Beziehung Sachsen zu Sachsen-Weimar 1814

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  • Da Capo
    antwortet
    Es gab mal bayrisches ein Lied, was in etwa so ging:

    „Und das Burgfräulein von Anger ward von einem Neger schwanger, Ihr ist egal ob schwarz ob weiß, Hauptsach nur es ist kein Preiß!“ und so ziemlich die Einstellung der Sachsen zum Koburger trifft.

    Die Freude die Kummer äußert, bezieht sich aber definitiv nicht auf den Koburger sondern auf den Generalleutnant v. Lecoq, den Thielmann ja hatte von der Truppe entfernen lassen.
    Was den Koburger aber ggü dem Weimaraner etwas erträglicher machte, war der Umstand, dass der Koburger nie Ambitionen gezeigt hatte, sächsischer König werden zu wollen..

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  • Sans-Souci
    antwortet
    Im Jahre 1815 scheinen die königlich sächsischen Truppen es nicht als Demütigung empfunden zu haben, von einem anderen Herzog, Ernst von Sachsen-Koburg, kommandiert zu werden:

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  • DrsRob
    antwortet
    Dabei muss man bedenken dass den Herzog von Sachsen-Weimar den Rang von Generalleutnant in die Russische Armee hatte.

    Interessant ist dass seine Sohn Carl Bernard in 1814 als Oberstleutnant der Sachsische Grenadiergarde gedient hatte.

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  • Tom
    antwortet
    Rechtsgrundlage III. Deutsches Armee-Korps 1814

    Im Damitz (Werk zu 1814) habe ich jetzt zufällig die "Rechtsgrundlage" für die Eingriffe des Herzogs von Sachsen-Weimar gefunden, das "Protokoll über die zur Regulirung des Vertheidigungssystems von Deutschland abgehaltene Commission. Frankfurt den 24. November 1813".

    Darin wird - neben der Orde de Bataille - u.a. geregelt:
    "11) Die Verleihung der Officierstellen bei den Truppen der administrirten Länder vom Hauptmann abwärts wird den commandirenden Generalen überlassen; über jene der Stabsofficiere haben sie die Vorschläge an die betreffenden Souverains, von welchen die Gouverneurs dieser Länder angestellt sind, zu erstatten; so daß nach diesem Grundsatze Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich jene bei den Truppen von Frankfurt und Isenburg und Se. Majestät der Kaiser von Rußland jene bei den sächsischen Truppen, Se. Majestät der König von Preußen hingegen bei den Bergschen Truppen die Stabsofsicierstellen zu verleihen haben."

    Siehe: http://books.google.de/books?id=ZmBDAAAAcAAJ&pg=PA535

    Eine weitere, undatierte OdB unter: http://books.google.de/books?id=ZmBDAAAAcAAJ&pg=PA580

    Zur Zentralverwaltung vgl. u.a. Kielmansegg, Stein und die Zentralverwaltung 1813/14, Stuttgart: Kohlhammer, 1964.

    Gruß, Tom

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  • Da Capo
    antwortet
    Euch allen meinen Dank. Mal sehen, ob sich die Frage beantworten läßt.

    P.S. Zugegebenermaßen verwirrt mich die Vorstellung des III. deutschen Armeekorps als Gespensterkorps doch schon. Geschichte als Legitimationswissenschaft mit kreativster Quellenauslegung. Auch schön.

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Verwandschaftsverhältnisse

    Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
    Hallo Da Capo!
    Die Beziehungen zwischen den alten Herrscherhäusern ist eine eigene Wissenschaft.Es gibt da ein kleines,dickes Büchlein bei Reclam( die Bändchen dieser Reihe gibt es ja in jeder größeren Buchhandlung)das sich "Europäische
    Herrscherhäuser" nennt( so weit ich mich erinnere).Dort sind alle Querbeziehungen und Verwandschaften aufgelistet und angeführt.Das ist überhaupt praktisch zu haben,wenn man sich für Geschichte interessiert.
    Vielleicht kannst Du Dir das besorgen,es kostet nicht viel.
    Die Bände von "Ploetz" gibt es auch zu allen möglichen historischen Themen,
    vielleicht gibt es da auch einen Band zu Herrscherhäusern.
    Viele Grüsse,
    IRENE.
    Nachtrag vom 25.4.:
    Das Reclambüchlein heißt:
    Regentenlisten und Stammtafeln zur Geschichte Europas.Vom Mittelalter bis zur
    Gegenwart.
    Autor: Michael F.Feldkamp
    2002
    Preis :10,10 Euro

    Grüsse,
    IRENE.

