k.k. Freikorps Wurmser zeitgenössische Darstellungen

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  • Vierset
    antwortet
    Screenshot_20240129-171626_Samsung Internet.jpg

    Diese Darstellung von Basset aus dem ASK Brown Repositorium dürfte 1800 entstanden sein.

    Aus einem größeren Druck der Infanterie und Artillerie in der Montur nach 1798 mit Raupenhelm und Co. zeigt.

    Das Freikorps Wurmser wurde 1801 aufgelöst.

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  • Vierset
    antwortet
    Ein slavonischer Grenzhusar (vormals Freikorps Wurmser) von 1799 findet sich in der Streuli-Handschrift. Wieder interessante Abweichungen, wie blaue Hosen und die Tschakogestaltung.

    armeemuseum.ch/wissensdatenbank/uniformenhandschrift-streuli-1798-1800/

    Screenshot_20240128-122105_Drive.jpg

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  • HKDW
    antwortet
    man beachte auch die Wasserflasche noch aus Metall und nicht wie oft in Sekundärquellen (Ottenfeld und Teuber) in der Tschudera, die kam erst allmählich 1798 auf.

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  • Vierset
    antwortet
    Eine weitere Darstellung vom immer detailverliebten Kobell!
    Man beachte auch die Schirme an den Kasketts der Infanteristen.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Vierset; 10.02.2023, 14:00.

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  • Vierset
    antwortet
    Ich möchte nun auf bildliche Darstellungen der Kavallerie (Husaren) des "Österreichisch-Steirischen Freikorps Wurmser" eingehen.

    Nicht verwechselt werden dürfen die "Wurmser Freihusaren" mit dem regulären Pressburger Husarenregiment (seit 1789 Kavallerieregiment Nr. 30, seit 1798 Husarenregiment Nr. 8) dessen Inhaber 1775-1799 Dagobert S. von Wurmser war und ebenfalls als "Wurmserhusaren" bezeichnet wurden. Deren Adjustierung war grün/rot mit schwarzer Tschakohaube.

    Die Frei-Formation wurde recht bald nach Aufstellung 1793 (4 Eskadrons) von der leichten Infanterie gelöst und vergrößert als "kroatisch-slawonische Grenzhusaren" eigenständig in den Niederlanden, am Rhein, in Süddeutschland und der Schweiz verwendet. Es rekrutierte sich vorwiegend aus der slawischen Bevölkerung der Grenze und Ungarns, es finden sich aber auch deutsche und ungarische Namen unter den Mitgliedern.

    1798-1801 wurde es als Husarenregiment Nr. 12 regularisiert, gab die Nummer aber mit Auflösung 1801 an die neuen "Palatinalhusaren" ab.

    Schilderungen von nennenswerten "Husarenstücken" dieser Einheit, finden sich auf S.332-339 von "Streffleurs öst. milit. Zeitschrift" (1846):


    Besonders interessant ist die Erbeutung der franz. Kriegskasse bei Dachau 1796.

    Die bildlichen Darstellungen der Zeit zeigen Variationen von lichtgrauen und lichtgrünen Dolmans, Hosen und Pekeschen mit dunkelgrüner Schnürung und ebensolchem Pelz- und Tuchbesatz. Teilweise sind Monturstücke weiß dargestellt.

    Quellen der Bilder von links:

    1. Reilly "Bildliche Vorstellung der Regimenter des Erzhauses Oesterreich" (1796)

    2. ASK Brown Sammlung datiert auf 1794.

    3. Züricher Bildtafel 1799 aus der Gallerie dieser Seite.

    4. Albertina Sammlung. Gemälde von Wilhelm von Kobell (angeblich 1794 - ich tippe jedoch eher auf 1796-99) mit trinkenden Husaren bei einer Marketenderin. Die grauen Uniformteile mit grünem Besatz lassen auf die Grenzhusaren schließen. Bemerkenswert sind die kurzen weichen Flügelmützen mit Sonnenschirm!
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  • Vierset
    antwortet
    Eine weitere zeitgenößische Illustration (1794) mit etwas reicherer Auszier der Monturteile.

    Wieder aus der ASK Brown Sammlung.
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  • Vierset
    antwortet
    "Denkwürdigkeiten des französischen Kriegs im Jahre 1793" bringt folgenden Bericht über die Brutalität mit der Franzosen und "Rothmäntler" sich begegneten, sowie Details zur zuvor erwähnten Abschaffung des Kopfgeldes. Das FK Wurmser wird hier wieder gemeint sein, welches nachweislich bei der Erstürmung der Weißenburger Linien 1793 beteiligt war.
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    Zuletzt geändert von Vierset; 06.01.2023, 17:13.

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  • Vierset
    antwortet
    "Die Seressaner sind nach meiner Kenntnis erstmals 1848 mit ihren Regimentern ausgerückt. Früher blieben sie an der Grenze zurück"

    Das ist plausibel und bestätigt meine Vermutung.
    Die echten Grenzseressaner wurden als solche also nicht gegen Frankreich 1793-1801 ins Feld geführt.

    Das aus ihren Reihen (neben allerhand wenig reputierlichen Leuten von der Grenze) ettliche sich für das FK Wurmser anwerben ließen, davon ist wohl auszugehen.

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  • Spaen
    antwortet
    ......Die banatischen und siebenbürgischen Grenzregimenter hatten jedoch wohl meist schwarzbraune Kapuzenmäntel... - Kann durchaus sein!
    Es fehlte bis zur Einführung der braunen Uniform (nicht zu verwechseln mit dem schon vorher gern getragenen braunen Hausrock) gewiss an Einheitlichkeit. Schon unter Maria Theresia hatte der Prinz von Hildburghausen, der das Grenzsystem in dieser Zeit neu plante, versucht eine Einheitlichkeit in das Bekleidungswesen zu bringen, allerdings nur mit begrenztem Erfolg. Alle bekannten Uniformangaben zu den Grenzern sind zeitabhängig zu bewerten, sind aber trotzdem meist sehr different.

