Napoleons Privatleben!

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  • HKDW
    antwortet
    vielleicht weniger Spekulation und anstatt dessen - auch Quellenbelege.
    Wenn man etwas in den Raum stellt, sollte man es zumindest belegen können - denn das ist dann viel interessanter und man kann es gegebenenfalls nachlesen.

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
    Hallo KDF10,
    Die ewigen Anschuldigungen von Blutschande gehören wohl ins Gruselkabinett der Geschichte,ein Fressen für die Verleumder.Beweise oder auch nur annähernd
    glaubwürdige Berichte gibt es dazu nicht.
    Von dem Kanonenbett habe ich noch nichts gehört,vielleicht hat da wieder jemand etwas zusammengekocht,was seiner Phantasie entspricht.Ich habe
    einmal(1969) bei einer Ausstellung in Paris das Bett Napoleons aus der Rue de
    la Victoire gesehen;ein ganz normales Bett,ganz einfach gehalten,ohne Dekor.
    Keine Rede von Kanonen.
    Napoleon hat übrigens angeblich seine Kanonen als "mes filles"(also:meine Töchter)bezeichnet.Er hat übrigens gerne eigenartige Benennungen origineller
    Art benutzt.Angeblich hat er auch sein Pferd als "mon Cousin" bezeichnet,etc.

    Viele Grüsse,IRENE.
    Das K in meinem Nick steht für Klaus, das D für Dieter. Meine Mutter hat mich nur Klaus-Dieter genannt (mit besonders hoher Stimme), wenn ich etwas angestellt habe. Wenn ich dich also mal ärgern sollte, für dich Klaus-Dieter, ansonsten Dieter. Das F steht für meinen Nachnamen und die 10 für das Jahr in dem ich mich hier angemeldet habe. Napoleon hatte ja nicht nur ein Pferd, sondern eine ganze Menge. Soweit mir bekannt ist, hat er die nach seinen Schlachten benannt. Da war dann schon mal ein Austerlitz oder ein Friedland darunter. Generell kann man aber nicht alle negativen Aussagen zu Napoleon Verleumdern zuschreiben. Dass es die gab ist unbestritten. Und die Sache mit der Blutschande sehe ich auch skeptisch. Das Napoleons Bruder, Louis Bonaparte, glaubte, dass seine Frau Hortense de Beauharnais, ein Verhältnis mit Napoleon hatte, ist nachgewiesen. Ob es tatsächlich so war, ist eine andere Frage. Und wenn er schon ein Verhältnis mit seiner Stieftochter und Schwägerin hatte, warum nicht auch mit seinen Schwestern? Das halte ich persönlich für sehr weit hergeholt und für Propaganda..

    Gruß

    Dieter

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Kanonen und Blutschande

    Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
    Ich vermute, dass ich aus urheberrechtlichen Gründen hier kein Foto reinstellen darf. Ich kann dir das aber gern persönlich schicken, anderen auch, wenn sie es wünschen. Es findet sich auf Seite 56 des Buches "Große Kulturepochen - Die Welt des Empire". Von den großern Kulturepochen gibt es, glaube ich, 8 Bände. Ich habe leider nur vier davon. Beim Durchblättern der vier Bände, auf der Suche nach seinem Schlafzimmer bin ich dann noch auf weitere Themen zu Napoleons Privatleben gestossen. Napoleon war ein schlechter Tänzer und das Thema Blutschande. Dabei geht es nicht um seine Stieftochter. Diese Gerüchte sind ja allgemein bekannt. Sondern um seine Schwestern. Da man hier leicht mißverstanden wird. Ich behaupte nicht, dass Napoleon etwas mit seinen Schwestern hatte. Ich habe lediglich eine Quelle gefunden, die dazu etwas schreibt.

