Im Zuge einer Vorbereitung eines Vortrages bin ich auf ein paar große Lücken meiner Kenntnis und ein paar Ungereimtheiten gestoßen, da hier ja einige Spezialisten sind, bzw. neuste russische State of the Art - Literatur besitzen - hoffe ich auf Hilfe.
Zunächst zu den Sachsen
Hier mein Ergebnis
Nun meine Fragen dazu, kennt jemand die Kugelgröße (Kaliber) und Gewicht? Das wäre interessant um auch den Spielraum zu ermitteln.
Üblicherweise entsprach die Pulverladung - ein halbes Kugelgewicht.
Da nun die sächsischen Musketen alle mit 10,9 g geladen waren, würde das unter Umständen auch bedeuten, dass sowohl Altsuhler wie auch Neusuhler und Wiener Muskete das gleiche Kugelkaliber besaßen.
Russische Musketen
Hier sind meine Kenntnisse noch dünner, Aussagen von Zhmodikov
Hier würden mich auch alle fehlenden Informationen interessieren - M 1808 - ist ja schon besser dokumentiert, aber wie war das Kugelkaliber, Kugelgewicht, Pulverladung - Gewicht bei den vorherigen Modellen.
Ich bin zudem blaß erstaunt über das extrem geringe Gewicht der Pulverladungen - 10 g - bei einem Kugelgewicht von 25,6 g ? Oder gar noch weniger bei den vorherigen größeren Luafkaliber.
Ich nehme zudem an, die russischen Musketen hatten ein zylindrisches Zündlich und konischen Ladestock - Korn? andere Visiereinrichtungen?
Über ähnliche Informationen zur russischen Büchse ab Revolutionszeit wäre ich sehr dankbar.
Zu den Österreichischen Musketen
Hier bin ich auf sehr unterschiedlichen Informationen bezüglich des Kugelkalibers gestoßen - siehe auch meinen Artikel im Circulaire 3 / 1994
Laut Demian - Waffenlehre - besaß das alte Infanteriegewehr (ich nehme an M 1784) einen Kugel die 1,5 Loth wog - 26,25 g - durchmesser 6 Linien - 6 Punkte - 7 Quinte (falls ich es richtig umgerrechnet habe) - 14,385 mm (das erscheint mir schon schwer zu glauben, da die franz. Kugel bei 16 mm Durchmesser - 24,42 g wog) Pulverladung 13,125 g - also fast klassiche 1 : 2.
Das Musketenlaufkaliber hatte beim M 1784 - 18,3 mm - wären ja ein enormer Spielraum von ca. 3,9 mm
Mit dem M 1798 / 99 wurde ja dann das Kaliber auf 17,6 mm (Demian gibt 17,96 mm an) reduziert, die Kugel allerdings sei so beibehalten worden.
wäre immer noch ein großer Spielraum von 3,2 mm
Dolleczek gibt jedoch in seiner Monographie der Handfeuerwaffen - Das Kugelgewicht betrug bei einem Durchmesser von 15,8 mm - 24,53 g (was vergleichend durchaus an die franz. Kugel herankommt.
Dann wären auch die Spielräume zum Laufkaliber auch eher im Durchschnitt der damaligen Musketen anderer Nationen gewesen.
Zunächst zu den Sachsen
Hier mein Ergebnis
Quelle:
Geschichte der Handfeuerwaffen
J. Schön
Dresden 1858
S. 110 – 112, Abbildungen 72, 73, 74
Titze, Jörg
Die königlich sächsische Infanterie (II)
Books on Demand, Norderstedt 2013
S.
Altsuhler Gewehr
Konisches Zündloch, 1,88 mm Durchmesser, kein Pfannenschirm
Zylindrischer Ladestock
Lauflänge: 106;2 cm (45 sächsische Zoll)
Laufbefestigung: 3 eiserne Ringe auf den vorderen eine Kimme aus Messing
Gesamtlänge: 144,56 cm
Gewicht: 5,04 kg
Bajonettklingenklänge: 35,402 cm (15 sächsische Zoll)
Bajonettanbringung: 2 Bajonettwarzen
Länge mit aufgepflanzten Bajonett: 179,962 cm
Gewicht mit aufgepflanzten Bajonett:
Hahn: Schlangenförmig
Kaliber: 17, 3mm
Batterie: Gerade
Korn : Ja
Neusuhler 1809
Die leichte Infanterie wurde damit bewaffnet.
