Übergang der Sachsen am 18.10.1813
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Darf ich, eh sich die Diskussion hier zu sehr vergeistigt und in eine Kapitalismuskritik mündet, ganz verschämt nochmal nachfragen (sh. meinen post vom 12.06.), ob zufällig jemand weiß, welche französischen Truppen denn neben den beiden Divisionen des VII.Korps und der polnischen Division Dombrowski zur Revue am 09.10. bei Kültzschau zugegen waren?
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@Irene: Absolut korrekt. Es war eine Befreiung für den deutschen Adel und das gehobene Bürgertum. Aber hat sich da bis heute etwas geändert? Der Adel hat heute keine Bedeutung mehr. Der wird heute durch Großunternehmen und Banken ersetzt.Zitat von Irene Hartlmayr Beitrag anzeigenDie "Befreiungskriege" waren sowieso eine "Mär",sie wurden von der Deutschnationalen Geschichtsschreibung hochgejubelt.
In Wirklichkeit handelte es sich dabei lediglich um die Umschichtung von
Machtverhältnissen und Machtansprüchen.
Von "Befreiung"ist keine Rede gewesen,höchstens von der Befreiung des französischen "Jochs",das auch Vorteile und Fortschrittliches mit sich gebracht
hatte.
IRENE.
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Die Division Durutte nannte man damals übrigrigens auch "Deroute".Zitat von Lavalette Beitrag anzeigenDer sächsische General v. Funck schreibt in seinen Erinnerungen "In Russland und in Sachsen 1812-15" über die Division Durutte die mit seiner Division unter Reynier diente:" Diese Division, eine der schlechtesten in der französischen Armee, war es übrigens, die acht Monate später in dem Bericht von der Schlacht bei Dennewitz und Jüterbog auf Kosten Reyniers und der Sachsen so hervorgehoben wurde, eine Ungerechtigkeit, deren Gefühl nicht wenig zu dem Übergang der Sachsen bei Leipzig beigetragen hat"
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...höchstens von der Befreiung des französischen "Jochs"
Das war der Sinn der Freiheitskriege, zumindest aus preußischer Sicht.
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Eben - Befreiung nicht vom französischen Joch, sondern vom Joch Napoléons - der rücksichtslos mit seinen "Verbündeten" umgegangen ist - der französische Fortschritt hat ja schon vor ihm stattgefunden, siehe Bayern.Von "Befreiung"ist keine Rede gewesen,höchstens von der Befreiung des französischen "Jochs",das auch Vorteile und Fortschrittliches mit sich gebracht
hatte.
Die Vorteile und der Fortschritt erwiesen sich halt als viel zu gering (zumindest gefühlt und das ist wohl das Entscheidende) als die rücksichtslose Willkürherrschaft Napoléons.
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Der sächsische General v. Funck schreibt in seinen Erinnerungen "In Russland und in Sachsen 1812-15" über die Division Durutte die mit seiner Division unter Reynier diente:" Diese Division, eine der schlechtesten in der französischen Armee, war es übrigens, die acht Monate später in dem Bericht von der Schlacht bei Dennewitz und Jüterbog auf Kosten Reyniers und der Sachsen so hervorgehoben wurde, eine Ungerechtigkeit, deren Gefühl nicht wenig zu dem Übergang der Sachsen bei Leipzig beigetragen hat"
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Die "Befreiungskriege" waren sowieso eine "Mär",sie wurden von der Deutschnationalen Geschichtsschreibung hochgejubelt.Zitat von Gunter Beitrag anzeigenSchade, die Quelle würde mich brennend interessieren. Sollte das wirklich so stimmen, kann man die Mär von den "Befreiungskriegen" vergessen. Sachsen wurde jedenfalls unter russischer Verwaltung gezwungen eine Landwehr aufzustellen und seine Truppen gegen Frankreich einzusetzen.
Grüße
Gunter
In Wirklichkeit handelte es sich dabei lediglich um die Umschichtung von
Machtverhältnissen und Machtansprüchen.
Von "Befreiung"ist keine Rede gewesen,höchstens von der Befreiung des französischen "Jochs",das auch Vorteile und Fortschrittliches mit sich gebracht
hatte.
IRENE.
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Weiß eigentlich jemand, welche Truppen neben dem VII.Armeekorps und der Division Dombrowski bei der Revue am 09.10.1813 bei Kültzschau noch dabei waren?
Ich habe mich mal mit den Blättern der sächsischen Landvermessung (1791 – 1810) beschäftigt und auch schon einen in Frage kommenden Platz ausgemacht, wobei aufgrund meiner Unkenntnis über die noch anwesenden Truppen ich den Platzbedarf nicht einschätzen kann.