    Im Text zum Foto von Napoleons "Kanonenbett" heißt es: "Das Schlafzimmer in der Rue de la Victoire (Rue Chantereine): Als Napoleon siegreich aus Italien zurückkehrte, hatte Josephine die Einrichtung ihres Pavillons in der Rue de la Victoire auswechseln lassen. Die Kosten hatten 300.000 Pfund überschritten. Das Schlafzimmer lag im ersten Stock und war nun als Zelt drapiert. Die Sitze stellten Trommeln dar, die Bettpfosten Kanonenrohre."
    Hallo KDF10,
    Die ewigen Anschuldigungen von Blutschande gehören wohl ins Gruselkabinett der Geschichte,ein Fressen für die Verleumder.Beweise oder auch nur annähernd
    glaubwürdige Berichte gibt es dazu nicht.
    Von dem Kanonenbett habe ich noch nichts gehört,vielleicht hat da wieder jemand etwas zusammengekocht,was seiner Phantasie entspricht.Ich habe
    einmal(1969) bei einer Ausstellung in Paris das Bett Napoleons aus der Rue de
    la Victoire gesehen;ein ganz normales Bett,ganz einfach gehalten,ohne Dekor.
    Keine Rede von Kanonen.
    Napoleon hat übrigens angeblich seine Kanonen als "mes filles"(also:meine Töchter)bezeichnet.Er hat übrigens gerne eigenartige Benennungen origineller
    Art benutzt.Angeblich hat er auch sein Pferd als "mon Cousin" bezeichnet,etc.

    Viele Grüsse,IRENE.

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Literaturangabe und Fett

    Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
    Hier noch was



    Wenn der Kaiser immer so wenig gegessen hat, wie die Hofdame artig berichtet, wieso wurde er so fett - ok Alter hat auch was damit zu tun, aber zu vieles Essen auch.

    Für mein Zitat weiter oben, ist auf der HP von Dr. Thomas Hemmann zu finden

    voila ici



    http://home.arcor.de/hemmann/zf/index_d.html

    Habe schon nachgesehen,Danke für Angabe-da findet man sicher viel Interessantes.
    Was das Fettwerden anbelangt,so wüssten das Viele gerne,ganz allgemein gesprochen.Warum manche dick werden und andere ein Leben lang wie Scheunendrescher ohne Schaden fressen können was sie wollen,ist ein ungelöstes Rätsel der Biochemie,wahrscheinlich ist es Veranlagung,aber auch
    Essgewohnheiten(zu schnell essen)z.b.und noch Einiges mehr.
    Dass Napoleon kein Gourmet und auch kein Gourmand war,ist bekannt und war
    es auch damals schon.
    Gruss,IRENE.

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Schanze

    [QUOTE=KDF10;22358]
    Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigen
    Lieber HKDW!
    Wenn schon,dann gib mir bitte auch den Verlag und das Erscheinungsjahr des
    oben genannten Buches an.
    Allerdings kann man sich über solche Gleichgültigkeit wundern,vor allem von denjenigen die einfach Alle in den Graben werfen,ohne nachzusehen ob einer tot ist oder nur verletzt.
    Im übrigen kenne ich auch ganz andere Schilderungen von Zeugen,die ein ganz
    anderes Verhalten Napoleons in ähnlichen Situationen schildern.

    IRENE.

    Cool down, Irene. Ich kenne auch positive Darstellungen zu Napoleons Verhalten gegenüber Verwundeten. Die bekannteste gibt es wohl zu Austerlitz. Deshalb muss die Darstellung von Boedicker aber nicht falsch sein. Man hat damals sehr große Unterschiede zwischen Dienstgraden und Mannschaften gemacht. Bei vielen Schlachten war medizinische Versorgung nicht für alle möglich. Larrey hat sich in Ägypten noch um alle gekümmert. Später nicht mehr. Konnte er auch nicht mehr, bei der Höhe der Verluste. Dass mancher Verwundete in die Gräben geworfen wurde, weil drittklassiges Personal der Meinung war, "der macht eh nichr mehr lange", halte ich für sehr wahrscheinlich. Und wenn Napoleon zufällig in der Nähe war, hat er es sicher nicht als seine Aufgabe betrachtet jeden zu überprüfen, der da im Graben landete. Das war damals halt so. In Leipzig lagen noch Tage nach der Schlacht unversorgte Verwundete.