Konisches Zündloch, kein Pfannenschirm, zylindrischer Ladestock
Lauflänge: 106,97 cm
Laufbefestigung: Stifte
Gesamtlänge: 146,5 cm
Gewicht: 3,75 kg
Bajonettklingenklänge: 63,72 cm
Bajonettanbringung: Warze unten am Lauf
Länge mit aufgepflanzten Bajonett: 200,22 cm
Gewicht mit aufgepflanzten Bajonett:
Hahn: Schlangenförmig
Kaliber: 16,52 mm
Batterie: Gerade
Korn : ja
Treppenvisier
Wiener Gewehr
Konisches Zündloch, keinen Pfannenschirm, zylindrischer Ladestock
Lauflänge: 105,97 cm
Laufbefestigung: 3 Ringe aus Messing
Gesamtlänge: 143,97 cm
Gewicht: 4,05 kg
Bajonettklingenklänge: 47,203 cm
Bajonettanbringung: Exzenterpflanzung
Länge mit aufgepflanzten Bajonett: 201,73 cm
Gewicht mit aufgepflanzten Bajonett:
Hahn: Schlangenförmig
Kaliber: 16,52 mm
Batterie: Abgeknickt
Korn : ja
Visier : Ja (Thierbach)
Die Pulverladung aller oben genannten Gewehre war 10,9 gr. (0,75 sächsisches Loth)
Geschichte der Handfeuerwaffen
J. Schön
Dresden 1858
S. 110 – 112, Abbildungen 72, 73, 74
Titze, Jörg
Die königlich sächsische Infanterie (II)
Books on Demand, Norderstedt 2013
S.
Altsuhler Gewehr
Konisches Zündloch, 1,88 mm Durchmesser, kein Pfannenschirm
Zylindrischer Ladestock
Lauflänge: 106;2 cm (45 sächsische Zoll)
Laufbefestigung: 3 eiserne Ringe auf den vorderen eine Kimme aus Messing
Gesamtlänge: 144,56 cm
Gewicht: 5,04 kg
Bajonettklingenklänge: 35,402 cm (15 sächsische Zoll)
Bajonettanbringung: 2 Bajonettwarzen
Länge mit aufgepflanzten Bajonett: 179,962 cm
Gewicht mit aufgepflanzten Bajonett:
Hahn: Schlangenförmig
Kaliber: 17, 3mm
Batterie: Gerade
Korn : Ja
Neusuhler 1809
Die leichte Infanterie wurde damit bewaffnet.
Konisches Zündloch, kein Pfannenschirm, zylindrischer Ladestock
Lauflänge: 106,97 cm
Laufbefestigung: Stifte
Gesamtlänge: 146,5 cm
Gewicht: 3,75 kg
Bajonettklingenklänge: 63,72 cm
Bajonettanbringung: Warze unten am Lauf
Länge mit aufgepflanzten Bajonett: 200,22 cm
Gewicht mit aufgepflanzten Bajonett:
Hahn: Schlangenförmig
Kaliber: 16,52 mm
Batterie: Gerade
Korn : ja
Treppenvisier
Wiener Gewehr
Konisches Zündloch, keinen Pfannenschirm, zylindrischer Ladestock
Lauflänge: 105,97 cm
Laufbefestigung: 3 Ringe aus Messing
Gesamtlänge: 143,97 cm
Gewicht: 4,05 kg
Bajonettklingenklänge: 47,203 cm
Bajonettanbringung: Exzenterpflanzung
Länge mit aufgepflanzten Bajonett: 201,73 cm
Gewicht mit aufgepflanzten Bajonett:
Hahn: Schlangenförmig
Kaliber: 16,52 mm
Batterie: Abgeknickt
Korn : ja
Visier : Ja (Thierbach)
Die Pulverladung aller oben genannten Gewehre war 10,9 gr. (0,75 sächsisches Loth)
Üblicherweise entsprach die Pulverladung - ein halbes Kugelgewicht.
Da nun die sächsischen Musketen alle mit 10,9 g geladen waren, würde das unter Umständen auch bedeuten, dass sowohl Altsuhler wie auch Neusuhler und Wiener Muskete das gleiche Kugelkaliber besaßen.