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Wieso? Hat denn Stein bestimmt, was in Mecklenburg passierte? In der Position war er nicht. Er konnte zwar fordern, aber die Entscheidung lag in Mecklenburg.Zitat von Sans-Souci Beitrag anzeigenWenn ich mich richtig erinnere (finde leider im Moment die Quelle nicht) war es ein Grundsatz der von den Alliierten eingesetzten und vom Freiherrn von Stein geleiteten deutschen Zentralverwaltungsbehörde für die besetzten/befreiten Gebiete, daß die deutschen Staaten für den Kampf gegen Napoleon das doppelte dessen an Mannschaften stellen mußten, was sie für de Rheinbund gestellt hatten.
So ging es im gewissen Sinne schon um Kopf und Kragen ...
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Aus den Memoiren Bourriennes (während seiner Zeit als Gesandter in Hamburg):
"Als ich allen Ständen des niedersächsischen Kreises diese Thronbesteigung (Louis in Holland), und die Ernennung des Kardinal Fesch zum Coadjutor und Canzler des deutschen Reichs mit anderen amtlichen Mittheilungen gemeldet hatte, war der Herzog von Mecklenburg-Schwerin der Einzige, welcher mir nicht antwortete, weil er zuvor die Wünsche des Petersburger Hofes erfahren wollte."
Der Grund ist vielleicht darin zu finden:
"Ich hatte die Ehre, dieses Paar kennen zu lernen, als der Herzog von Mecklenburg mit seiner ganzen Familie sich nach Altona flüchtete. ... Solche bestand damals aus dem Erbprinzen, einem sehr geist- und kenntnisvollen Manne und Wittwer einer Großfürstin von Rußland, einer Schwester des Kaisers Alexander, ..."
Einige Kapitel später schreibt er noch:
"Der Herzog von Mecklenburg war weniger glücklich, als der Herzog von Weimar, ungeachtet seiner Verwandtschaft mit der regierenden Familie in Dänemark; er war gezwungen, in Altona zu bleiben bis zum nächsten Monat Julius, denn seine Staaten wurden ihm erst im Tilsiter Frieden wiedergegeben"
Also - das ist meine Meinung - hat sich wohl Alexander für ihn in Tilsit eingesetzt und das wird auch 1813 eine Rolle gespielt haben.
Interessant mit dieser Zentralverwaltungsbehörde, danke!
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Möglich, dass Mecklenburg 1806 zu Preußen hielt. Offiziell war das Land neutral, bis Blücher auf seinem Rückzug nach Lübeck die Neutralität verletzte. Natürlich von den Franzosen verfolgt. Das gefiel den Mecklenburgern verständlicherweise nicht.Zitat von Lavalette Beitrag anzeigenHatte nicht auch Mecklenburg 1806 noch zu Preußen gehalten - aus Verwandtschaft oder Tradition (ebenso wie Weimar) - und stand bei Napoleon sowieso nicht in hoher Gunst?
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Hier, Artikel 5:
Wenn ich das beim Überfliegen des Büchleins richtig gelesen habe, unterstanden jedoch die beiden Mecklenburgs der erst im Oktober 1813 eingerichteten Zentralverwaltung nicht.
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Schade, die Quelle würde mich brennend interessieren. Sollte das wirklich so stimmen, kann man die Mär von den "Befreiungskriegen" vergessen. Sachsen wurde jedenfalls unter russischer Verwaltung gezwungen eine Landwehr aufzustellen und seine Truppen gegen Frankreich einzusetzen.
Grüße
Gunter
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Wenn ich mich richtig erinnere (finde leider im Moment die Quelle nicht) war es ein Grundsatz der von den Alliierten eingesetzten und vom Freiherrn von Stein geleiteten deutschen Zentralverwaltungsbehörde für die besetzten/befreiten Gebiete, daß die deutschen Staaten für den Kampf gegen Napoleon das doppelte dessen an Mannschaften stellen mußten, was sie für de Rheinbund gestellt hatten.Zitat von Lavalette Beitrag anzeigenAnders sieht es aus wenn man aus den Bund austritt und gegen ihn und seinen Protektor kämpft. Da geht es dann um Kopf und Land sozusagen.
So ging es im gewissen Sinne schon um Kopf und Kragen ...
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Also wenn napoleon-online.de hier glauben darf, stand im Vertrag des Rheinbunds, daß Mecklenburg-Schwerin 1900 und Mecklenburg-Strelitz ein Truppenkontingent von 400 Mann stellen mußten. So war es nun ausgehandelt - warum sollten sie mehr stellen? Freiwillig macht das doch niemand. Anders sieht es aus wenn man aus den Bund austritt und gegen ihn und seinen Protektor kämpft. Da geht es dann um Kopf und Land sozusagen. Hatte nicht auch Mecklenburg 1806 noch zu Preußen gehalten - aus Verwandtschaft oder Tradition (ebenso wie Weimar) - und stand bei Napoleon sowieso nicht in hoher Gunst?
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