Uniformierung der Westphälischen Regiments-Artillerie

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  • Aide de Camp
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 14.12.2020
    • 232

    #16
    Und hier noch eine Auflistung vom 01.01.1812 über die Situation der Regimentsartillerie für das 1. und 8. westphälische IR...

    Die Zahlen beziehen sich auf : Offiziere, Soldaten, Offizierspferde, Truppenpferde und Zugpferde.

    Regimentsartillerie Jan 1812 Danzig.jpg

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    • Sans-Souci
      Erfahrener Benutzer
      Colonel
      • 01.10.2006
      • 2049

      #17
      Vielen Dank für die états de situation ! Beim 2. und 7. Linien-Infanterie-Regiment, die beide 3 Bataillone haben, liegt die Stärke der Regiments-Artillerie bei 59 Mann, im 3. und 6. Regiment, die beide nur zwei Bataillone haben, ist die Stärke mit 56 bzw. 54 Mann im Prinzip genauso hoch. Das widerlegt Giesse, der (S. 10 f.) den beiden Regimentern mit 3 Bataillonen eine Regiments-Artillerie (einschließlich der Train-Mannschaften) von 3 Geschützen mit 94 Köpfen, und den Regimentern mit 2 Bataillonen 2 Geschütze mit 63 Köpfen zuschreibt. Für sein eigenes Regiment, das 5. Linien-Infanterie-Regiment, gibt er dagegen (S. 2) eine Stärke von 2 Offizieren und 60 Mann. Aus seiner Rechnung auf S. 3 werde ich nicht schlau.

      Das Dekret vom 19. Mai 1811 sah für die Regiments-Artillerie 2 Offiziere, 1 Sergent-Major und 1 Fourrier vor, und eine Escouade von 22 Artilleristen sowie eine weitere Escouade von 31 Trainsoldaten. Insgesamt 57 Köpfe. Vielleicht wurde diese Zusammensetzung später noch einmal abgeändert.

      Interessant, daß die Regiments-Artillerien des 1. und 8. Linien-Infanterie-Regiments, die beide ihre Geschütze aus französischen Beständen erhielten, beide unter 50 Mann stark waren. Vielleicht reflektiert das eine Ausstattung mit 4pfündern. Das französische Dekret vom 9. Juni 1809, das die Regiments-Artillerie in Frankreich wieder einführte, sah für jedes Regiment zwei 3- oder 4pfündige Geschütze (deux pièces d'artillerie de 3 ou de 4) vor.

      Ein Dekret vom 28. April 1811 fügte dem 1. und 8. Linien-Infanterie-Regiment ein drittes Feld-Bataillon (bataillon de guerre) und eine Kompanie Regiments-Artillerie (compagnie d'artillerie régimentaire) hinzu. Nähere Bestimmungen zur Stärke und Ausrüstung enthielt dieses kurze Dekret (2 Artikel) nicht. Das Dekret vom 19. Mai 1811 galt dann also für alle Regimenter: egal ob sie zwei oder drei Bataillone hatten, sollte jedes Regiment nur 2 Geschütze haben. Ein Dekret vom 5. Juli 1811 regelte die Gehaltsklassen der Infanterie Offiziere in den verstärkten beiden Linien-Infanterie-Regimentern. Ein Dekret vom 21. August 1811 setzte dann das 2. und 7. Linien-Infanterie-Regiment auf jeweils drei Feld-Bataillone. Zu diesem Zweck sollte das 3. Bataillon des 1. Regiments in das 2., und das 3. Bataillon des 8. Regiments in das 7. Linien-Infanterie-Regiment inkorporiert werden.
      Zuletzt geändert von Sans-Souci; 18.03.2025, 19:22.

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      • Aide de Camp
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 14.12.2020
        • 232

        #18
        Deine Theorie bezüglich der 3-Pfünder hat was für sich! Befinden sich preußische 3-Pfünder im russischen Beutebestand in Moskau? Interessant ist, dass die "Situations de Troupes" für den 15. Oktober, die letzten die mir für das Jahr 1812 vorliegen, immer noch eine fast komplette Besatzung mit allen Pferden ausweist. Die westphälische Regimentsartillerie des VIII. Armeekorps hat also den Rückmarsch von Moskau noch mit fast vollständiger Ausrüstung begonnen...

        Leider wird in diesen Berichten immer nur der Materialbestand/Kaliber der Divisionsartillerie genau ausgewiesen, bei der Regimentsartillerie werden nur Personal- und Pferdestärken angegeben.

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        • Aide de Camp
          Erfahrener Benutzer
          Sergent-Major
          • 14.12.2020
          • 232

          #19
          Für 1813 bspw. ist mir nur im IV. Korps von Bertrand für das 13e de ligne und das 23e de ligne bekannt, dass noch Regimentsartillerie geführt wurde. Das lag bei diesen beiden Regimentern daran, dass sie aus Italien kamen und ihren Bestand in Russland nicht verloren hatten. Ich meine, gelesen zu haben, dass diese beiden Regimenter mit 4-Pfündern ausgerüstet waren. Für den 10.05.1813 ist die Stärke der Regimentsartillerie beim 13e de ligne mit 2 Offizieren, 68 Mann, 2 Offizierspferden und 22 Zugpferden angegeben.

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          • Da Capo
            Erfahrener Benutzer
            Adjudant
            • 23.10.2006
            • 916

            #20
            In Moskau liegen etliche preußische 3- und 6-Pfünder, sowie zumindest ein mittlerer 12-Pfünder und 10pfd.ge Haubitzen. 7pfd.ge Haubitzen soll es auch geben, habe ich aber dort persönlich nicht gesehen. Nach Aussagen des russischen Artillerie-Papstes für die napoleonische Zeit, Konstantin Igoschin, sollen die im Beutegeschützkatalog aufgeführten preußischen Rohre fast vollständig erhalten sein.
            Leider gibt es keine Aufzeichnungen darüber, welche Nation diese Geschütze mit nach Russland gebracht und dort gelassen hat. Bei den 3-Pfündern kommen ja u.a. auch die Polen und sogar die Sachsen in Frage. Zu letzteren: Dem in Danzig stehenden Regiment v.Rechten wurden, als es zum XI.AK kommandiert von Danzig abging, 2 preußische 3-Pfünder als Regimentsgeschütze mitgegeben. Die beiden Geschütze wurden im Gefecht bei Czasniki am 31.10. zerschossen und blieben liegen.
            Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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