    Mich würde mal interessieren, auf welche Schlacht sich die Aussage von Boedicker bezieht. Für die, die das mit den zwei Gewehren nicht verstehen, auf die Boedicker gelegt wurde. Zwischen die Gewehre wird eine Plane oder noch einfacher zwei (stabile) Uniformjacken gespannt. Das ergibt dann eine Trage. Ist eigentlich sehr bequem, wenn man das nur zu Übungszwecken nach einem langen Marsch macht. Ist man verwundet, wohl eher nicht. Manch unbeliebter Vorgesetzte wurde dann auch schon mal (versehentlich) fallen gelassen.
    Ich habe auch angenommen dass es sich um Borodino handelte,da von der großen russischen Schanze geschrieben wurde.
    Die Methode mit den zwei Gewehren ist mir bekannt und ist auch einleuchtend.
    Man musste sich eben mit solchen "makeshift" Methoden behelfen.
    Mit Deiner Aussage bin ich einverstanden.
    IRENE.

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
    Kann ich schwer glauben, da wäre ein Zitat oder noch besser Bild schon sehr interessant.
    Ich vermute, dass ich aus urheberrechtlichen Gründen hier kein Foto reinstellen darf. Ich kann dir das aber gern persönlich schicken, anderen auch, wenn sie es wünschen. Es findet sich auf Seite 56 des Buches "Große Kulturepochen - Die Welt des Empire". Von den großern Kulturepochen gibt es, glaube ich, 8 Bände. Ich habe leider nur vier davon. Beim Durchblättern der vier Bände, auf der Suche nach seinem Schlafzimmer bin ich dann noch auf weitere Themen zu Napoleons Privatleben gestossen. Napoleon war ein schlechter Tänzer und das Thema Blutschande. Dabei geht es nicht um seine Stieftochter. Diese Gerüchte sind ja allgemein bekannt. Sondern um seine Schwestern. Da man hier leicht mißverstanden wird. Ich behaupte nicht, dass Napoleon etwas mit seinen Schwestern hatte. Ich habe lediglich eine Quelle gefunden, die dazu etwas schreibt.

    Im Text zum Foto von Napoleons "Kanonenbett" heißt es: "Das Schlafzimmer in der Rue de la Victoire (Rue Chantereine): Als Napoleon siegreich aus Italien zurückkehrte, hatte Josephine die Einrichtung ihres Pavillons in der Rue de la Victoire auswechseln lassen. Die Kosten hatten 300.000 Pfund überschritten. Das Schlafzimmer lag im ersten Stock und war nun als Zelt drapiert. Die Sitze stellten Trommeln dar, die Bettpfosten Kanonenrohre."
    Zuletzt geändert von KDF10; 27.10.2013, 19:23.

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
    Borodino - du kannst ja mal auf der empfehlenswerten HP von Dr. Thomas Hemmann stöbern.
    Borodino habe ich mir schon fast gedacht. Da ging eh alles drunter und drüber und die Verwundeten und Toten lagen schon ohne das Zutun von Napoleon mehrfach übereinander gestapelt, schon allein durch den Schlachtverlauf. Aber man kann wirklich nicht erwarten, dass Napoleon in die Gräben steigt und die Verwundeten herauszieht. Ich kenne die Seite von Thomas Hemman seit Jahren. Leider hat sich da in den letzten Jahren nicht vieles Neues getan. Aber das was er an Literatur anführt war mir eine gute Hilfe bei meinen Recherchen. Boedicker war mir aber als Verwundeter in Borodino nicht bekannt.

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  • HKDW
    antwortet
    Kann ich schwer glauben, da wäre ein Zitat oder noch besser Bild schon sehr interessant.

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  • KDF10
    antwortet
    Mal wirklich was zu Napoleons Privatleben. Napoleon hatte in Paris ein Bett, dessen vier Ecken aus Kanonenrohren bestanden. Das ist schon sehr egozentrisch. Angeblich hat das aber Josephine in Auftrag gegeben. In irgendeinem meiner Bücher gibt es dazu sogar ein Foto und vielleicht gibt es das Bett heute noch (?). Ich suche die Quelle mal raus. .

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  • HKDW
    antwortet
    Borodino - du kannst ja mal auf der empfehlenswerten HP von Dr. Thomas Hemmann stöbern.

