Anblick und Tätigkeiten nach der Schlacht

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  • HKDW
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    Die Bilder gefallen mir schon besser, aber wegen textlicher Sachen, da hab ich keine Zeit dazu, ich muss ja noch Bernadotte bei Auerstädt / Jena abarbeiten und auch die polnische Garde.

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  • admin
    antwortet
    Weitere Bildquellen ...

    Da bin ich gespannt, was für textliche Belege Hans-Karl uns bringen wird ... fürs "Auge" (aber weniger aus ästhetischen Gründen) habe ich diverse Bücher gewälzt und kann hier 5 zeitgenössische Darstellungen der Schlachtfelder danach präsentieren:
    • Französische Infanterie zündet ein Lagerfeuer mit Musketen vom Schlachtfeld von Jena, 1806 (Stich von Benjamin Zix)
    • Schlachtfeld von Borodino (Stich von Albrecht Adam)
    • Schlachtfeld von Borodino am 17.9.1812 (Stich von Faber du Faur)
    • Schlachtfeld in Leipzig im Oktober 1813 (sächsischer Stich)
    • Schlachtfeld bei La Haye-Sainte 1815 (Stich von Colburn 1816)
    Ich denke, man kann auf einigen dieser Bilder das "Ausbeuten" der gefallenen Soldaten erkennen, der schon von Mephisto im anderen Thread angehängte Stich zu Waterloo zeigt auch das Beerdigen der Leichen in Massengräbern; auf dem sächsischen Stich scheint sogar ein "Leichenwagen" unterwegs zu sein (ich erkenne dort ein Kreuz).

    Markus Stein
    Angehängte Dateien

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  • HKDW
    antwortet
    Da muss es doch noch bessere Sachen geben, muss mich mal umsehen.

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  • Lumière
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    Sehr beeindruckend. Es gibt so vieles zu sehen... es scheint mir so kurz nach dem Schlacht zu sein, braucht das aber nicht zu sein...
    Verwundeten die weggetragen werden und abtransportiert mit ein Bauernwagen, und nackten Toten die schon im Grab verschleppt werden...
    So viele Frauen und auch Kinder auf dem Felde... so viele Sachen die ein Soldat mitnehmt liegen herum...

    Unglaublich und for allem wen man sich bedenkt das es so in der Wirklichkeit war, dan kan man sich nicht eindenken um da selber zu stehen.

    Wenn man mir als Re-enactor fragt ob ich in Wirklichkeit auch ins Armee von Napoleon eintrette hatte wollen, dan sage ich immer nein, denn wirklich ein Krieg zu erleben ist schon das letzte was man will. Na ja, meiner Meinung nach.

    In Waterloo kann man auch eine Postkarte kaufen mit einem "nach der Schlacht Bild". Ich habe die, wird die aufsuchen und scannen. (ich sammle Postkarten mit der Napoleonischen Zeitalter als Thema)

    Für Textbeschreibungen komm ich wieder zurück auf dem Buchlein was ich in Hassenhausen gekauft habe. Pfarrer Tieze schreibt :

    Am 16. Oktober wagte ich mich zum erstenmale auf das Schlachtfeld. Der Anblick war schrecklich. Manchem Gebliebenen war der halbe Kopf abgeschossen; Manchem hingen die Gedärme zum Leibe heraus; Manchem war ein ganzer oder halber Arm oder Schenkel abgerissen. So viele schrecklich verstümmelte Menschen ganz nackt und in ihrem Blute daliegen sehn, ist ein unaussprechlich schauderhafter und das menschliche Gefühl äusserst empörender Anblick. Das ganze Feld vor der Pfarrwohnung vom Heringischen bis zum Salzburger Wege war am meisten mit todten Körpern angefüllt. Hier konnte man fast keinen Schritt thun, ohne auf irgend einen Gegenstand zu stossen. Bald ein todter Menschenkörper, bald eine Flinte, bald ein Tornister, oder Feldflasche, bald ein todtes Pferd oder ein abgerissener Arm, bald eine Patrontasche oder Hut, bald ein altes Hemd, oder Lappe, bald eine zerschossene Trommel, ein Stück Brod, Fleisch, Käse, Kartoffeln, ganze Haufen Patronen, alles dieses lag abgewechseld unter einander. Die hereinkommenden Franzosen liefen auf dem ganzen Slachtfelde herum, packten die daliegenden Tornister aus und wählten davon, was ihnen nicht gefiel, wurde weggeworfen. Bey dem jämmerlichen Anblicke des Schlachtfeldes war es eine äusserst lächerliche Erscheinung, dass durch das Auspacken der Tornister eine ganz ungeheure Menge französischer und deutscher Karten mit zum Vorschein gekommen war, deren Blätter der Wind auf dem ganzen Platze herumgetrieben hatte. Auch lagen an verschiedenen Orten französischen Gebetbücher, die man bey den Franzosen gar nicht vermuthet hatte.

    Es liefen schon an diesem Tage viele Menschen aus den benachbarten Dörfern und Städten auf dem Slachtfelde herum, welch Brod, Fleisch, Wäsche, Pulver, Bleikugeln und abgeschlagene Flintkolben aufsammelten und ganze Körbe voll forttrugen. Die am Schalchtfelde stehende französische Wache liess dieses ungehindert geschehen. Nachdem die Wache abgegangen war, wurden auch viele Flinten fortgetragen. In der Zeit von 14 Tagen war das Schlachtfeld so rein abgeräumt, das man auch kein Kartenblatt mehr wahrnahm; denn auch diese waren aufgelesen und fortgetragen worden.

