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Lieber Excideuil!
Ich habe oben keine Meinung bezüglich Napoleon vertreten sondern lediglich festgestellt dass hier manche nur so widersprechen,OHNE Konkretes zu be-
haupten,was eventuell Hand und Fuß hätte! Und DAS hat wenig Sinn.
Ich bin übrigens der Meinung dass Napoleon absolut NICHT so ohneweiteres als "liberal" zu
kennzeichnen ist -aber Talleyrand war es schon garnicht,egal was er dazu
geschrieben hat!Talleyrand war ein arroganter Aristokrat der alten Schule und
ein Opportunist sondergleichen;er hielt rein GARNICHTS von den ursprünglichen
"Idealen" der Französischen Revolution,weder von der allgemeinen Freiheit,noch
von der Gleichheit (von dieser schon garnichts) und erst recht nicht,und noch
weniger von der Brüderlichkeit.Er hielt was von dem Gleichgewicht der Kräfte
auf dem Kontinent,nach dem System des 18ten Jahrhunderts (und der Kabinettspolitik die dazu gehörte).Seiner eigenen Aussage nach hat er immer dann die "Front" gewechselt wenn er glaubte dass die Politik nicht mehr dem Interesse Frankreichs diente-und seinen eigenen Vorstellungen nicht mehr ent-
sprach.Deswegen hat er auch zuerst Napoleon gedient -und dann eben nicht mehr.
Auch Mme de Stael zählte zuerst zu seinem "Kreis",er ließ sie dann bedenkenlos fallen solange er Napoleon diente.Und Mme de Stael betrachte ich sehr wohl als
"Liberal" denkend,wenn auch vielleicht nicht im heutigen Sinne.Sie war eine Emanze vor der Zeit der weiblichen Emanzipation und dabei womöglich noch
herrischer als Napoleon in mancherlei Hinsicht.Menschen sind eben widersprüchlich.Sowohl Talleyrand als auch Mme de Stael hatten überdies
"Rechnungen" zu begleichen mit Napoleon-und das muss man auch berücksichtigen.
Was Napoleon anbelangt,so ist das komplizierter.Viele seiner Reformen in der
Konsularzeit sind sehr wohl "liberal" geprägt,vor allem wenn man sie vergleicht
mit den Zuständen in anderen europäischen Staaten der Zeit. Er war wohl
im Innersten ein Monarchist und KEIN Republikaner.Aber ob das Konkordat,das einige Jahre VOR der
Ausrufung und der Krönung zum Kaiser bewerkstelligt und unterzeichnet wurde,
schon dazu dienen sollte ist ein Frage,die Niemand so ohneweiteres beantworten
kann! Als absolut liberal kann man seine Einstellung zum Judentum und dessen
Gleichstellung mit den "Anderen" bezeichnen.Egal aus welchem Grund.In Österreich,jedenfalls,wurden Juden erst 1867 mit den anderen Bevölkerungsgruppen gesetzlich gleichgestellt;um 1800 -und bis in die zwanzigerjahre des Neunzehnten Jahrhunderts-durften sie nicht einmal Grund-
Besitz haben,geschweige denn die Univeritäten oder Allgemeinen Schulen be-
suchen.
Grüsse,
IRENE.
Zitat von excideuil
Beitrag anzeigen
Lieber Excideuil!
Ich habe oben keine Meinung bezüglich Napoleon vertreten sondern lediglich festgestellt dass hier manche nur so widersprechen,OHNE Konkretes zu be-
haupten,was eventuell Hand und Fuß hätte! Und DAS hat wenig Sinn.
Ich bin übrigens der Meinung dass Napoleon absolut NICHT so ohneweiteres als "liberal" zu
kennzeichnen ist -aber Talleyrand war es schon garnicht,egal was er dazu
geschrieben hat!Talleyrand war ein arroganter Aristokrat der alten Schule und
ein Opportunist sondergleichen;er hielt rein GARNICHTS von den ursprünglichen
"Idealen" der Französischen Revolution,weder von der allgemeinen Freiheit,noch
von der Gleichheit (von dieser schon garnichts) und erst recht nicht,und noch
weniger von der Brüderlichkeit.Er hielt was von dem Gleichgewicht der Kräfte
auf dem Kontinent,nach dem System des 18ten Jahrhunderts (und der Kabinettspolitik die dazu gehörte).Seiner eigenen Aussage nach hat er immer dann die "Front" gewechselt wenn er glaubte dass die Politik nicht mehr dem Interesse Frankreichs diente-und seinen eigenen Vorstellungen nicht mehr ent-
sprach.Deswegen hat er auch zuerst Napoleon gedient -und dann eben nicht mehr.
Auch Mme de Stael zählte zuerst zu seinem "Kreis",er ließ sie dann bedenkenlos fallen solange er Napoleon diente.Und Mme de Stael betrachte ich sehr wohl als
"Liberal" denkend,wenn auch vielleicht nicht im heutigen Sinne.Sie war eine Emanze vor der Zeit der weiblichen Emanzipation und dabei womöglich noch
herrischer als Napoleon in mancherlei Hinsicht.Menschen sind eben widersprüchlich.Sowohl Talleyrand als auch Mme de Stael hatten überdies
"Rechnungen" zu begleichen mit Napoleon-und das muss man auch berücksichtigen.
Was Napoleon anbelangt,so ist das komplizierter.Viele seiner Reformen in der
Konsularzeit sind sehr wohl "liberal" geprägt,vor allem wenn man sie vergleicht
mit den Zuständen in anderen europäischen Staaten der Zeit. Er war wohl
im Innersten ein Monarchist und KEIN Republikaner.Aber ob das Konkordat,das einige Jahre VOR der
Ausrufung und der Krönung zum Kaiser bewerkstelligt und unterzeichnet wurde,
schon dazu dienen sollte ist ein Frage,die Niemand so ohneweiteres beantworten
kann! Als absolut liberal kann man seine Einstellung zum Judentum und dessen
Gleichstellung mit den "Anderen" bezeichnen.Egal aus welchem Grund.In Österreich,jedenfalls,wurden Juden erst 1867 mit den anderen Bevölkerungsgruppen gesetzlich gleichgestellt;um 1800 -und bis in die zwanzigerjahre des Neunzehnten Jahrhunderts-durften sie nicht einmal Grund-
Besitz haben,geschweige denn die Univeritäten oder Allgemeinen Schulen be-
suchen.
Grüsse,
IRENE.
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