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  • KDF10
    antwortet
    [quote=Irene Hartlmayr;22356]Lieber HKDW!
    Wenn schon,dann gib mir bitte auch den Verlag und das Erscheinungsjahr des
    oben genannten Buches an.
    Allerdings kann man sich über solche Gleichgültigkeit wundern,vor allem von denjenigen die einfach Alle in den Graben werfen,ohne nachzusehen ob einer tot ist oder nur verletzt.
    Im übrigen kenne ich auch ganz andere Schilderungen von Zeugen,die ein ganz
    anderes Verhalten Napoleons in ähnlichen Situationen schildern.

    IRENE.

    Cool down, Irene. Ich kenne auch positive Darstellungen zu Napoleons Verhalten gegenüber Verwundeten. Die bekannteste gibt es wohl zu Austerlitz. Deshalb muss die Darstellung von Boedicker aber nicht falsch sein. Man hat damals sehr große Unterschiede zwischen Dienstgraden und Mannschaften gemacht. Bei vielen Schlachten war medizinische Versorgung nicht für alle möglich. Larrey hat sich in Ägypten noch um alle gekümmert. Später nicht mehr. Konnte er auch nicht mehr, bei der Höhe der Verluste. Dass mancher Verwundete in die Gräben geworfen wurde, weil drittklassiges Personal der Meinung war, "der macht eh nichr mehr lange", halte ich für sehr wahrscheinlich. Und wenn Napoleon zufällig in der Nähe war, hat er es sicher nicht als seine Aufgabe betrachtet jeden zu überprüfen, der da im Graben landete. Das war damals halt so. In Leipzig lagen noch Tage nach der Schlacht unversorgte Verwundete.

    Mich würde mal interessieren, auf welche Schlacht sich die Aussage von Boedicker bezieht. Für die, die das mit den zwei Gewehren nicht verstehen, auf die Boedicker gelegt wurde. Zwischen die Gewehre wird eine Plane oder noch einfacher zwei (stabile) Uniformjacken gespannt. Das ergibt dann eine Trage. Ist eigentlich sehr bequem, wenn man das nur zu Übungszwecken nach einem langen Marsch macht. Ist man verwundet, wohl eher nicht. Manch unbeliebter Vorgesetzte wurde dann auch schon mal (versehentlich) fallen gelassen.
    Zuletzt geändert von KDF10; 27.10.2013, 16:30.

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  • HKDW
    antwortet
    Hier noch was

    Quelle : Denkwürdigkeiten eines württembergischen Offiziers aus dem Feldzug im Jahre 1812, München 1892

    Die Lage von Thorn ist äußerst romantisch, besonders ist auf der Weichsel, unterhalb der Stadt eine reizende Insel. Ich sah in dieser Stadt den Einzug des Kaisers. Wer diesen Mann nach dem Ausdrucke beurteilen wollte, dem er seinem Gesicht gab, als er zur Stadt hereinritt, könnte nicht anderes sagen, als daß diese sorglos lächelnde Miene und diese wohlbehagliche Haltung des wohlgenährten Körpers das Gepränge eines Mannes ist, der sich in seinem Leben um nichts anders bekümmert hat, als um Essen und Trinken und andere sinnliche Genüsse. Übrigens schien mit die Art des Einzuges eines so großen Mannes höchst unwürdig. Eher er kam, jagten die polnischen Lanciers von der Garde unaufhörlich die Straße auf und ab und jagten Leute aus dem Wege. Endlich ritt er, von einem nicht sehr zahlreichen Gefolge begleitet, über die Brücke. Vor ihm her ging mit dem Ausdrucke eines Fleischerhundes, keuchend und schwitzend mit bloßem Degen, ein dicker Oberst von der Gens-d’armerie d’elite, dicht hinter dem Pferde eines Capitän von derselben Truppe mit 6 oder 8, wahrscheinlich gedungenen Gassenbuben. Diesen Jungen rief von Zeit zur Zeit der Gendarmeriecapitän zu, und zwar so laut, daß der Kaiser das hören mußte : Allons donc criez ! Wenn das die armen Teufel nicht sogleich verstanden, so gab er den nächsten ein paar derbe Puffe unter den Rippen, worauf sie dann ein klägliches und schnell verhallendes Geschrei: vive l’empereur ! ausbrachen.
    S. 6 - 7
    Wenn der Kaiser immer so wenig gegessen hat, wie die Hofdame artig berichtet, wieso wurde er so fett - ok Alter hat auch was damit zu tun, aber zu vieles Essen auch.

