Vertrag von Kalisch 28.02.1813

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  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 827

    Vertrag von Kalisch 28.02.1813

    Ich habe jetzt mehrere Stunden im Netz nach dem Wortlaut des Vertrages von Kalisch vom 28.02.1813 zwischen Russland und Preußen gesucht, ohne ihn jedoch zu finden.

    Kann mir evtl. jemand einen Tip geben, wo der Vertrag zu finden ist?

    Danke.
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
  • Bataaf
    Erfahrener Benutzer
    Sous-Lieutenant
    • 06.03.2007
    • 364

    #2
    Schnell eingestellt auf Napoleonwiki de.

    Angehängte Dateien

    Kommentar

    • Da Capo
      Erfahrener Benutzer
      Adjudant
      • 23.10.2006
      • 827

      #3
      Danke, aber es geht nicht um die Proklamation Kutusows, sondern um den Vertragstext des Vertrages zwischen Russland und Preußen mit den gegenseitigen Gebietszugeständnissen.
      Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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      • Tom
        Erfahrener Benutzer
        Chef de Bataillon
        • 03.10.2006
        • 1067

        #4
        Oncken

        Ich meine, der Vertrag wird von Oncken abgedruckt, sonst sicher auch bei Martens, Recueil.

        Die Links zu Oncken (zu Google books) hatte ich mal hier gepostet. Alternativ unter http://archive.org/search.php?query=...freiungskriege

        Gruß, Tom

        Kommentar

        • Bataaf
          Erfahrener Benutzer
          Sous-Lieutenant
          • 06.03.2007
          • 364

          #5
          Martens ab Seite 234.

          Kommentar

          • Da Capo
            Erfahrener Benutzer
            Adjudant
            • 23.10.2006
            • 827

            #6
            Danke Euch beiden.

            Mit meinem miserablen Französisch habe ich die vereinbarten Terretorial-"Abrundungen" (Russland bekommt Polen und Preußen Sachsen) bisher nicht gefunden.

            Da stellt sich ohnehin die Frage, ob sie Sachsen vom Inhalt des Kalischer Traktats Kenntnis gehabt haben können. Oder war die enge Anbindung an Österreich im Frühjahr 1813 nur eine Folge der Aversion gegen Russen und Preußen?
            Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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            • excideuil
              Erfahrener Benutzer
              Sergent-Major
              • 24.09.2009
              • 207

              #7
              Zitat von Da Capo Beitrag anzeigen
              Danke Euch beiden.

              Mit meinem miserablen Französisch habe ich die vereinbarten Terretorial-"Abrundungen" (Russland bekommt Polen und Preußen Sachsen) bisher nicht gefunden.

              Da stellt sich ohnehin die Frage, ob sie Sachsen vom Inhalt des Kalischer Traktats Kenntnis gehabt haben können. Oder war die enge Anbindung an Österreich im Frühjahr 1813 nur eine Folge der Aversion gegen Russen und Preußen?
              Sorry, das irritiert mich jetzt. Meines Wissens war im Vertrag von Kalisch nicht über konkrete Regelungen der Entschädigungen Preußens die Rede.

              Grüße
              excideuil

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              • excideuil
                Erfahrener Benutzer
                Sergent-Major
                • 24.09.2009
                • 207

                #8
                Ein bisschen was habe ich gefunden:



                Ab Seite 74 werden die offenen Artikel zusammengefasst, die wichtigen geheimen Art. 1 und 2, die Preußens Entschädigung betreffen sind vollständig abgedruckt. Nebst folgender Wertung.

                Konkret wurde nur bestimmt, was Preußen nicht (zurück) erhält.

                Grüße
                excideuil

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                • Da Capo
                  Erfahrener Benutzer
                  Adjudant
                  • 23.10.2006
                  • 827

                  #9
                  Vielen Dank für den Link.

                  Die Zusicherung der Russen, den Preußen gebietsseitig: „… alle diejenigen Erwerbungen, welche durch Waffengewalt … gemacht werden können …zur Vergrößerung Preußens“ zuzugestehen, schließt meiner Ansicht nach Sachsen zu 110% ein.
                  Unter „Abrundung“ kann man auch die südliche Ausweitung des preußischen Staatsgebietes bis zur Enklave Kulmbach verstehen und da steckt Sachsen wieder drin.
                  Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

                  Kommentar

                  • excideuil
                    Erfahrener Benutzer
                    Sergent-Major
                    • 24.09.2009
                    • 207

                    #10
                    Zitat von Da Capo Beitrag anzeigen
                    Vielen Dank für den Link.

