [auf der Halbinsel]), dies setzt freilich einen hohen Stand der taktischen Ausbildung und eine eiserne Disziplin voraus.
                Gruß, Tom

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                • HKDW
                  Erfahrener Benutzer
                  Colonel
                  • 02.10.2006
                  • 2971

                  #9
                  Die bedarfweise 2 gliedrige Austellung war eigentlich Gang und Gäbe, vor allem wenn die Einheit zu schwach war um ihre taktische Frontlänge zu besetzen, dann konnte durchaus 2 gliedrig aufgestellt werden. Viele Schützen und leichte Infanterie hatten die Preußen 1806 auch, mehr als die Engländer, da ist das taktische Zusammenspiel und der Einsatz wohl entscheidender als die Anzahl der Schützen, wie natürlich deren Ausbildung.

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                  • Tom
                    Erfahrener Benutzer
                    Chef de Bataillon
                    • 03.10.2006
                    • 1073

                    #10
                    Ich müsste nochmal die Angaben raussuchen, meine aber, es gab um 1812 bis zu 30% Schützen bei der englisch-alliierten Infanterie. Das finde ich schon ziemlich viel. Wie gesagt, der Anteil der entspr. Kompanien in den IR war natürlich viel geringer, man behalf sich aber mit den zahlreichen leichten Einheiten (u.a. V/60. IR und dem Braunschweiger "leichten" IR, deren Kompanien auf die 7 englisch-alliierten Divisionen aufgeteilt wurden.
                    Gruß, Tom

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                    • admin
                      Administrator
                      Colonel
                      • 30.09.2006
                      • 2692

                      #11
                      Ich habe den Thread-Titel etwas allgemeiner formuliert, da es ja jetzt nicht nur um die Sachsen geht ... schöne Beiträge von Euch
                      "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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                      • Tom
                        Erfahrener Benutzer
                        Chef de Bataillon
                        • 03.10.2006
                        • 1073

                        #12
                        Hier ein paar Zahlen aus Oman, Wellington's Army ( https://archive.org/details/wellingt...ge/84/mode/2up ):

                        Anglo-Alliierte:
                        1.200-1.500 Plänkler, bezogen auf eine Division von 5.000-5.500 Mann = ca. 27%

                        Franzosen:
                        1.000-1.200 Plänkler, bezogen auf eine Division von 10-12 Batl. (das wären etwa 6.000-8.000 Mann?) = ca. 16%
                        [Omans Aussagen zur Ordre mixte würde ich ignorieren, das ist wahrscheinlich überholt, spielt hier aber keine Rolle]

                        Gruß, Tom
                        Zuletzt geändert von Tom; 20.10.2022, 19:03.

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                        • Spaen
                          Erfahrener Benutzer
                          Sergent-Major
                          • 26.04.2020
                          • 195

                          #13
                          Auch in Preußen war im Vorfeld des Preußisch-Französischen Krieges die optimale taktische Aufstellung der Infanterie ein viel diskutiertes Thema. 1806 galt grundsätzlich noch das in vielen Teilen bereits veraltete Reglement von 1788. Schon im 11.März 1798 erschien die "Instruktion für die Infanterie" mit etlichen Verbesserungen. Hauptinhalt war allerdings weiter nur die Formalausbildung.
                          Als großen Fortschritt kann dagegen Hohenlohes "Instruktion (Reglement) für die Niederschlesische Inspektion" vom 30. März 1803 angesehen werden, die wegweisend für alle folgenden Reglements, auch für die nach der Katastrophe, war. Zastrow war sogar noch weiter gegangen und forderte im gleichen Jahre grundsätzlich die 2-gliedrige Aufstellung. Das 3. Glied sollte eine Sonderverwendung erfahren z. B. tiraillieren usw. Der bekannte Bülow hatte in seiner "Denkschrift zur Schlachtordnung" die Verwendung des 3. Gliedes zur Bildung kleinerer Abteilungen, zum Füllen der Lücken und für Sicherungsaufgaben vorgeschlagen. Auch Boyen beschäftigte sich mit der schweren Infanterie .Am 07. November 1804 forderte er z.B. die Ausbildung der 3.Gliedes im leichten Infanteriedienst.
                          Seit der Mobilmachung 1805 entfiel das Niederfallen des 1. Gliedes. Dadurch feuerte das 3. Glied nicht mehr mit. Es sollte jetzt den Abgang ersetzen. Gleichzeitig wurde nach dem Feuern nicht mehr geschultert, sondern gleich ins "Fertig" gegangen.
                          Jäger und Füsiliere standen grundsätzlich in 2 Gliedern. Aber auch die schwere Infanterie wendete die Aufstellung im Feldzug punktuell an. Sowohl 1805 als auch im Feldzug 1806 hatte Rüchel seine Infanterie-Regimenter 2-gliedrig formiert und damit 3.Bataillone formiert.
                          Aus 3. Bataillonen gebildete Reserveeinheiten sind sowohl für Jena (Detachement Holtzendorff) als auch für Auerstedt (z.B. Regiment Pirch) bezeugt..
                          Das nur in Kürze zu einem abendfüllenden Thema!