Russische Musketen
Hier sind meine Kenntnisse noch dünner, Aussagen von Zhmodikov
The 1798 Russian musket:
Calibre: 7.75 English lines (~19.7 mm).
Weight: ~5 kg.
Length of barrel: 1030 mm.
Length of musket: 1430-1440 mm.
Weight of bullet: 7 zolotnik (~29.8 gr).
Weight of powder charge: 2.5 zolotnik (~11.0 gr).
The 1805 Russian musket:
Calibre: 7.5 English lines (~19.0 mm).
Weight: ~5.575 kg.
Length of barrel: 1138 mm.
Length of musket (including the bayonet): 1830 mm.
Weight of bullet: 8 zolotnik (~33.6 gr).
Weight of powder charge: 2.5 zolotnik (~11.0 gr).
The 1808 Russian musket:
Calibre: 7.0 English lines (~17.78 mm).
Weight: ~4.470 kg.
Length of barrel: 1143 mm.
Length of musket (including the bayonet): 1830 mm.
Diameter of bullet: 6.25 lines (~15.9 mm).
Weight of bullet: 6 zolotnik (~25.6 gr).
Weight of powder charge: 2 and 1/3 zolotnik (~10.0 gr).
Best wishes,
Alexander Zhmodikov
Calibre: 7.75 English lines (~19.7 mm).
Weight: ~5 kg.
Length of barrel: 1030 mm.
Length of musket: 1430-1440 mm.
Weight of bullet: 7 zolotnik (~29.8 gr).
Weight of powder charge: 2.5 zolotnik (~11.0 gr).
The 1805 Russian musket:
Calibre: 7.5 English lines (~19.0 mm).
Weight: ~5.575 kg.
Length of barrel: 1138 mm.
Length of musket (including the bayonet): 1830 mm.
Weight of bullet: 8 zolotnik (~33.6 gr).
Weight of powder charge: 2.5 zolotnik (~11.0 gr).
The 1808 Russian musket:
Calibre: 7.0 English lines (~17.78 mm).
Weight: ~4.470 kg.
Length of barrel: 1143 mm.
Length of musket (including the bayonet): 1830 mm.
Diameter of bullet: 6.25 lines (~15.9 mm).
Weight of bullet: 6 zolotnik (~25.6 gr).
Weight of powder charge: 2 and 1/3 zolotnik (~10.0 gr).
Best wishes,
Alexander Zhmodikov
Ich bin zudem blaß erstaunt über das extrem geringe Gewicht der Pulverladungen - 10 g - bei einem Kugelgewicht von 25,6 g ? Oder gar noch weniger bei den vorherigen größeren Luafkaliber.
Ich nehme zudem an, die russischen Musketen hatten ein zylindrisches Zündlich und konischen Ladestock - Korn? andere Visiereinrichtungen?
Über ähnliche Informationen zur russischen Büchse ab Revolutionszeit wäre ich sehr dankbar.
Zu den Österreichischen Musketen
Hier bin ich auf sehr unterschiedlichen Informationen bezüglich des Kugelkalibers gestoßen - siehe auch meinen Artikel im Circulaire 3 / 1994
Laut Demian - Waffenlehre - besaß das alte Infanteriegewehr (ich nehme an M 1784) einen Kugel die 1,5 Loth wog - 26,25 g - durchmesser 6 Linien - 6 Punkte - 7 Quinte (falls ich es richtig umgerrechnet habe) - 14,385 mm (das erscheint mir schon schwer zu glauben, da die franz. Kugel bei 16 mm Durchmesser - 24,42 g wog) Pulverladung 13,125 g - also fast klassiche 1 : 2.
Das Musketenlaufkaliber hatte beim M 1784 - 18,3 mm - wären ja ein enormer Spielraum von ca. 3,9 mm
Mit dem M 1798 / 99 wurde ja dann das Kaliber auf 17,6 mm (Demian gibt 17,96 mm an) reduziert, die Kugel allerdings sei so beibehalten worden.
wäre immer noch ein großer Spielraum von 3,2 mm
Dolleczek gibt jedoch in seiner Monographie der Handfeuerwaffen - Das Kugelgewicht betrug bei einem Durchmesser von 15,8 mm - 24,53 g (was vergleichend durchaus an die franz. Kugel herankommt.
Dann wären auch die Spielräume zum Laufkaliber auch eher im Durchschnitt der damaligen Musketen anderer Nationen gewesen.
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