                    Die Zusicherung der Russen, den Preußen gebietsseitig: „… alle diejenigen Erwerbungen, welche durch Waffengewalt … gemacht werden können …zur Vergrößerung Preußens“ zuzugestehen, schließt meiner Ansicht nach Sachsen zu 110% ein.
                    Unter „Abrundung“ kann man auch die südliche Ausweitung des preußischen Staatsgebietes bis zur Enklave Kulmbach verstehen und da steckt Sachsen wieder drin.
                    Na, ja, der Vertragstext gibt das jedenfalls nicht her. Sicherlich mag das Interesse beider Seiten dies implizieren, dennoch bleibt, dass in Kalisch keine Beute zugeteilt werden konnte. Nicht zuletzt wegen Österreich, dessen Beitritt zum Bündnis als wünschenswert gesehen wurde. Und mit Österreich hatte Sachsen später einen Vertrag geschlossen, der dem König von Sachsen sogar Zugewinne in Aussicht stellte. Die spätere strategische Lage bewirkte dann ein Einknicken des Königs. Diese Entwicklung konnte in Kalisch niemand ahnen. Dass Sachsen als mögl. Beute für Preußen gesehen wurde, zeigt sich allerdings daran, dass gerade Alexander den König von Sachsen als Verräter betrachtete, obwohl nur Österreich diesen Vorwurf hätte führen können.

                    In der Summe bleibt also, dass Alexander seine Wünsche bezüglich des Verzichts Preußens auf ehem. preußische Gebiete bereits realisierte, für Preußen - für den Fall des Sieges - die ehemalige Größe vorgesehen war, dies allerdings in Abhängigkeit eines erfolgreichen Feldzuges. Besser konnte der Zar seinen Juniorpartner nicht motivieren.

                    Grüße
                    excideuil

                    Kommentar

                    • Da Capo
                      Erfahrener Benutzer
                      Adjudant
                      • 23.10.2006
                      • 827

                      #11
                      Diplomatiegeschichte ist nun eine der vielen Sachen, von denen ich keine Ahnung habe. Die Verträge von Kalisch und die von Reichenbach sind die einzigen Verträge die ich kenne und in denen hätte stehen können „Preußen bekommt Sachsen“. Meiner Meinung nach steht es indirekt in den Zusatzartikeln, aber halt nicht explizit. Die 1813 versuchte diplomatische Anbindung Sachsens an Österreich kann doch aber nicht nur daher rühren, dass – flapsig gesagt – beide weiße Uniformen hatten. Man hat in Dresden den Preußen und Russen nicht über den Weg getraut und das muss Gründe haben.

                      Wieso hat Alexander unseren FA als Verräter abgestempelt? Weil er nicht in die DSF eintreten wollte?
                      Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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                      • excideuil
                        Erfahrener Benutzer
                        Sergent-Major
                        • 24.09.2009
                        • 207

                        #12
                        Zitat von Da Capo Beitrag anzeigen
                        Diplomatiegeschichte ist nun eine der vielen Sachen, von denen ich keine Ahnung habe. Die Verträge von Kalisch und die von Reichenbach sind die einzigen Verträge die ich kenne und in denen hätte stehen können „Preußen bekommt Sachsen“. Meiner Meinung nach steht es indirekt in den Zusatzartikeln, aber halt nicht explizit. Die 1813 versuchte diplomatische Anbindung Sachsens an Österreich kann doch aber nicht nur daher rühren, dass – flapsig gesagt – beide weiße Uniformen hatten. Man hat in Dresden den Preußen und Russen nicht über den Weg getraut und das muss Gründe haben.

                        Wieso hat Alexander unseren FA als Verräter abgestempelt? Weil er nicht in die DSF eintreten wollte?
                        Na, ja, Fakt bleibt nun einmal, dass in den Verträgen nichts konkretes stand. (Welche Wünsche sich dabei verbanden, steht sicherlich auf einem anderen Blatt)
                        Die Anlehnung Sachsens an Österreich kann angesichts des tradierten Konfliktes mit Preußen auch nicht wundern. Jedenfalls versuchte FA (Minister Senfft) seinen Übergang zu den Alliierten recht teuer zu erkaufen. Zum Verhängnis wurde ihm, dass er nach Großgörschen wieder vollumfänglich an die Seite N. trat und mit der Schlacht von Leipzig als Verlierer betrachtet - und gefangen genommen - wurde. Diese Entwicklung konnte aber niemand vorhersehen, so dass konkrete Forderungen erst nach Leipzig laut werden konnten.