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                          • brigade007
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                            Cantinière
                            • 24.09.2022
                            • 5

                            #14
                            "Aus 3. Bataillonen gebildete Reserveeinheiten sind sowohl für Jena (Detachement Holtzendorff) als auch für Auerstedt (z.B. Regiment Pirch) bezeugt."

                            Bei Holtzendorff handelt es sich bestimmt um das Bataillon Freiwilliger, das das Detachement bei Rödingen verstärkt hat? Wurde dieses Bataillon aus Abgaben der Division Grawert zusammengestellt?
                            Welche Reserveeinheit ist aus dem 3. Glied des IR22 Pirch gebildet worden?

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                            • HKDW
                              Erfahrener Benutzer
                              Colonel
                              • 02.10.2006
                              • 2971

                              #15
                              Bei einem englischen Bataillon war 1 von 10 Kompanien - leichte Infanterie, mehr nicht, also eigentlich eine schwache Stärke verglichen mit anderen Armeen. Diese Kompanien wurden wiederum zu taktischen leichten Bataillonen vereinigt. Dazu kamen sicherlich noch die leichten Truppen wie eben die mit Büchsen ausgerüsteten Einheiten - Cacadores - etc, ob die britischen leichte Infanterie Regimenter wie 52nd of Foot also Plänklerdeckung benutzt wurden ? Siehe dazu : Harman, Arthur : They decide not, nor are they chiefly engaged upon in battle: British Riflels and Light Infantery in the Penisular War, pp. 265 - in A History of the Peninsular War Volume IX - Modern Studies of the War in Spain and Portugal, 1808 - 1814, edited by Paddy Griffith,Greenhill, London 1999. Zudem hatte ja Wellington's Armee eine oder zwei light divisions, inwieweit die aber taktisch anders als die Linientruppen eingesetzt wurden, bzw. um Plänklerschwäre vor der eigentlichen Armee zu bilden? Die Franzosen konnten wenn sie wollten ihre Plänklerlinie beliebig verstärken und das Plänkeln war nicht nur auf die Voltigeur Kompanien beschränkt.

                              Die Zweigliedrige Schlachtordnung setzte sich weder bei den Preußen, noch Österreichern, noch Russen durch, hier wurde das 3. Glied eben entweder als taktische intrinsische Reserve betrachtet, Ersetzen der Verluste des ersten und zweiten Gliedes und damit Aufrechterhaltung der Frontlänge, wie Bildung von Plänkler, oder auch taktischer Reserven, das alles nehm ich einer Einheit wenn ich sie auf zwei Glieder reduziere und den Gesichtspunkt kleinäugig nur auf den Feuerkampf beziehe.

                              17 April 1794: The after action report of GM von Petrasch
                              (Bericht des Kayserlichen General-majors von Petrasch)
                              Translation by Geert van Uythoven
                              Note: On 17 April 1794 , the Allies started their spring campaign with an all out attack on the French armies near Lanrecy. The attack was executed by eight columns, made up from Austrian, Dutch, and Anglo-Allied forces. The Duke of York commanded the 4th Column, consisting of Austrian and Anglo-Allied units. His advance guard, led by GM Abercromby, consisted of the Husaren Regiment “Erzherzog Ferdinand” (Austrian, 5 squadrons, Colonel Devay), a squadron of light dragoons (British), Freikorps O’Donell (Austrian, 10 companies), and 4 'cavalry guns'. These troops were supported by a brigade of three Austrian grenadiers battalions, commanded by GM Petrasch.
                              Source: ‘Von D’, “Feldzug der verbundenen Armeen in Flandern, im Jahre 1794”, in ‘Neues militairisches Journal’ 9. Band 18. Stück (Hannover 1798) pp. 297-302. The notes are by ‘Von D.’