    ...ob die "echten" Seressaner-Abteilungen der Grenzregimenter als solche im Krieg gegen Frankreich an die Front kamen...- Die Seressaner sind nach meiner Kenntnis erstmals 1848 mit ihren Regimentern ausgerückt. Früher blieben sie an der Grenze zurück, d.h. gegen Frankreich sind sie nicht zum Einsatz gekommen.

    Bei der Episode 1793 liegt m. E. nach, wie sehr häufig vorkommend, wohl eher eine Verwechslung mit ähnlich gekleideten Korps vor. Vielleicht machten auch einzelne S. den Feldzug mit -wer weiß das schon.???.

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  • Sans-Souci
    antwortet
    Hier noch eine Anekdote, aus der Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges, Bd. 38 (1836):

    ZKWGK.jpg

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  • Vierset
    antwortet
    Dass der rote Mantel kein Alleinstellungsmerkmal des FK Wurmser (oder Seressaner allgemein) war, ist gewiss richtig. Die banatischen und siebenbürgischen Grenzregimenter hatten jedoch wohl meist schwarzbraune Kapuzenmäntel. Bilder von Grenzern/Freikorps mit normalen grauen Armeemänteln gibt es freilich auch.

    Bleibt die Frage was in zeitgenößischen Quellen oder Erinnerungen genau mit "Rothmäntler" gemeint war.
    Sicherlich wird es auch ungenaue Quellen geben die alle rotbemäntelten Grenzer darunter subsumierten. Einigermaßen kundige oder achtsame Autoren differenzierten meist zwischen regulären Grenzern, bzw. den detachierten Grenzscharfschützen, serbischen/kroatischen Freikorps und "Rothmäntlern".

    Damit waren wohl in aller Regel die "Seressaner" der Grenzregimenter und das FK Wurmser gemeint.
    Ich bin jedoch bislang nicht ganz sicher (lasse mich aber eines besseren belehren), ob die "echten" Seressaner-Abteilungen der Grenzregimenter als solche im Krieg gegen Frankreich an die Front kamen oder ob nicht vielmehr solche Männer in das FK Wurmser geworben wurden.
    Ausserdem musste die auch nach 1791 unruhige Grenze zum Osmanischen Reich weiterhin bewacht werden. Ein guter Teil der Grenzseressaner wird also da geblieben sein.

    Die FK Wurmserschen waren übrigens nicht immer echte "Seressaner" von der Grenze, Flüchtlinge/Überläufer von osmanischer Seite oder überhaupt ethnische Dalmatier/Morlaken/Serben/Montenegriner etc., auch wenn das Gros der Mannschaft sich aus diesen Gruppen zusammensetzte.

    Es gab nachweislich einige Deutsche die unter das FK Wurmser gingen. Einer vom FK Wurmser brachte es später zum Feldmarschall-Lieutnant:
    https://de.m.wikisource.org/wiki/BLK...Alois_Freiherr

    In den Meldungen von verwundeten und gefangenen Offizieren finden sich im "Schwäbischen Merkur" von 1801 für das FK Wurmser die Fähnriche Ernst, Haller und Baininger neben fünf Offizieren mit südslawischen Namen.
    Zuletzt geändert von Vierset; 06.01.2023, 07:30.

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  • Spaen
    antwortet
    zu #4: "Jedes der kroatischen Grenz-Regimenter hatte eine etwa 100-200 Mann Starke Abteilung von irregulären "Seressanern"."

    Die Seressaner oder Serezaner gehörten zum Bestand der Grenz-Infanterie-Regimenter. Da eine Zivilverwaltung in den Grenzbezirken weitgehend fehlte, waren sie mit Polizei-und Militärpolizeiaufgaben betraut. Dies erklärt die oft bestehenden Spannungen zwischen Seressanern und Grenzinfanteristen innerhalb eines Regiments, die sich erst im Verlauf des 19. Jh. abbauten.
    Sie waren im Gegensatz zur Grenzinfanterie nicht uniformiert, sondern trugen die typische Landestracht des Bezirkes in dem das Grenz-Regiment stand. Dagegen war die Bewaffnung aller Seressaner-Korps der verschiedenen Regimenter einheitlich.

    Anmerkung: Der rote Mantel ist kein alleiniges Merkmal des Wurmser-Korps. In dieser Zeit trugen fast ausnahmslos alle Grenzregimenter außer den Husaren den roten Mantel.

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  • Leopold
    antwortet
    Mechel in Basel hat auch ein paar nette, zeitgenössische (!) Uniformbilder herausgebracht.
    Foto 3 + 4 als Beispiel für die nicht immer übereinstimmende Farbgebung bei Uniformbildern, vor allem bei "Exoten-Einheiten" ...
    Du hast keine Berechtigung diese Galerie anzusehen.
    Diese Galerie hat 4 Bilder
    Zuletzt geändert von Leopold; 03.01.2023, 18:19.

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  • Vierset
    antwortet
    Eine weitere zeitgenössische, detaillierte "Rundumsicht" eines Wurmser-Rothmäntlers, diesmal aus Italien. Herausgegeben von Bassano 1797.

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  • Vierset
    antwortet
    Zwei weitere sehr detaillierte Abbildungen von 1793 der Winter- und Sommermontur finden sich ebenfalls in der ASK Brown Sammlung. Die linke Darstellung war offenbar Vorlage eines der zuvor gezeigten Bilder.


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