    Für mein Zitat weiter oben, ist auf der HP von Dr. Thomas Hemmann zu finden

    voila ici



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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Wissenswertes

    Zitat von excideuil Beitrag anzeigen
    Na, ja, das Zitat von Mme Durand erfolgte eher, um den Faden wieder in seine angestammte Bahn zu leiten.
    Und ehrlich gesagt, der Band gelangte nur in meine Hände, weil ich ihn zusammen mit der dreibändigen Ausgabe der Mme de Remusat aus der gleichen Reihe erworben habe.

    Ohne Frage ist natürlich, dass zu unterscheiden ist, wer, wann welche Position im Kaiserreich einnahm und aus welchen Gründen - wie politischer Position, persönlicher Abhängigkeit vom Kaiser etc. - oder aus persönlichen Erfahrungen mit Napoleon bestimmte Eindrücke oder was auch immer niederschrieb.

    Sicherlich sind Memoiren wie der Kammerdiener hilfreich, um Napoleons private Gewohnheiten näher zu betrachten, zur politischen Beurteilung taugen sie wohl kaum.

    Auffällig ist bei der Beurteilung von Quellen m.A.n., dass Napoleon von St. Helena aus eine Schwarz-Weiß-Malerei betrieb, was die Position der handelnden Personen des Empire zu seiner Person betraf, die z.T. heute noch wirkt.
    Als Beispiel mag Marschall Davout dienen über den er verlauten ließ:

    "Er hat mich zum Schluss genauso verraten wie all die anderen. Als er meine Sache gefährdet sah und als er sie verloren glaubte, wollte er all die Ehren und alles, was er mir an Reichtümern verdankte, retten. Er hat mir schlecht gedient." [1]

    Dieses Werturteil erschreckt, war Davout doch ein treuer Anhänger des großen Korsen, der sich in einer ganz bestimmten Situation 1815 aber für Frankreich entschied.

    Und genau das ist das Problem, Quellen werden zwischen pro und kontra Napoleon unterschieden.

    Mme de Remusat ist ein gutes Beispiel. Keine Frage, sie war die wohl klügste Hofdame Josephine, kaum sonst erklärbar das Interesse Napoleons oder Talleyrands., zu dessen Kreis sie später gehörte. Aber schon das Wissen, dass sie eher den politischen Ansichten des Fürsten zugeneigt war - man darf dabei ihre aristokratische Herkunft nicht vernachlässigen - genügt, um in das Schwarz-Weiß-Bild zu verfallen.

    Ein wenig mehr Differenzierung würde ich mir schon wünschen.

    Grüße
    excideuil

    [1] [1] Felkel, Alain: Louis Nicolas Davout - Das Genie hinter Napoleons Siegen, Osburg Verlag, Hamburg, 2013, Seite 37
    Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
    Gefunden in

    Wissenswertes zu deutschsprachigen Memoiren der Napoleonzeit
    Dr. Thomas Hemmann


    Ludwig Boedicker: Die militärische Laufbahn 1788-1815 des Generallieutenant Ludwig Boedicker



    Jeder sieht ihn halt anders
    Lieber HKDW!
    Wenn schon,dann gib mir bitte auch den Verlag und das Erscheinungsjahr des
    oben genannten Buches an.
    Allerdings kann man sich über solche Gleichgültigkeit wundern,vor allem von denjenigen die einfach Alle in den Graben werfen,ohne nachzusehen ob einer tot ist oder nur verletzt.
    Im übrigen kenne ich auch ganz andere Schilderungen von Zeugen,die ein ganz
    anderes Verhalten Napoleons in ähnlichen Situationen schildern.
    Warum trittst Du nicht die Nachfolge Pressers an und schreibst ein Buch,indem
    Du alle diesbezüglichen ,negativen Aussagen zusammenträgst und giftig kommentierst.Das wäre doch ein Fressen für alle Napoleongegner! Und Du kannst Dich dabei austoben und womöglich noch ein Geld verdienen.

