KI-gesteuerte Erkennung altdeutscher Handschrift

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    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2692

    KI-gesteuerte Erkennung altdeutscher Handschrift

    Während des Symposiums in Dresden habe ich von Pierre-Yves Chauvin einen tollen Tipp erhalten, nämlich eine EU-Initiative zur automatischen Erkennung von alten, handschriftlichen Aufzeichnungen. Da ich inzwischen auch immer mal wieder in Archiven bin und dort das Fotografieren ohne Blitz i.a. erlaubt ist, habe ich nun einen Fundus an Seiten, die mir immer noch viel Aufwand bereiten, sie zu transkribieren. Hier ist der Link auf das Portal: https://readcoop.eu/transkribus/?sc=Transkribus

    Nun ist KI nicht immer ein positives Versprechen, aber hier bin ich begeistert. Ich habe schon mehrere Beispielseiten hochgeladen und mich inzwischen auch bei der (noch) nicht-kommerziellen Plattform registriert. Hier eine Beispielseite, die ich hochgeladen habe; sie stammt aus einer Akte bayerischer Einheiten mit Erfahrungen aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.

    Der Ergebnistext, der zeilenweise in gleicher Form wie die Originalseite ausgegeben wird, ist:

    II
    Bekleidung.
    1, Die gleiche Farbe des Rockes und des Beinkleides
    bewährte sich im Felde nicht, da der Soldal durch die Abgabe eines
    dieser beiden Bekleidungsstücke nie gleichfermig
    gekleidet werden kann.
    2., Ebenso erwies sich die im Gebrauche stehende Fußbe-
    kleidung - die Bundschuhe - nicht praktisch, indem in Folge
    der jetzigen Schäftung dem Manne bei trockener
    Witterung der Stab und Schmutz hineinfällt, bei
    regnerischer Witterung oder bei Bewegung in
    nassem teerain das Wasser in dieselbe eindringt.
    Zudem Hetten die im Weiter verabreichten Stiefeln
    trotz der Doppelsohlen die alte Absetzhuhe beibe-
    helten, sodaß die Bewegung in denselben sehr
    erschwert wurde.
    3, Von großem Einfluß auf die Gesendheit der
    Mannschaft dürfte die Einführung von wollenen
    Hemden sein, indem dieselben den Körzer stets
    in eiier gleichen Temparatur erhalten, und dadurch
    viele Erkältungen verhindern durften.
    4. Das stete Tragen der Beinkleider in den Stiefeln
    ist nicht immer für praktisch efunden worden
    da es bei Gheiser Witterung jedenfalls besser
    sein kurfte, um den Fuß Luft zu haben. - Ebenso
    ließ diese Trazweise bei regnerischer Witterung
    das in den keinkleidern hermterfickernde Wasser
    leicht in die Stiefel eindringen.
    5., Bezüglich des Manteltragens wurde beobachtet,
    daß der Mann bei ausgepacktem tormster
    Da sind nun noch einige Fehler enthalten, aber die lassen sich aus meiner Sicht doch recht zügig verbessern ... man kann auch die KI trainieren, und die Verbesserungen direkt im Fenster der Anwendung eingeben.

    Ich bin jedenfalls schon recht angetan ... und wer weiß, vielleicht lerne ich damit sogar noch mehr, die altdeutsche Schrift zu lesen.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    Angehängte Dateien
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben
  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 2971

    #2
    Genial - werde ich auch ausprobieren, woher ist dies Vorschrift?

    Kommentar

    • admin
      Administrator
      Colonel
      • 30.09.2006
      • 2692

      #3
      Wie gesagt, es ist Nacharbeit erforderlich, aber als Einstieg sicher hilfreich.

      Das war keine Vorschrift, sondern Erfahrungsberichte der Bayern nach dem 70er Krieg - da habe ich ein paar davon im Kriegsarchiv München fotografiert … und kann sie jetzt leichter entziffern

      Schöne Grüße
      Markus Stein
      "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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