                              "Als die Grenadierbrigade in dem Kessel hinter der ersten Windmühle aufmarschirt war, erhielt ich Befehl, eine Batterie von einem 18pfünder, zwei 12pfünder und drei 6pfünder zu errichten, und die feindliche Redoute mit selben zu beschießen, indessen daß links auch eine gleichmäßige Batterie zusammen gesetzt wurde, um die feindliche Redoute in die Flanke zu nehmen, während welcher Zeit, die aufmarschirten Grenadiere ein heftiges Canonenfeuer und Haubitzenwürfe, ausstanden, doch ohne besondere wirkung.
                              Als die Batterie im Gange war, erhielt ich Befehl von Seiner Könichlichen Hoheit dem Herzog von York, die Redoute mit denen Grenadiers zu stürmen; ich formirte zu dem Ende noch eine Batterie von vier 6pfündern, welche ich mit dem Manessyschen Bataillon 1), in einer Entfernung von 80 Schritt, jedoch so folgte, daß ich die Batterie an meinem linken Flügel hatte, selbe dergestalt deckte. Das 3te Glied deckte als Reserve meine rechte Flanke, bis zur Ankunft der zu dieser Absichte beorderten Englischen Cavalerie, welche auch sogleich eintraf, und mit aller möglichen Entschlossenheit vorrückte."
                              1) Eins der drei Grenadierbataillone, welche der General unter seinem Befehl hatte.
                              “After the grenadier brigade had marched into the bowl behind the first windmill, I received the order to deploy a battery consisting of an 18-pdr, two 12-pdr’s, and a 6-pdr, and to bombard the enemy redoubt with these, while at the same time to the left a similar battery was deployed, to enfilade the enemy redoubt. At the same time, the advanced grenadiers had to endure a heavy cannon and howitzer fire, which however was without much effect.
                              While the battery was firing, I received order from the Duke of York to storm the redoubt with the grenadiers. I formed another battery of four 6-pdr’s which was followed by the ‘Manessy’ [grenadier] battalion 1) at a distance of 80 paces, in such a way that the battery was on my left wing, and a such was covered by it. The third rank covered my right flank as reserve, until the arrival of the English artillery to this purpose, which arrived almost immediately and advanced resolute.”
                              1) One of the three grenadier battalions that was under the orders of the general.

                              "Das Ulmische und Rouvieresche Bataillon folgten in einer Entfernung von 300 Schritt zum Soutien nach. Ich zog mich in einer Vertiefung, wo die Trupen vom feindlichen Feuer ziemlich gedeckt waren, so lange rechts, bis ich ihre Flanke zu erreichen, hoffen konnte.
                              Da ich dann wahrnahm, daß der Feind die große Redoute verlassen hatte, und meistens, ein Feuer aus Cavaleriestücken fortsetzte, deren er auch drei, meiner Batterie entgegen richtete, und auf die ersten Schüsse eine 6pfündige Canone mir unbrauchbar machte; jedoch wurde sein Feuer bald vermindert, und schien seine Absicht zu seyn, eine am Eingange des Dorfs la Haye Mandresse errichtete Redoute, besetzen zu wollen, um dadurch mir das weitere Vordringen, zu verhindern."
                              “The ‘Ulm’, and the ‘Rouviere’ [grenadier] battalion followed at a distance of 300 paces as supports. I moved into a dip of the terrain, with much covered the troops for the enemy fire, as long to the right, hoping to gain the flank [of the enemy].
                              Then I observed that the enemy had abandoned the grand redoubt, and mostly continued firing with his cavalry guns, of which three were aimed at my battery, at the first shots disabling a 6-pdr cannon. Soon his fire slackened, and it seemed that his intention was to occupy the redoubt at the entrance of La Haye Mandresse village, to prevent our advance any further.”

                              "In diesem Augenblick nahm ich die d'Altonische Grenadierdivision 2), und ging im vollen Lauf mit selber an die Redoute und an den verschanzten Eingang des Dorfes loß, und kam dem Feinde zuvor; zu gleicher Zeit und mit nemlicher Heftigkeit drang der Herr Hauptmann Reinwald, und Oberstleutnant Bousgutgnon mit der Wartenslebenschen Division, in den verschanzten Eingang des Waldes, und bemeisterte sich demselben.
                              Die mit dem 3ten Gliede en Reserve gebliebenen drei Hauptleute, von Debaut bei Wartensleben, Graf Spork bei d'Alton, und Graf St. Julien bei Joseph Colloredo 3), (deren letzterer bei dieser Gelegenheit blessirt wurde) kamen den Feind in die Flanke, und die inzwischen in die feindliche Redoute aufgefahrene attaquirende Batterie, nahmen den Feind dergestalt in die Mitte, daß er ohngeachtet feines anfänglich sehr starken Musketenfeuers, zum Weichen gebracht wurde, und mit grösster Heftigkeit, durch den ganzen Wald zurück gedrückt und verfolgt wurde."
                              2) Den 3ten Theil eines der drei Grenadierbataillone, und wie es scheint, des Manessyschen.
                              3) Bei jedem Bataillon der Kaiserlichen Infanterie, wird von dem 3ten Gliede eine Division in 2 Glieden formirt, welche dem Bataillon folgt und als Reserve dient, oder auf den Flanken desselben agirt.

