Der Amerikanischer Bürgerkrieg...

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  • Latour-Maubourg
    antwortet
    Zitat von Kaiserulan Beitrag anzeigen
    Es hängt halt immer davon ab, was man erwartet.

    Ich kann es nur empfehlen. Es bietet einen systematischen und ausgewogenen Überblick über die Entwicklung der Kavalleriewaffe in 2500 Jahren. Da gibt es nicht viel Literatur drüber.

    Natürlich gibt es - bei der Fülle des Stoffes nicht anders zu erwarten - manche Details, die man anders sehen kann.

    Das ganze ist für einen anglo-amerikanischen Author erfreulicherweise nicht ausgesprochen Insel-lastig. Die Darstellung der nordamerikanischen Kavallerieerfahrung und des Burenkriegs gibt jedoch erfrischende andere Blickwinkel, die bei europäischen Autoren ansonsten oft übersehen wird.

    Die napoleonische Epoche kommt allerdings kavallerietechnisch bei DiMarco nicht gut weg. Umso besser aber Seydlitz.
    ja ich stimm dir generell schon zu, vor allem die Burenkriege sind nicht so selbstverständlich wie man meinen könnte, die meissten Authoren versteifen sich dabei auf die Aspekte der abgesessenen Kriegsführung vor allem im Hinblick auf den folgenden 1. WK.
    was das Buch aber überhaupt nicht erfüllt sind die 2500 Jahre, wenn man es genau nimmt sind es nichtmal 250 Jahre, weder geht er vor dem 19. Jhd. ernsthaft auf aussereuropäische Kavallerie ein, noch fällt es ihm ein nach dem 2. WK hinaus das Pferd in der Kriegsführung Südafrikanischer Länder in den Kriegen der 60er bis 70er zu diskutieren.

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  • Kaiserulan
    antwortet
    Es hängt halt immer davon ab, was man erwartet.

    Ich kann es nur empfehlen. Es bietet einen systematischen und ausgewogenen Überblick über die Entwicklung der Kavalleriewaffe in 2500 Jahren. Da gibt es nicht viel Literatur drüber.

    Natürlich gibt es - bei der Fülle des Stoffes nicht anders zu erwarten - manche Details, die man anders sehen kann.

    Das ganze ist für einen anglo-amerikanischen Author erfreulicherweise nicht ausgesprochen Insel-lastig. Die Darstellung der nordamerikanischen Kavallerieerfahrung und des Burenkriegs gibt jedoch erfrischende andere Blickwinkel, die bei europäischen Autoren ansonsten oft übersehen wird.

    Die napoleonische Epoche kommt allerdings kavallerietechnisch bei DiMarco nicht gut weg. Umso besser aber Seydlitz.

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  • Latour-Maubourg
    antwortet
    das Buch von diMarco ist ganz nett, aber ist nur für die Moderne wirklich interessant. jedenfalls nicht was ich erwartet habe, weshalb es auch gleich ins Regal gewandert ist.

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  • Kaiserulan
    antwortet
    Es gibt im übrigen ein sehr gutes neues Buch zur Entwicklung der Kavallerie über alle Zeitepochen mit einem guten Abschnitt zur Kavallerie des amerikanischen Bürgerkriegs: "War Horse" von Louis DiMarco.

    Die Amerikaner hatten weder eine relevante Kavallerietradition noch professionell ausgebildete Kavallerieregimenter. Deshalb wurde im Krieg viel improvisiert und pragmatisch aus der Praxis entwickelt.

    Auf der einen Seite wurde dadurch das Potential professionell trainierter Kavallerie in diesem Krieg nicht genutzt.

    Auf der anderen Seite wurden neue Einsatzformen entdeckt, welche für die Zukunft Richtungsweisend wurden. Die Verteidigung der Kavallerie im Fussgefecht war im wesentlichen eine Erfindung der Unionskavallerie. Dies ging natürlich dann schon in Richtung berittene Infanterie. Aber in diese Richtung haben sich ja dann auch notgedrungen auf Grund der verbesserten Waffenwirkung die Europäischen Kavallerieverbände im Burenkrieg und Ersten Weltkrieg transformiert.