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  • admin
    antwortet
    Da ich heute das günstig erworbene Original des Bogdanowitsch für den Feldzug von 1814 erworben habe, möchte ich hier nun folgende Abschnitte (in einer PDF-Datei zusammen gefasst) bereitstellen:
    • Ordre aus dem Anhang des 1. Bandes (S. 423-424)
    • Kurze Geschichte des Einsatzes in den Niederlanden aus dem 2. Band (S. 270-276)


    Wie zu erwarten finden sich darin aber nichts zur Ausgangsfragestellung ... vielleicht aber für Da Capo doch etwas hilfreich.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    Angehängte Dateien

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  • ArisKosionidis
    antwortet
    Ja, die Terminologie ist leider nicht ganz klar.

    Das III. (Deutsche) Korps was ziemlich klein. Es hat Operationen im Winter 1813/14 mit ca. 8,000 begonnen, Ende Februar 1814 auf ca. 17,000 gewachsen, und war erst März/April, also am Ende des Feldzuges, der beabsichtigten Schlachtordnung nach vollständig (ca. 26,000 Mann).

    Da es so klein war, und von sehr abgekämpften Armeen zusammengesetzt -mit einer hohen Anzahl von sehr frischen Landwehreinheiten- wurde es als ein Blockadekorps eingesetzt, also ziemlich unabhängig, was wahrscheinlich den Verfasser veranlasste, über ein Heer zu reden.

    Als die Nordarmee (eigentlich das III. Preussische Korps, da die Schweden sich mit Dänemark beschäftigten) durch die Niederlande nach dem Hauptkriegsschauplatz Frenkreich marschierte, musste das III. Deutsche Korps auch ihren Rücken decken. Also davon kommt die Idee, das III. Deutsche war die Reserve des III. Preussischen.

    Wenn Sie nach anderen Quellen suchen möchten, da gibt es Eglofftein's Carl August im niederländischen Feldzug 1814, und aus französischer Seite die Geschichte des I. Corps, das die Niederlande verteidigte ( books.google.gr/books/about/Le_Général_Maison_et_le_1er_corps_de_l.html?id=RmK 7ngEACAAJ ), wo auch die Operationen des III. Deutschen Korps erwähnt sind.

    mfG
    Aris K.

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von ArisKosionidis Beitrag anzeigen
    Doch, es hat im Feldzug von 1814 teilgenommen und sich auch in einige Gefechte und Belagerungen eingemischt. Vgl. http://books.google.gr/books?id=5BhCAAAAcAAJ .
    mfG
    Aris K.
    Ich habe da noch immer meine Zweifel. Scroll mal nur ganz wenig runter auf Seite VI. Da heißt es: "Obgleich untergeordnet und in der Rolle eines Beobachtungsheeres, verdient die Mitwirkung des dritten deutschen Armeecorps die Beachtung der litterarichen Welt..." Aus dem Korps wird also gleich ein ganzes Heer? Dann müsste es noch andere Quellen zu diesem Heer geben. Sorry, aber nur mal als Beispiel. In der Wikipedia gibt es ein Korps zu 1813, das aus ganzen 21 Mann bestand. Die nannten sich Korps, weil sie Studenten waren und studentische Verbindungen nennen sich nun mal auch Korps, auch wenn sie nicht einmal die Stärke einer Kompanie erreichen.

    Trotzdem vielen Dank für den Link. Ich habe das Buch heruntergeladen und werde es mir in Ruhe anschauen. Ziemlich am Ende steht, dass das 3. Deutsche Korps zur Reserve des dritten preußischen Korps gehört haben soll. Hat ein Korps ein ganzes weiteres Korps als Reserve? Ein ganzes Heer sicher nicht.
    Zuletzt geändert von KDF10; 22.04.2014, 19:15.

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  • ArisKosionidis
    antwortet
    Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
    Scheint wirklich nicht existiert zu haben. Scroll ich nach oben, kommt das 2. Korps und danach das 4te Korps.
    Doch, es hat im Feldzug von 1814 teilgenommen und sich auch in einige Gefechte und Belagerungen eingemischt. Vgl. http://books.google.gr/books?id=5BhCAAAAcAAJ .
    mfG
    Aris K.

