Sachsen im Kittel 1806

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  • Dirk Tietten
    Benutzer
    Fourrier
    • 03.10.2006
    • 79

    Sachsen im Kittel 1806

    Hallo,
    Ich möchte einige Sachsen im Kittel 1806 bemalen und habe dazu einige Fragen

    Ich habe zwar die Ausarbeitunng von Jörg Titze für die frühen Sachsen bleiben aber doch einige Fragen offen.

    Beim tragen vom Kittel sah man trotzdem noch die Kragenfarbe der Regimenter oder nur noch die Halsbinde ?
    Welche Frabe hatte die Hose im Feld,auf dem Billd "Gefecht bei Saalfeld" in der Ausarbeitung sehen sie etwas heller aus als der Kittel
    Die "Pommel"an den Seiten vom Zweipitz,welche Farbkombination gab es.Im Heft sind zwei zu sehen,weiß mit roten oder gelben Punkt in der Mitte.

    Vielen Dank schon mal

    Dirk
  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 3146

    #2
    Die Kragenfarbe sah man nicht - die hatten noch einen Umlegekragen der wurde vom Kittel überdeckt, die rote Halsbinde was gut sichtbar. Die Hose war aus dem gleichen Material. Aber mal hören was Jörg dazu sagt. Anscheindend benutzten einige Preußen auch das abwegige Worte Kittelsoldaten für die Sachsen, denen war es wurscht, denn die hatte einen - der Kittel war übrigens auch ein beliebter Gegenstand für die Franzosen, wie den Überrock der Offiziere, zum Plündern.

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    • Da Capo
      Erfahrener Benutzer
      Adjudant
      • 23.10.2006
      • 916

      #3
      Freut mich, dass Du Sachsen bemalen möchtest und wohl auch das Heft zur Linieninfanterie 1805 -1810 Dein eigen nennst. Sehr löblich!

      Wie HKDW schon ausführte, sieht man den Kragen des Uniformrocks beim Kitteltragen nicht.

      Überknöpfhose und Kittel waren beide aus Leinwand. Allerdings war der Kittel ein reglementsmäßiges Ausrüstungsstück (das Material dafür wurde also zentral beschafft), die Überknöpfhose hingegen nicht. Diese war ein Privatstück des Mannes, um die zu den kleinen Montierungsstücken gehörigen Hosen und Gamaschen zu schonen und so einerseits den Reinigungsaufwand minimal zu halten und andererseits die Beimontursabrechnung nicht zu belasten.
      Aufgrund der unterschiedlichen Anschaffungswege von Kittel und Hosen sind Abweichungen in Farbe und Qualität nicht zu vermeiden.

      Das die Seitenpuschel im Zweispitz unterschiedliche Farben hatten, lässt sich den Akten entnehmen. Dass diese Farbunterschiede sich auf die Kompanien bezogen ist eine Vermutung, da sich bisher eine Vorschrift dazu bzw. ein Hinweis darauf noch nicht hat auffinden lassen. Eine solche Vorschrift kann von 1799 oder 1766 oder aber genauso gut von 1704 stammen. Das ist die Crux bei Forschungen zur sächsischen Armee vor 1810. Ohne einen Zufallsfund oder Zufallshinweis wird dies auch weiterhin im Dunkeln bleiben.
      Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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      • Dirk Tietten
        Benutzer
        Fourrier
        • 03.10.2006
        • 79

        #4
        Vielen Dank für die Antworten,hilft sehr weiter :-)

        Und ja ich habe das Heft zur Infanterie und nicht nur das,habe mir schon einiges zugelegt und bin sehr zufrieden wenn ich das so sagen darf.Das trotz der vielen Informationen in den Heften immer einige Details offen sind lässt sich wohl nicht vermeiden,aber zum Glück gibt es ja Foren wie dieses wo ein dann geholfen wird.
        Denke mal das ich bis Ende März einiges fertig habe und stelle dann hier mal BIlder ein ,und falls neue Fragen auftauchen würde ich mich gerne wieder melden

        Danke und schöne Grüße Dirk

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        • Dirk Tietten
          Benutzer
          Fourrier
          • 03.10.2006
          • 79

          #5
          Hallo
          Hier sind dann meine ersten Reg. bzw. Bat. der Inf. mit meiner Umsetzung vom Kittel.Die Basierung bzw. Bodenplatten fürs Spiel mache ich später wenn die Inf. komplett fertig ist





















































          Schöne Grüße Dirk

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          • Da Capo
            Erfahrener Benutzer
            Adjudant
            • 23.10.2006
            • 916

            #6
            Die machen was her - hast Du fein angemalt.

            Darf ich fragen, wo Du die Fahnen her hast? Sind das Vordrucke?
            Sollten diese das Fahnenmodell M1802 sein - was der Namenszug und die Bordüre nahelegt - dann sind sie leider nicht richtig.
            Die Fahnen hatten auf der Vorderseite das kursächsische Wappen: längs geteiltes Wappenschild, rechts das sächsische (gelb-schwarze waagerechte Balken mit diagonalem grünen Rautenkranz), limks das Kurwappen (quer geteilt, oben schwarz unten weiß, zwei gekreuzte rote Schwerter) auf einem Hermelinmantel mit Kurhut oben. Rückseite FA auf ovalem Schild, oben Kurhut, links und rechts Stechpalmen- und Lorbeerzweige, unten an den zugehörigen Bänder der weiße Adlerorden, darunter der St. Heinrichs-Orden.
            Der Grundstoff der Bordüren (gestickten Kanten) war bei allen Fahnen weiß, außer bei den grünen Regimentern, da war es schwarz.
            Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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            • HKDW
              Erfahrener Benutzer
              Colonel
              • 02.10.2006
              • 3146

              #7
              Ja da wurde ja in Lichtgeschwindigkeit bemalt, sehr beeindruckend, die Fahnen sind wahrscheinlich Papierfahnen, gedruckt, aus England von GMB - aber sächsische Fahnen sind ja auch kein leichtes Thema.

