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die Behauptung, die absoluten Wahrheiten zu kennen, sollten wir Kirchen und Parteien überlassen. Die nicht zeitgenössischen Bilder – wie u.a. das von Dir eingestellte – sind als Versuch zu sehen, wie der Künstler sich den darzustellenden Gegenstand – hier nun mal ein Clemens-Ulan – so vorstellt. Ohne Kenntnis der Quellen, woraus der Künstler sein Wissen schöpft, fällt eine Einordnung schwer.
Natürlich hatte der Rock mindestens eine Schulterklappe auf der linken Schulter, weil sonst das Patronentaschenbandelier nicht fixiert werden kann. Dann sieht es wie ein Doppelbandelier zur Befestigung des Karabiners (den er als Lanzenträger nicht haben dürfte) nebst herabhängenden Ladestock (oder soll das weiß eingewickelte ein Kantschu sein) aus. Ob der Lanzenwimpel nun grün/rot, weiß/rot oder gar noch andersfarbig war, darüber haben sich schon ganze Generationen sächsischer Forscher den Kopf zerbrochen – ohne ein absolutes Ergebnis. Dann ist der Lanzenwimpel viel zu klein. Ich empfehle mal eine Fahrt ins Armeemuseum nach Dresden. Dort kann man sich die Lanzenmodelle 1811 und 1815 ansehen. Der „Lappen“ beim Mle. 1811 war fast 40 cm hoch und damit nur unwesentlich kleiner als die Kavalleriestandarten. Das auf dem Bild ist dagegen nur ein Wimpelchen.
Es gibt also zu diesem Thema bereits einen Forschungsstand, den Alexander gut zusammengefasst hat. Erweiterungen/Verbesserung werden hierzu – so sie denn entsprechend belegbar sind – sehr gern gesehen. Das bisher gezeigte und gesagte reicht dazu aber leider nicht aus. Hast Du noch andere Quellen?
Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
Hallo Da Capo,
ich habe ein französisches Doukument (ist nicht alt) da ist ein Bild von einer originalen Uniform vom Chevauleger Regiment Prinz Albert und da sind keine Schulterklappen drauf!
es ist hier schon mehrfach beschrieben worden: Eine Diskussion führt sich leichter, wenn die Bilder, die ihr zu Grunde liegen, für alle Teilnehmer zu sehen sind.
Sei so gut und stell' die Abbildung hier ein, dann haben alle mehr davon.
Und benenne bitte auch noch Buchtitel, Erscheinungsjahr und -ort usw.
Gruß
Jörg
The light at the end of the tunnel
is from an oncoming train.
na das ist ein Word Dokument und ich weiß nicht wie ich es hier reinstellen kann oder ob das überhaupt geht!
Das ist auch glaube kein Buch....ich habe das im Internet gefunden
@Moritz,
wenn es was aus dem Netz ist, ist es am einfachsten, den Link hier reinzukopieren.
Wenn es ein Word-Dokument auf Deinem Rechner ist, könntest Du es auch (sofern nicht zu groß) einfach hier hochladen (guck mal unter "Anhänge verwalten" unter dem Textfeld für die Antwort.
Ansonsten ist es tatsächlich so, wie Da Capo schrieb: Damit das Patronentaschenbandelier nicht von der Schulter rutscht, muß es fixiert werden. Das geschah regelmäßig mit einer Schulterklappe oder auch (z.B. bis 1806 in Preußen) mit einem "Achseldragoner", einem schmalen Tuchstreifen, der ziemlich hoch auf dem linken Schulterblatt saß und von vorn evtl. gar nicht zu sehen ist.
Gruß
Jörg
The light at the end of the tunnel
is from an oncoming train.
Ich mußte zunächst rekonstruieren, warum ich zu der Überzeugung gelangt war, dass die Chevauleger Schulterklappen hatten.
Es sind zwei Argumente : Zum einen waren diese eigentlich erforderlich um den Patronentaschengurt zu halten. Aber wichtiger ist die Abbildung bei Weiland (muß ich noch heraussuchen).
Weiland zeigt zunächst noch den Dragoner (Rgt. Johann) in der Uniform von 1806 ohne Schulterklappen (die Dragoner hatten offenbar tatsächlich keine ! Wie das Problem des rutschen da gelöst wurde ?) und ändert dann die alte Abbildung (gleiche Haltung) und zeigt jetzt die neue Uniform (Clemens) mit hinzugefügten Schulterklappen !
Vermutlich ist das auch der Grund warum die späteren Rekonstruktionen z.B. von H. Knötel bei Elting Schulterklappen haben (und Clemens auch eine Lanze mit weiß über karmesin).
Die Abbildung von Moritz ist eine nachträgliche Darstellung und hilft deshalb nicht weiter. Schwieriger ist da schon der Originalrock. Ein absoluter Beweis für das Gegenteil ist es aber nicht.
Hier stellt sich wieder die Frage, was ist ein ORIGINAL. Der Rock scheint ja neue Rabatten bekommen zu haben, da Farbe und Stoffqualität – insoweit erkennbar – bei Kragen und Rabatten unterschiedlich sind. Die Schoßumschlage sehen auch anders aus, aber das ist normal. In der sächsischen Armee dieser Zeit wird bei den Kragen, Rabatten und Ärmelaufschlägen in der Stoffqualität nicht unterschieden. Ein Rock mit einer 3jährigen Haltezeit dürfte derartig große Reparaturen nicht erfahren haben. Kleiner Schäden - wie Löcher, Risse etc.- wurden ausgebessert, da wäre keine auf die Idee gekommen, neue Rabatten aufzusetzen. Er scheint also in späterer Zeit nochmals angefasst worden zu sein. (museales Aufpeppen a la Salon, Jahrhundertausstellung?) Man müsste den Rock schon mal in die Finger bekommen, um zu sehen, ob sich Spuren von Schulterklappen oder Dragonern und Knöpfen im Bereich von Schulter, Kragen und den zugehörigen Nähten finden lassen. Aus der Betrachtung der Bilder zu schließen, dass die sächsischen Dragoner in dieser Zeit keine Achselklappen oder Dragoner hatten, halte ich für nicht hinreichend begründet.
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Das Bild des in natura vorhandenen Rockes scheint - wenn mich meine alten Augen nicht täuschen - die "Schulterklappen-Ja-Theorie" zu stützen.
Die Ansicht von hinten zeigt nämlich auf der linken hinteren Schulter durch leichte Aufhellungen, dass dort eine Schulterklappe gewesen sein muss, die irgendwann scheinbar in Verstoss geriet.
Wenn es nicht nur ein seltsamer Lichtreflex ist ...
So und anliegend nun noch die beiden Weiland Tafeln mit der deutlich vorgenommenen Änderung, was für mich ein wirklich starkes Indiz darstellt, da solche Änderungen bewußt erfolgen, d.h. kein Übersehen o.ä. nahelegen.
Aber auch hier findet sich der beliebte Analogiefehler bei den Schößen. Man kann vermuten, dass Weiland das Rgt. Johann mit den hellgelben (paille) Schößen als Vorlage gedient hat und er deshalb seinem Soldaten vom Rgt. Clemens auch diese Farbe der Schoßumschläge gab.
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