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  • Bene
    antwortet
    Das ist ja eben die Sache, dass es (heute) irre führend ist. 1860 war aber napoleonisch eben mit Bezug auf Napoleon III. gemeint - ist ja auch irgendwie klar (für die Leute damals), wenn er der einzige Herrscher namens Napoleon zu der Zeit ist Nosworthy stellt ganz gut heraus, dass die Militärs (und wissenschaftlichen Zeitschriften) in den Staaten recht genau das Geschehen auf den europäischen Schlachtfeldern begutachteten, und da eben besonders die französischen Erfolge der 1850er.

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  • HKDW
    antwortet
    wenn mit napoleonisch die von NIII gemeint sind, ist das aber schon sehr irreführend - da in der Regel napoleonisch mit dem Napoleon - Napoleon Bonaparte - gleichgesetzt wird.

    Ansonsten stellten die Militärschreiber schon in der Napoleonischen Zeit fest, dass gezogene Gewehre, auch mit geschulten Truppen, sehr wenig getroffen wird wenn in Reih und Glied gekämpft wurde.

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  • Bene
    antwortet
    Ich möchte darauf hinweisen, dass im Zusammenhang mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg mit "napoleonischen" Taktiken die von Napoleon III. gemeint sind, siehe u.a. Brent Nosworthy The Bloody Crucible of Courage: Fighting Methods and Combat Experience of the Civil War (im Übrigens, trotz einiger Schreib- und kleinerer Fehler ein empfehlenswertes Werk zu Taktik und Waffengebrauch im Bürgerkrieg; u.a. setzt er auch den Bürgerkrieg in Vergleich mit vorhergehenden und nachfolgenden zeitgenössischen Konflikten) und http://www.authentic-campaigner.com/...leonic+tactics .

    Zur gezogenen Muskete ist dieses Jahr eigens ein Band des renommierten Bürgerkriegsspezialisten James Earl Hess herausgekommen, The Rifle Musket in Civil War Combat: Reality and Myth. Ich habe es zwar noch nicht gelesen, aber Hess soll, wie Nosworthy und andere, schreiben, dass die gezogene Muskete nicht die bahnbrechende Wirkung hatte, die ihr oft zugeschrieben wird. Zum einen liegt das (siehe Nosworthy und wie hier bereits früher im Thread angemerkt) an der mangelhaften Schießausbildung der Rekruten (und wer denkt daran, seine Kimme im Gefecht auszurichten, geschweige weiß, Entfernungen zu schätzen) und zum anderen wird angeführt, dass die übliche Kampfentfernung durchschnittlich um die 150 Fuß lag, also kein großer Unterschied zu der Zeit der glattläufigen Musketen.
    Zuletzt geändert von Bene; 06.11.2008, 17:36.

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  • Latour-Maubourg
    antwortet
    Zitat von Peter Beitrag anzeigen
    @ Alex
    Gettysburg hatte ich ganz vergessen. Aber solche Reitergefechte wie zb. Liebertwolkwitz gab es nicht. Dies lag unter anderem auch am Gelände. Im Osten gab es sehr viele Wälder
    Zu Stuart möchte ich noch anmerken, das sein Raids nicht immer Gutgeheisen wurden. Er war viel zu sehr auf seinen Ruhm bedacht. Gettysburg ist hierfür das beste Beispiel. Sein Ruf hat durch Brandy Station sehr gelitten, als er von der Unionreiterei praktisch überrumpelt wurde. Deswegen unternahm er den Raid Richtung Norden.
    Ebenso der Raid auf der Halbinsel im Jahre 1862 brachte nicht viel ein.
    nanana, das sind doch inzwischen überholte Mythen, als beste Referenz hierfür das excellente Buch Plenty of Blame to go around von Eric J. Wittenberg der eine Menge herausragender Bücher über die Kav. des ACW geschrieben hat.

    ansonsten empfehle ich diesen noch jungen Blog der jedoch sehr viel über Stuart und die wohlbekannte Kontroverse über seinen Raid bei Gettysburg hat: http://headquartersanv.blogspot.com/

    noch kurz was zu Brandy Station. es wird behauptet dass Stuart überrascht wurde, tatsächlich war der Angriff an sich unerwartet aber Stuart war sich der Position der Unionskavallerie durchaus bewusst, das schreibt er auch in seinem Brief an seine Frau (http://civilwarcavalry.com/?p=484). Stuart kämpfte hier gegen eine Übermacht und war auch noch in der Flanke & Rücken bedroht, behauptete letztendlich doch das Schlachtfeld. das soll ihm erstmal einer nachmachen.