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  • Tellensohn
    antwortet
    Zitat von joerg.scheibe Beitrag anzeigen
    Fassungslos
    Wir mögen unsere Differenzen haben, teils vielleicht auf Missverständnissen beruhend, aber in einem - bei einem - sind wir uns einig.

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  • Ludwig Hußell
    antwortet
    Ernestiner und Albertiner

    Dem Grunde nach hatten alle Sachsen die gleiche Wurzel bis zur Teilung in die Ernestiner und die Albertiner Linie. Durch unterschiedliche Erbfolgeregelungen blieb Sachsen das, was man heute noch kennt, während die Bindestrich-Sachsen (-Coburg, -Weimar etc.) sich aufsplitterten. Das Entscheidende zum Start dieser Runde - politisch und wirtschaftlich waren alle absolut autark. Eine Ausnahme gab es, wenn Erbfolgen nicht funktionierten. M.E. hatten dann die Albertiner aus Dresden so eine Art Moderatorenfunktion.
    In der Napoleonischen Zeit profitierten die 5 sächsischen Herzogtümer vom Wohlwollen der Franzosen bzw. von bestimmten freundschaftlichen Beziehungen. Nämlich, alle blieben als Länder erhalten und traten dem Rheinbund bei.
    Dass diese Kleinstaaten dann ungeschoren davon kamen, ist ebenfalls erklärbar. Deren Gebiete lagen nicht im Fokus der Großmächte, das war das Königreich der Albertiner Sachsen. Um landsmannschaftliche Nähe zu demonstrieren, durfte einer der Ernestiner Sachsen die Albertiner Sachsen 1814 führen.

    Übrigens habe ich mehrfach gehört (wenn mir eine verlässliche Quelle einfällt, melde ich die nach), dass bei einer erfolgreichen Politik Frankreichs über 1812 hinaus durchaus ein "Großsachsen" vorstellbar gewesen wäre. Auf der politischen Landkarte des heutigen Deutschlands mit Sachsen, Thüringen, Süd-Sachsen-Anhalt und natürlich die preußischen Beutegebiete aus Brandenburg (z.B. das sächsische Dennewitz).

    Unterhaltsam und verständlich sei auf die beiden Knauthtagebücher verwiesen, die Thomas Hemmen herausbrachte und auf die kurzweilige Story der Thüringer Napoleonsoldaten 1807-1813 "Napoleons Völkerschlachtsoldaten aus Thüringen" von Reinhard Münch. Detaillierter und mit viel Quellenaufbereitung die selbstverlegten Arbeiten von Hartmut Liebe sind Klasse für die, die es genauer wissen wollen.

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  • admin
    antwortet
    Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
    Scheint wirklich nicht existiert zu haben. Scroll ich nach oben, kommt das 2. Korps und danach das 4te Korps.
    Doch, das 3. Korps unter dem Sachsen-Weimar existierte ... habe gerade am WE die OdB geprüft und da tauchte es auf.

    Schöne Grüße
    Markus Stein

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von Tom Beitrag anzeigen
    Hier ein Link zur Ordre de bataille des nicht existierenden 3. Deutschen Bundes-Corps 1814 :

    (aus Bogdanowitsch, 1814, Bd. I)

    Gruß, Tom
    Scheint wirklich nicht existiert zu haben. Scroll ich nach oben, kommt das 2. Korps und danach das 4te Korps.

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von joerg.scheibe Beitrag anzeigen
    Was soll uns denn nun bitte sagen daß irgend jemand, der zu Napoleons Zeiten eine Rolle spielte, in einem Land geboren wurde, daß es nicht vor 1944 gab? Ist das irgendwas mit Pawlows Hund, daß Du bei den Nennung Sachsens alle Territorien aufzählen mußt, die irgendwann mal "Sachsen" als Teilbegriff führten / führen / führen werden?

    Fassungslos
    Jörg
    Bin auch fassungslos. Glaubst du, ich habe nicht Besseres zu tun, als zu recherchieren, zu welchem der sächsischen Fürstentümer Bülows Geburtsort Falkenburg damals gehörte? Das Forum hier heißt nicht Heimatkunde.

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