    "Jeder sieht ihn halt anders".Was Du nicht sagst!So ist es eben.
    Am Besten,man sieht sich das Thema von allen möglichen Seiten an.

    IRENE.


    P.S. Das obige Zitat von Excideuil habe ich nicht hineingestellt,da hat sich die Elektronik wieder einen Streich geleistet.
    Das hatte ich ja schon kommentiert,im vorangegangenen Beitrag.
    Kann es vielleicht irgendwer herausholen damit nur das Zitat von HKDW aufscheint?? Mitsamt der hervorgehobenen Zeu-
    genaussage,die in meinem Beitrag nicht mehr aufscheint. (Warum)?
    Zuletzt geändert von Irene Hartlmayr; 27.10.2013, 15:31.

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  • HKDW
    antwortet
    Gefunden in

    Wissenswertes zu deutschsprachigen Memoiren der Napoleonzeit
    Dr. Thomas Hemmann


    Ludwig Boedicker: Die militärische Laufbahn 1788-1815 des Generallieutenant Ludwig Boedicker

    Da dieser Schuß mich zu Boden warf, so ließ mich der Adjudant-Major Spangenberg durch einige Leute auf zwei Gewehren zurücktragen; nachdem ich die Besinnung wiedergewonnen, ließ ich mich auf ein umherlaufendes Pferd setzen, wobei mich meine Leute festhielten und so weiterführten. Aus der großen russischen Schanze, bei der wir vorbeikamen, waren die Todten und Blessirten in den Graben geworfen, so daß letztere, besonders die unten lagen, laut jammerten. Dabei ging Napoleon in der Schanze auf und nieder und pfiff, so daß ich mich über die unbeschreibliche Gleichgültigkeit jenes Mannes nicht genug wundern konnte
    Jeder sieht ihn halt anders

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Zitat von excideuil Beitrag anzeigen
    Na, ja, das Zitat von Mme Durand erfolgte eher, um den Faden wieder in seine angestammte Bahn zu leiten.
    Und ehrlich gesagt, der Band gelangte nur in meine Hände, weil ich ihn zusammen mit der dreibändigen Ausgabe der Mme de Remusat aus der gleichen Reihe erworben habe.

    Ohne Frage ist natürlich, dass zu unterscheiden ist, wer, wann welche Position im Kaiserreich einnahm und aus welchen Gründen - wie politischer Position, persönlicher Abhängigkeit vom Kaiser etc. - oder aus persönlichen Erfahrungen mit Napoleon bestimmte Eindrücke oder was auch immer niederschrieb.

    Sicherlich sind Memoiren wie der Kammerdiener hilfreich, um Napoleons private Gewohnheiten näher zu betrachten, zur politischen Beurteilung taugen sie wohl kaum.

    Auffällig ist bei der Beurteilung von Quellen m.A.n., dass Napoleon von St. Helena aus eine Schwarz-Weiß-Malerei betrieb, was die Position der handelnden Personen des Empire zu seiner Person betraf, die z.T. heute noch wirkt.
    Als Beispiel mag Marschall Davout dienen über den er verlauten ließ:

    "Er hat mich zum Schluss genauso verraten wie all die anderen. Als er meine Sache gefährdet sah und als er sie verloren glaubte, wollte er all die Ehren und alles, was er mir an Reichtümern verdankte, retten. Er hat mir schlecht gedient." [1]

    Dieses Werturteil erschreckt, war Davout doch ein treuer Anhänger des großen Korsen, der sich in einer ganz bestimmten Situation 1815 aber für Frankreich entschied.

    Und genau das ist das Problem, Quellen werden zwischen pro und kontra Napoleon unterschieden.