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  • Gunter
    antwortet
    Das mit den "austrian knots" hat mich auch schon gewundert aber das will bei den Amis nicht viel heißen. Die Deutschen wurden schließlich auch oft als "dutch" tituliert.
    Sehr viele Uniformeinflüsse stammten tatsächlich von der französischen Armee, nicht nur die Zuavenmode. Ein Regiment importierte sogar eine nahezu 1:1 Kopie der frz. Chasseuruniform.
    Gerade die Kavalleriesäbel folgten im Design offensichtlich frz. Vorbildern.
    Bei den Käppis gab es verschiedene Modelle, manche eher französisch, andere nicht so genau zuzuordnen. In Europa waren solche Teile mit nach vorn oder wie auch immer abgesenktem Deckel bei mehreren Armeen zeitweise üblich, soweit ich weiß. Die innere Organisation der Einheiten war dafür eher britisch beeinflusst, z.B. 1 Btl. pro Regiment bei der Infanterie oder der Rang des Sergeant Majors. Dasselbe gilt für das Führen von 2 Fahnen bei der Infanterie. Auch das "pillbox cap" war wohl britischen Ursprungs.

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  • Peter
    antwortet
    Könnte es nicht auch mit den Erfahrungen in den Indianerkriegen bis zu diesem Konflikt zu Tun haben ?
    Oder mit den Erfahrungen aus dem 1846 - 48 geführten Konflikt mit Mexico ?

    Die Union hat eigentlich nur auf Stuart reagiert. Man muß auch bedenken, das es in diesem Konflikt keine zusammenhängende Front gab. Die Feldzüge beschränkten sich nur auf bestimmte Gebiete. Was sollte man also machen, wenn man nicht durch die Front brechen wollte ? Man mußte "Außen" herum. Das ist bei der Größe des Landes ja kein Problem.
    Stuart führte seine Raids auch durch, um Waffen, Pferde und andere Ausrüstungsgegenstände für den Süden zu erobern.
    Noch etwas zur Union :
    Bis 1863 gab es bei der Unions Infanterie die Aussage, das man bis jetzt keinen Toten Kavalleristen gesehen hat. Unzweifelhaft konnte die Unionsreiterei dem Süden nicht das Wasser reichen. Der Feudale Süden legte sehr viel Wert darauf, das seine Männer gut reiten und schiessen konnten.
    Für die Union wurde es erst besser, als die Kavallerie von fähigen Führern befehligt wurde.
    Dies geschah 1863, als Hooker den Oberbefehl übernahm. Durch Generalorder No 6 vom 5. Februar 1863, wurde die Kavallerie der Potomac Armee in einem taktischen und selbständigen Kavallerieverband zusammen gefasst.( Auszug aus "Mit Karabiner und Säbel") An die Spitze setzte Fighting Joe George Stoneman.Dieser war allerdings nur gewählt worden, weil er am dienstältesten war. Danach bekam Pleasonton den Oberbefehl über die Kavallerie. Unter den Divisions Generalen Buford, Kilpatrick, Gregg und anderen war die Kavallerie endlich in der Lage, auf die Kavallerie der Südstaaten zu reagieren und selbst zu agieren. Nach und nach wurde sie ebenbürtig und dann sogar besser.
    Auch dienten viele Europäische Offiziere in der Kavallerie. So zB Luigi Palma di Cesnola, Absolvent der königlichen Militärakademie von Turin,

    Als Literatur für die Kavallerie im Bürgerkrieg kann ich "Mit Karabiner und Säbel - Das Kavalleriekorps der Potomac Armee im US - Bürgerkrieg" von Stefan Papp jr. empfehlen.

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  • admin
    antwortet
    Steifkorps

    Sicher hat hier niemand gesagt, dass die "Raids" eine Erfindung unserer "werten Amis" sind, man mag der allgemeinen Hollywoodpräsenz aber auch nicht absprechen, dass viele Laien mit Kavallerie eher die omnipräsenten Blauröcke verbinden.