                              "At that moment, I took the ’d’Alton’ grenadier division 2), and stormed to the redoubt and the entrenched entrance of the village, and arrived before the enemy. At the same time, with the utmost violence, Captain Reinwald and Lieutenant-Colonel Bousgutgnon with the ‘Wartensleben’ division, forced the entrenched entrance of the forest, and captured it.
                              The captains that had stayed with the third rank in reserve: Von Debaut with ‘Wartensleben’; Graf Spork with ‘d’Alton’; and Graf St. Julien with ‘Joseph Colloredo’ (the latter being wounded during this event), turned the flank of the enemy, and with the in the meanwhile advanced battery which had deployed in the enemy [grand] redoubt, the enemy was wedged in, and despite its heavy musketry was forced back, pushed back trough the forest with great force, and pursued.
                              2) The third part of one of the three grenadier battalions, apparently the ‘Manessy’ [battalion].
                              3) From every Austrian infantry battalion, the third rank is formed in a division of 2 ranks, which follows the battalion and serves as a reserve, or acts on its flanks.

                              "Jenseits des Waldes in Bequigny versammelten sich the Bataillons nebst der Artillerie, 2 Divisions von Erbherzog Ferdinand Husaren mit dem Major Löper, und der Herr Oberstleutnant Odonell mit einem Theil seines Freicorps, wo sodann nach Ankunft des Englischen Herrn Generallieutenants Abercromby, die weitere Verabredung genommen, und der Befehl gegeben wurde, mit der Unterstützung in Bequigny zu bleiben, und die leichte Trupen durch den Wald bis Bohain vor zu poussiren, um zu erfahren, ob der Feind diesen Ort verlassen habe, welches von der andern Seite, durch den Herrn Obersten Devay bewerkstelliget wurde.
                              Und da der Feind gegen St. Quentin und Guise die Flucht genommen hatte; nahm die Avantgarde mit Tagesanbruch Besitz von Bohain, und ich rückte zu ihrer Unterstützung mit denen Grenadiers, auf die Anhöhen hinter dasselbe.“
                              (signed) von Petrasch
                              Generalmajor.

                              “On the other side of the forest, at Bequigny, the [grenadier] battalions, the artillery, two divisions of the ‘Erzherzog Ferdinand’ Hussars under Major Löper, and Lieutenant-Colonel O’Donnell with part of his Freicorps, reformed again. After the arrival of the English Lieutenant-General [Major-General?] Abercromby the supports were ordered to remain in Bequigny, while the light troops were ordered to push through the woods to Bohain [village], to ascertain if the enemy had abandoned this place, which was also done by Colonel Devay [with the ‘Erzherzog Ferdinand’ Hussars] from the other side.

                              Because the enemy had fled to St. Quentin an Guise, the advance guard occupied Bohain at daybreak, and I advanced to the heights behind them as support.”
                              © Geert van Uythoven
                              Davout ließ in 1811 eine Instruktion wo er seine ganze Infanterie zu Plänklern ausbilden ließ um taktischen Verwerfungen entgegenzutreten

                              The instructions are document number 11 in the following book, the title of which is, in full:

                              Material from the Military (Training) Archives of the General Staff

                              THE 1812 PATRIOTIC WAR

                              PART II

                              Documents Seized from the Enemy

                              Volume I

                              Outgoing Correspondence of Marshal Davout
                              (from 14th October to 31st December 1811)

                              Military (Training) Edition from the General Staff Archives

                              Edited by

                              Major General V I Kharkevicha of the General Staff

                              St PETERBURG
                              Printing House 'Berezhlivost', Kalashnikovskaya Embankment, nr 32

                              1903
                              Im zweiten Feldzuge 1793 standen die Preuβischen und Sächsischen Truppen immer nur zwei Mann tief, und dennoch wiesen zwei Bataillone des Preuβischen Regiments Crousatz im Treffen bei Bisingen den doppelten Angriff der Französischen Reuterei zurück, von der achthundert Mann durch die Intervalle der bataillone gebrochen waren, und das Regiment im Rücken angriffen. Das zweite Glied machte von selbst Rechts-umkehrt! und trieb durch sein lebhaftes Feuer den Feind wieder ab 2).
                              Auch in der, von dem bekannten K.K. general von Mack zu Eröffnung des Feldzuges 1794 an die Kaiserliche Armee gegebenen Instruktion wird ausdrücklich gesagt: daβ die Infanterie immer zwei Mann tief gestellet, aus dem dritten Gliede aber besondere Bataillone formiret werden sollten 3)."
                              1) Unterricht von der kriegskunst, S. 139.
                              2) magazin der Neuesten Kriegsbegebenheiten 7. Bd. S. 189.
                              3) Ebendas. 5. Bd.; S. 62.

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