    Mme de Remusat ist ein gutes Beispiel. Keine Frage, sie war die wohl klügste Hofdame Josephine, kaum sonst erklärbar das Interesse Napoleons oder Talleyrands., zu dessen Kreis sie später gehörte. Aber schon das Wissen, dass sie eher den politischen Ansichten des Fürsten zugeneigt war - man darf dabei ihre aristokratische Herkunft nicht vernachlässigen - genügt, um in das Schwarz-Weiß-Bild zu verfallen.

    Ein wenig mehr Differenzierung würde ich mir schon wünschen.

    Grüße
    excideuil

    [1] [1] Felkel, Alain: Louis Nicolas Davout - Das Genie hinter Napoleons Siegen, Osburg Verlag, Hamburg, 2013, Seite 37
    Hallo Excideuil!
    Die Memoiren der Kammerdiener sind selbstverständlich nicht für politische Aussagen relevant,nur für Persönliches(die Rubrik heißt ja auch " Napoleons Privatleben").
    Die Schwarz-weiss Malerei die Du Napoleon vorwirfst,ist selektiv.Wenn er Andere beurteilt
    in Bezug auf seine Person,tritt zwangsläufig seine Egozentrik hervor.Wenn man aber seine
    gesamten Aussagen heranzieht(Memoiren seiner Mit-Exilanten)so ist er sehr wohl imstande
    zu differenzieren und andere Standpunkte auch zu berücksichtigen.
    IMMER DAS GANZE BILD IM AUGE BEHALTEN,Worte alleine sind sowieso oft irreführend,
    besonders wenn sie aus dem Gesamtzusammenhang herausgerissen werden.
    Der Titel des neu herausgekommenen Buches "Davout-das Genie hinter Napoleons Siegen"
    ist einigermaßen willkürlich;dieser Titel impliziert nämlich dass Napoleons Siege auf Davout
    zurückzuführen sind!
    Und wer sagt dass Quellen nur zwischen Pro und Kontra Napoleon unterscheiden????Das
    kann ich nicht finden,es sei denn man hat diese Fragestellung im Auge.
    Dass Napoleon -dem man ständig vorwirft,er habe Frauen verachtet und als Menschen zweiter Klasse betrachtet,sowie deren Intelligenz unterschätzt-eben doch auf intelligente
    Frauen Wert legte,wird ja schon durch die Tatsache nahegelegt dass er Mme de Remusat
    in seine Gunst aufgenommen hat und mit ihr Gespräche führte.(Manche vermuten allerdings
    auch,seine "Gunst" habe auch weiter gereicht-aber das sagen die Leute ja immer in so einem Fall).
    Dass Mme de Remusat dann später mit Talleyrand befreundet war,und eher dessen Ansichten zuneigte sowie aristokratischer Herkunft war,ist soweit bekannt.Das ändert aber
    nichts an der Tatsache,dass sie Napoleon negativ bewertete(aus welchen Gründen auch immer).
    Man könnte auch fragen warum das Ehepaar Remusat sich dazu herbeiließ,dem "Empor-
    kömmling" zu dienen obwohl es aus einem anderen Lager kam!?Manche würden es auch
    als Opportunismus sehen.
    Interessant dazu noch die Tatsache dass Mme de Remusat,als sie 1821 die Todesnachricht
    Napoleons bekam,den ganzen Tag darüber weinte.
    Ihr Sohn vermerkt dies ausdrücklich in seinen Erinnerungen,wo er feststellte dass diese
    Nachricht in Paris keinen großen Nachhall fand,bloß bei seiner Mutter,die "den ganzen Tag
    lang darüber weinte".(!). Ein merkwürdiger Gegensatz zu den negativ getönten Memoiren!
    Die Memoiren wurden übrigens erst in den 188er Jahren von Mme de Remusats Enkel he-
    rausgegeben,also während der dritten Republik.Hat der vielleicht daran herummanipuliert?

    Von Schwarz-Weiss Bild ist hier keine Rede,ich bin sehr wohl imstande zu differenzieren!

    Ausserdem ist es eine Tatsache dass negativ getönte Memoiren oder Darstellungen weit
    eher beim Publikum ankommen als Positive.Davon leben ja auch manche Verlage und
    Zeitschriften - Vertreiber,damals wie Heute.

    Grüsse,IRENE.

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