    Nun aber zurück zu den "Raids" ... interessant wäre es doch jetzt zu erfahren, inwiefern die "Kavallerieführer" der Nord- wie Südstaaten die schon bis zu den 1850er publizierten Erfahrungen der Streifkorps, v.a. aus den Befreiungskriegen 1812-1814, gelesen hatten bzw. ob ihre Taktikschulung auf diesen Erfahrungen beruhte.

    Kann jemand Fachkundiger des ACW hier helfen?

    Schöne Grüße
    Markus Stein

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  • Alex
    antwortet
    Hat ja auch keiner behauptet, dass die Raids eine Erfindung der Amis seien...

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  • KAVALLERIST
    antwortet
    :card:Kleine Anmerkung zu der "Neuheit" von Raids
    Immer wieder amüsant, was den Maiskolbenverspeisern so an tollen Errungenschaften zugeschrieben wird (muß wohl an Hollywood liegen)

    Türkenkriege - in den Grenzgebieten waren Kavalleriestreifzüge beider Seiten doch schon an der Tagesordnung
    daher wurden dann ja auch die Husaren so beliebt und allerorts kopiert
    ebenso die gefürchteten Panduren

    - Hadiks Raid nach Berlin im 7JK - also nix neues in Europa

    bezüglich der angeblichen Vorliebe zu französischen Vorbildern in der Uniformierung

    wie heissen die Verschnürrungen auf den Jacken und Kappen der ACW-Unter- und Oberoffiziersuniformen? - Austrian Knots oder?

    und das Käppi? - war das nicht eins zu eins die Lagerkappe der kaiserlichen Kavallerie (ungarische Husaren und kaiserliche Kürassiere und Dragoner)

    Und abgesessenen Kavallerie für Infanteriekampf - ja bitte seit wann gab es denn in Europa denn schon sowas - wenn mich nicht alles täuscht heist diese Waffengattung doch Dragoner oder?

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  • Gunter
    antwortet
    Ich würde die ACW-Kavallerie keinesfalls pauschal als berittene Infanterie bezeichnen. Sie kämpfte zwar häufig zu Fuß, hatte aber meist keine infanteriemäßige Bewaffnung. Manche Einheiten bevorzugten es vom Pferd aus mit dem Revolver zu feuern. Richtig super ausgestattet waren Regimenter, die ein Spencer-Infanteriegewehr trugen (Karabiner wären normal gewesen). Sowas gab es also auch. Grundsätzlich sollte jeder Kavallerist einen Säbel haben und somit auch eine richtige Attacke reiten können. Auf beiden Seiten hatten einzelne Regimenter zeitweise auch Lanzen. Sinnvoll war das alles nicht. Blankwaffen waren recht unbeliebt und konnten in der Regel nur bei überraschenden Überfällen kleinerer Einheiten erfolgreich eingesetzt werden.
    Es existierten auch Einheiten, die sich selbst als "berittene Infanterie" bezeichneten. Man möchte meinen, das wären Leute mit Infanteriegewehren gewesen, die einfach beritten gemacht wurden. Seltsamerweise ist mir aber ein Beispiel bekannt, wo so eine Truppe offensichtlich zu Pferde mit dem Säbel kämpfte. Daneben gab es aber auch "Kavallerie"-Regimenter, die nur dem Namen nach zu den berittenen Truppen gehörten und als Infanterie dienten. Bei solchen wurde höchstens die Kavallerieabzeichenfarbe getragen.

    Grüße,

    Gunter

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  • Peter
    antwortet
    @ Alex
    Gettysburg hatte ich ganz vergessen. Aber solche Reitergefechte wie zb. Liebertwolkwitz gab es nicht. Dies lag unter anderem auch am Gelände. Im Osten gab es sehr viele Wälder
    Zu Stuart möchte ich noch anmerken, das sein Raids nicht immer Gutgeheisen wurden. Er war viel zu sehr auf seinen Ruhm bedacht. Gettysburg ist hierfür das beste Beispiel. Sein Ruf hat durch Brandy Station sehr gelitten, als er von der Unionreiterei praktisch überrumpelt wurde. Deswegen unternahm er den Raid Richtung Norden.
    Ebenso der Raid auf der Halbinsel im Jahre 1862 brachte nicht viel ein.

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