                        Dies wurde dann auf dem Wiener Kongress deutlich:
                        Talleyrand: "E.M. hat dem König von Preußen 9-10 Millionen Seelen versprochen. Sie vermag sie ihm zu geben, ohne Sachsen zu zerstören."
                        Alexander: "Der König von Sachsen ist ein Verräter!"
                        Talleyrand: "Ein König kann niemals als Verräter bezeichnet werden; und es ist von Wichtigkeit, dass es niemals geschehen könne."
                        Alexander: "Der König von Preußen wird König von Preußen und Sachsen sein, wie ich Kaiser von Rußland und König von Polen. Das Entgegenkommen Frankreichs in diesen zwei Punkten wird für mich der Gradmesser für das meinige in allem sein, was es berührt."
                        (Bourgoing, Vom Wiener Kongress, Seite138)

                        Talleyrand hob nicht umsonst darauf ab, dass der geschlossene Vertrag nichts konkretes beinhaltet und betonte geschickt die Legitimität von FA.

                        Grüße
                        excideuil

                        Anmerkung: Zu Sachsen zur Napoleonzeit gibt es ein interessantes Buch:

                        Martin, Guntram; Vötsch, Jochen; Wiegand, Peter (Hrsg.): Geschichte Sachsens im Zeitalter Napoleons – Vom Kurfürstentum zum Königreich 1791 – 1815, Sächs. LZ für pol. Bildung, Beucha, Dresden, 2008

                        welches Interessenten mit Adresse in Sachsen hier:

                        http://www.slpb.de/schriftenverzeichnis.php

                        kostenfrei bestellen können.
                        Zuletzt geändert von excideuil; 22.05.2013, 12:45.

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                        • Gunter
                          Erfahrener Benutzer
                          Chef de Bataillon
                          • 01.10.2006
                          • 1377

                          #13
                          Geschickt, der Talleyrand. Das mit dem Legitimitätsprinzip ist natürlich das pefekte K.O.-Argument. Sonderlich fest hielt Alexander ja wohl nicht an seiner Haltung.

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                          • Martin
                            Erfahrener Benutzer
                            Fourrier
                            • 11.07.2007
                            • 100

                            #14
                            Zum Verhängnis wurde ihm, dass er nach Großgörschen wieder vollumfänglich an die Seite N. trat und mit der Schlacht von Leipzig als Verlierer betrachtet - und gefangen genommen - wurde.
                            Das Verhängnis und die schlechte Meinung Alexanders I., über Sachsen, rührte wohl bereits aus der öffentlichen Bekanntgabe des Königs von Sachsen vom 23.02.1813, weiterhin zu Napoleon zu stehen, Zitat Gen. v. Boyen aus dessen Erinnerungen (erschienen 1889 u. 1890): "Der König von Sachsen hatte am 23ten Februar seine feste Ausdauer in seiner Verbindung mit Napoleon öffentlich erklärt, auch Dresden verlassen, um sich auf erste nach dem Vogtländischen zu begeben". Trotzdem versuchte man weiterhin Sachsen zum Betritt in das Bündniss (Preußen/Russland) zu bewegen. Hierüber schrieb v. Boyen, Zitat: "Das Bedeutenste, was uns auf diesem Teil des Marsches [Richtung Dresden] vorkam, war die Ablehnung des Königs von Sachsen, an dem angetragenen Bündniß teilzunehmen; wir hatten bereits bei dem Vorgehen von Blücher den im Tilsiter Frieden abgetretenen Cottbusser Kreis wieder besetzt, und dies schien die Schwierigkeit der Annäherung zu vermehren."

                            Nach dem Einzug der Verbündeten, am 24.04.1813, in Dresden versuchte man weiterhin Sachsen zum Beitritt zu bewegen, Zitat v. Boyen: "Die verbündeten Souveräne hatten sich durch die erste Ablehnung des Königs von Sachsen nicht abschrecken lassen und noch mehrere Schritte versucht, um denselben in seinem eigenen Interesse zur Teilnahme an dem Kampfe gegen Napoleon aufzufordern."

                            Weiter schrieb v. Boyen während sich Alexander I und Friedrich Wilhelm III. noch in Dresden befanden, Zitat: "Wenn man bedenkt, daß der König [von Preussen] auch von Sachsen aus in den früheren vertraulichen Mitteilungen immer auf einen günstigen Umschwung der Dinge, bis zu welchem man das fremde Joch anscheinend geduldig tragen müsse, vertröstet worden war, so kann man sich wohl erklären, daß dem Könige jetzt dieses Zurücktreten Sachsens als ein Imstichlassen erschien."
                            Zuletzt geändert von Martin; 08.06.2013, 16:28.
                            Schlesisches Grenadier-Bataillon

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                            • Irene Hartlmayr
                              Erfahrener Benutzer
                              Capitaine
                              • 22.02.2013
                              • 596

                              #15
                              Proklamation von Kutusov

                              Zitat von Bataaf Beitrag anzeigen
                              Schnell eingestellt auf Napoleonwiki de.

                              http://napoleonwiki.de/index.php?tit...on_von_Kalisch
                              Blah-Blah!!!!!

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