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              • Spaen
                Erfahrener Benutzer
                Tambour-Major
                • 26.04.2020
                • 301

                #8
                Ergänzung für den Bemaler: Der Grundstoff der Bordüren war weißes Seidenband und wie Da Capo schon schrieb für "Prinz August" und "Low" abweichend in schwarz.
                Bitte auch nicht die kleinen braunen, blattlosen Zweig-Enden unten rechts und links der Chiffre-Kartusche auf der Revers-Seite vergessen!

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                • Dirk Tietten
                  Benutzer
                  Fourrier
                  • 03.10.2006
                  • 79

                  #9
                  Hallo ,wie Hans-Karl schon geschrieben hat sind das gekaufte Papierfahnen der Firma GMB aus England.Bin da einfach mal davon ausgeganen das sie hoffentlich richtig sind,habe da keine andere Vorlage und per Hand bemalen wäre nicht mein Ding :-)
                  Einiges was Da Capo angemerkt hat ist auf den Fahnen zu sehen,andere Details leider nicht .Muss ich wohl erst mal damit leben und vielleicht abwarten bis sich ein anderer Hersteller "mehr Mühe" macht mit der Umsetzung.Ist wohl nicht leicht was Fahnen der Nap.-Epoche betrifft.

                  Schöne Grüße Dirk

                  Kommentar

                  • Tom
                    Erfahrener Benutzer
                    Chef de Bataillon
                    • 03.10.2006
                    • 1144

                    #10
                    Schöne Aufstellung! Was ich mich frage: Wie konnte man um 1800 - nach den Revolutionskriegen mit den neuen französischen Tirailleurschwärmen - noch so naiv sein, die Offiziere überdeutlich farblich von den Mannschaften zu unterscheiden? Das waren je dann (1806) geradezu Zielscheiben für die französischen Tirailleurs. Und eine Einheit, bei der die meisten Offiziere tot oder verwundet abgegangen waren, war ja kaum noch manövrier-/kampffähig... Ich glaube, bei der Reform von 1810 wurde das korrigiert, d.h. die Uniformen mehr vereinheitlicht, gerade bei der leichten Infanterie.
                    Gruß Tom

                    Kommentar

                    • Tino
                      Benutzer
                      Fourrier
                      • 02.10.2006
                      • 90

                      #11
                      Das fällt hier nur so auf, weil die Soldaten im Kittel sind und nicht in der Uniform mit den Aufschlägen. Dann würden sich zumindest die Offiziere im weißen Rock nicht mehr so sehr von den normalen Soldaten unterscheiden. Der Graublaue Interimsrock war allerdings sehr beliebt bei den Offizieren und wurde auch nach 1810 weiter getragen.

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                      • HKDW
                        Erfahrener Benutzer
                        Colonel
                        • 02.10.2006
                        • 3146

                        #12
                        Immer auch dran denken, die Mehrheit der Offiziere stand hinter den Reihen und nicht vorne, zudem die Österreicher, da durften z.B. die Offiziere im Krieg gegen den Ottomanen auch ein Kaskett tragen und nicht den Hut um sich nicht zu sehr abzusondern. Also ganz so naive denke ich war man nicht, für den gezielten Schuß auf ein Einzelziel mussten die Tirailleurs auch recht nahe ans Ziel kommen, was man ja durch das Einsetzen eigener leichter Infanterie - Schützen zu verhindern suchte.

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                        • Da Capo
                          Erfahrener Benutzer
                          Adjudant
                          • 23.10.2006
                          • 916

                          #13
                          Einen so großen Unterschied zwischen der Farbe der Kittel und der Farbe der Interimsröcke bestand nicht. Beides waren gedeckte Farben. Die Leinwand für den Kittel war nicht gebleicht und damit zwar hell aber in Richtung ocker-braun-gräulich. Die Farbangabe für den Interimsrock lautete "taubengraublau meliert" - was immer das real dann genießen hat. Wir hatten hier im Forum glaube ich die Diskussion mal zu hechtgrau.

                          Ja, die Offiziere sahen anders aus, aber in der Farbkombination Rohe Leinwandkittel zu Interimsrock denke ich dass sich vieles auf 100 - 150 m einfach wegguckt.
                          Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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                          • HKDW
                            Erfahrener Benutzer
                            Colonel
                            • 02.10.2006
                            • 3146

                            #14
                            Seh ich auch so, zudem ja die Offiziere oft den Überrock trugen, der auch im Profil dem Kittel ähnelte, beides übrigens beliebte Beutestücke der Franzosen, wo viele noch keinen Mantel hatten.

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                            • Tom
                              Erfahrener Benutzer
                              Chef de Bataillon
                              • 03.10.2006
                              • 1144

                              #15
                              Hat jemand die sächsischen Offiziersverluste von Jena? Lagen die ggf. deutlich über round about 1:20 im Vergleich zu dem Verlust an Mannschaften? Das würde vielleicht einen Hinweis geben, Statistik ist ja unbestechlich...

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