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  • admin
    antwortet
    Na, Ihr macht mir ja wieder "Mut" ... da erwerbe ich für 25 Euro das Bild - aber ich verstehe Euch beide, denn erstens ist es wirklich teilweise nicht gerade "einfühlsam" bebildert und zweitens ist der ganze Grauen sicher nicht im Bild aufgefangen worden.

    Trotzdem halte ich es für eines der "härtesten" Bilder, die ich bisher für Schlachtfelder "unserer Zeit" gesehen habe. Wenn man bedenkt, dass bis auf ACW und vielleicht noch Krimkrieg danach die Bilder und Photos gnadenlos zensiert wurden (um die heimatliche Moral nicht zu gefährden) ist dieses Bild doch erstaunlich offenherzig!

    Markus Stein

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  • HKDW
    antwortet
    Ich finde das Bild sehr geschönt, die Leute wurden ausgezogen, die Zähne ausgebrochen, etc., auch ich muss sagen, da sind die Memoiren doch interessanter, wo die Augenzeugen eben die unglaublichsten Geschichten erzählen.

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  • muheijo
    antwortet
    ehrlich gesagt habe ich den tod und all das elend nach einer schlacht immer gerne ausgeblendet.

    mehr als solche bilder finde ich augenzeugenberichte tatsächlich beeindruckender, weil dann das bild dazu im kopf entsteht. und dann kommt man auf solche gedanken wie: wie war so etwas überhaupt möglich?

    gruß, muheijo

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  • admin
    antwortet
    Anblick und Tätigkeiten nach der Schlacht

    So, ich habe ja schon im anderen Thread (http://www.napoleon-online.com/forum...?p=416#post416) einen Ausschnitt aus dem beeindruckenden Gemälde gebracht, das in der neuen Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums hängt.

    Es wird John Heaviside Clark zugeschrieben und soll 1816 entstanden sein, es ist im Original 118,5 x 149 cm groß.

    Ich finde es deswegen beeindruckend, weil es die schreckliche Fülle des Schlachtfeldes "nach dem Gemetzel" zeigt und die verschiedenen Tätigkeiten (eben auch das Begraben wie im anderen Thread erwähnt) darstellt. Natürlich ist es in der ganzen Stimmung "überhöht" gemalt, aber auch aufgrund der Uniformdetails erscheint es mir sehr stimmig.

    Es reizt mich jedenfalls, eine ausführliche Bildanalyse auf der Homepage zu veröffentlichen (mit etwas mehr Zeit ).

    Wie ist Euer Eindruck vom Bild bzw. habt Ihr noch weitere Bilder bzw. Textbeschreibungen von Schlachtfeldern danach?

    Markus Stein
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  • admin
    antwortet
    Waterloo-Bild aus DHM

    So, ich habe jetzt sehr schnell (toller Service des DHM) das Photo (Scan eines Dias) erhalten und mal schnell den linken unteren Zipfel des Bildes ausgeschnitten ... anbei nun dieser Ausschnitt mit darauf erkennbaren 2 Grabenden - das Bild ruft geradezu nach einer ausführlichen Analyse.

    Markus Stein
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  • Mephisto
    antwortet
    Es gibt da noch ein anderes, auf dem die Leichen aufgereiht entlang der Hauptstraße liegen.
    Das habe ich so schnell nicht finden können.
    Ich muß zuhause nochmal nachschlagen.

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  • Lumière
    antwortet
    Hallo Mephisto,

    Du bisst ja wirklich gut. Das ist genau das Bild was ich meine ! Hasst Du das so auf dem Internet gefunden ?

    Komplimenten und herzlichen Dank !

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  • Mephisto
    antwortet
    Burial casualties

    Lumiere, Du meinst sicherlich dies Bild?!
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  • pique51
    antwortet
    Was Russland angeht, habe ich mal gelesen, daß sie im Fürhjahr 1813, nachdem der Schnee verschmolzen war, um die 400.000 Leichen auf dem Weg gefunden haben. Es waren aber nicht nur von den Franzosen , bzw. von den alliierten, sondern auch von den Russen, die zahlreich auf dem Weg auch gestorben sind. Sicherlich haben sie noch dazu die Toten vom Hinweg dazu zählen müßen, die ohne Grab im Sommer liegengeblieben waren...

    Grüße
    PY

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  • Gunter
    antwortet
    Zitat von Mephisto Beitrag anzeigen
    Was meinst Du, Gunter?
    Namenslisten? Totenscheine? Grabstätten?
    Das kann ich dir nicht sagen, denn ich habe die Akte nur im Findbuch gesehen.

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  • Lumière
    antwortet
    Zitat von muheijo Beitrag anzeigen
    guckst du seite 1, der beitrag von markus stein. er hat das wohl bekannteste bild, daß du sicher auch meinst, unten angehängt. draufklicken, dann wird's größer!

    gruß, muheijo
    nein, nein... ist nicht das Bild... (wusste nicht das das bei Waterloo war) es gibt noch andere Zeichnungen... einer mit einem haufen von nakten Körper die in ein grosses Loch geworfen werden. Als ich mich nicht irre war das ein Grab bei Hougemont.

    aber trotzdem Danke für deinem Respons.

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